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Bleib cool Samantha

Titel: Bleib cool Samantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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zumindest nicht sicher wäre?
    Nein, niemals. Auf keinen Fall. Nicht David. So ist er nicht. David ist mit seinen Achtzigerjahre-BoomtownRats-T-Shirts, den ausgelatschten Chucks und seiner Besessenheit, sämtliche Science-Fiction-Filme im Fernsehen aufzunehmen, eher der nachdenklich-sensible Typ. Doch, wirklich. Nachdenklich-sensible Jungs machen mit ihren Freundinnen nicht einfach so Schluss, bloß weil die nicht mit ihnen schlafen wollen, so wie es die ganzen Football-typen anscheinend machen. Jedenfalls habe ich gehört, dass die das so machen. Ich kenne solche Menschen ja nicht persönlich.
    Und außerdem liebt David mich wirklich. Das merke ich daran, dass er sich im einen Moment über meine frisch gefärbten Haare lustig macht und mir im nächsten am Hals knabbert und mir sagt, wie sexy er mich in meinem neuen Nike-T-Shirt findet. Außerdem ruft er mich jeden Abend an, bevor er ins Bett geht. (Per Handy. Das vergisst er echt nie… und wenn ich schon schlafe, oder so tue, als würde ich schon schlafen wie gestern Abend, hinterlässt er immer eine Nachricht.) Und auch jeden Morgen, sobald er aufgewacht ist (wobei ich dann nicht immer drangehe, weil ich nicht ansprechbar bin, bevor ich nicht meine morgendliche Dose Dr. Pepper Light getrunken habe).
    Und ich weiß genau, dass er mich nicht aus schlechtem Gewissen anruft, weil er denkt, ich würde sonst einen Nervenzusammenbruch bekommen – wie Lucy es bei Jack tut –, sondern weil… na ja, weil er das Bedürfnis hat, mit mir zu sprechen.
    Nein, David macht bestimmt nicht mit mir Schluss, weil ich das Gefühl habe, dass ich noch nicht so weit bin. Er liebt mich. Er würde warten. Glaube ich.
    Außerdem würde er von der Presse in der Luft zerrissen werden, wenn er mit mir Schluss machen würde. Ich will ja nicht angeberisch klingen, aber das amerikanische Volk liebt mich wirklich innig, seit ich unserem Präsidenten das Leben gerettet habe. Zumindest war das so, bis ich mir meine Haare schwarz gefärbt habe. Keine Ahnung, was irgendeine Margery aus Poughkeepsie im Bundesstaat New York nun von mir halten wird, wenn sie mich erst mal mit meinem neuen Ashlee-Simpson-Look gesehen hat.
    »Übrigens«, unterbrach meine Mutter meine Grübeleien über mein Sexualleben (mein Nicht-vorhandenes-Sexualleben, um genau zu sein), »finde ich diese Kampagne ›Rückkehr zur Familie‹, die Davids Vater angestoßen hat, sehr gut. Ich habe den Eindruck, dass ich euch Kinder kaum mehr zu Gesicht bekomme, weil ihr ständig irgendetwas zu tun habt.«
    Ich sah sie komplett geschockt an.
    »Ach, jetzt sind wir dran schuld, oder was?«, sagte – nein – schrie ich. »Das mit dem Job in der Videothek war nicht meine Idee, falls du das vergessen hast.«
    Mein Vater senkte wieder seine Zeitung. »Wir halten es für wichtig, dass ihr Kinder den Wert des…«
    »Ja, ja«, schnitt ich ihm das Wort ab. »Den Wert des Geldes schätzen lernt. Ich weiß.« Als könnte man sich von dem mickrigen Lohn, den ich in der Potomac Videothek verdiene, heutzutage noch irgendwas von Wert leisten. »Sagt mal, da fällt mir was ein: Hat Lucy ihre Schicht getauscht? Sonst ist sie doch nie so früh zu Hause. Sie kommt doch immer erst gegen zehn.«
    Mir entging der hastige, leicht schuldbewusste Blick nicht, den Dad und Mom einander zuwarfen. Ich sah ihn ganz genau.
    »Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass Lucys Einstufungstest jetzt erst einmal Vorrang hat. Sie muss sich im Moment mehr auf die Schule konzentrieren und weniger Zeit mit ihren Freundinnen und ihrem Job verbringen«, sagte meine Mutter harmlos.
    Es dauerte eine Weile, bis ich begriff. Aber als ich es begriffen hatte, klappte mir zum zweiten Mal an diesem Abend die Kinnlade herunter.
    »Wartet mal!«, rief ich. »Heißt das etwa, dass sie jetzt nicht mehr arbeiten muss, bloß weil sie im Einstufungstest durchgefallen ist? Das ist ja wohl total ungerecht!«
    »Schsch, Sam!« Meine Mutter warf einen nervösen Blick in Richtung Esszimmer. »Lucy war sehr enttäuscht, dass sie ihren Job bei ›Bare Essentials‹ kündigen musste. Du weißt doch, wie glücklich sie war, den Mitarbeiterrabatt zu bekommen.«
    »Okay«, sagte ich. »Heißt das, wenn meine Noten schlechter werden, kann ich den Job in der Potomac Videothek auch kündigen?«
    »Ach Sam!« Meine Mutter sah mich vorwurfsvoll an. »Wie kannst du so etwas sagen? Du magst deinen Job. Du redest doch die ganze Zeit davon, wie nett du diese Donna findest und wie cool sie

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