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Bleib cool Samantha

Titel: Bleib cool Samantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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lächerlich gemacht, sondern auch unsere Schule. Vielleicht überrascht es dich ja, aber es gibt hier Leute, die keinen Wert darauf legen, an einer Schule zu sein, an der Schülerinnen wie du geduldet werden. Was glaubst du, was die Zuständigen in den Zulassungsstellen der Universitäten denken, wenn sie auf unseren Bewerbungsbögen lesen, dass wir auf der Adams Highschool waren? Was glaubst du, woran alle in Zukunft als Erstes denken, wenn der Name unserer Schule fällt? Überragendes akademisches Niveau? Herausragende sportliche Leistungen? Vergiss es. Wenn sie den Namen Adams Highschool hören, werden sie denken: Oh, das ist doch die Schule, auf der diese Schlampe Samantha Madison war. Wenn du auch nur den geringsten Respekt für diese Schule empfinden würdest, würdest du freiwillig abgehen und uns anderen die Chance geben, unseren Ruf zu retten, falls das überhaupt noch geht.«
    Ich starrte sie fassungslos an und hoffte, sie würde die Tränen nicht sehen, die in meinen Augen glitzerten. Tränen der Wut, wie ich mir einzureden versuchte.
    »Stimmt das?«, fragte ich. Nicht Kris, sondern die übrigen Leute in der Cafeteria. Ich sah auf das Meer der Gesichter. Ihre Mienen waren starr und verrieten keinerlei Gefühlsregung.
    War es das, wovon die First Lady gestern Abend gesprochen hatte? War das die Apathie, unter der die heutige Jugend litt?
    »Ist das wirklich eure Meinung?«, fragte ich die ausdruckslosen Gesichter um mich herum. »Glaubt ihr, dass ich den Ruf der Schule ruiniert habe? Oder ist das vielleicht bloß die Meinung von KRIS PARKS?« Ich funkelte Kris Parks wütend an. »Wenn du mich fragst, war der Ruf der Adams Highschool sowieso nicht der beste. Ja, klar. Alle denken, das wäre so eine tolle Schule. Sie gilt ja auch als eine der besten Privatschulen in ganz Washington. Aber soll ich dir mal was sagen? Die Adams Highschool ist trotzdem keine tolle Schule. Vielleicht was das akademische Niveau angeht, okay. Aber nicht was die Schüler angeht. Wer nicht in Klamotten von Tommy Hilfiger rum-läuft, wird hier gnadenlos fertiggemacht, und es gibt gewisse Schülerinnen, die keine Hemmungen haben, andere Mädchen öffentlich als Schlampe zu bezeichnen, ob sie es nun sind oder nicht. Wie toll ist das, hm?«
    Ich wandte mich wieder meinen Mitschülern an den Tischen zu. Meine Stimme klang mittlerweile fast hysterisch schrill, aber das war mir egal.
    Inzwischen war mir einfach alles egal.
    »Seht ihr das alle wirklich so wie Kris?«, fragte ich. »Wollt ihr, dass ich von der Schule gehe? Seid ihr wirklich ihrer Meinung?«
    Stille. Keiner rührte sich. Keiner sagte etwas.
    Keiner außer Kris. Sie warf den Kopf herum, blickte auf ihr Publikum und fragte: »Na, was ist?«
    Man merkte ihr an, wie sehr sie es genoss.
    Kris stand schon immer gern im Mittelpunkt, ist aber nicht talentiert genug, um bei der Theater-AG oder bei Schulmusicals mitzumachen. Ihre einzige Chance, endlich im ersehnten Rampenlicht zu stehen, besteht darin, in der SMV alle herumzukommandieren… und andere vor der gesamten Schule als Schlampe zu bezeichnen.
    Als niemand reagierte, sah Kris mich mit gespieltem Mitleid an. »Tja, Schweigen ist auch eine Antwort. Die Masse hat gesprochen, Sam. Wieso bist du noch da? Verzieh dich! Schlampen sind hier unerwünscht.«
    »Dann solltest du dir lieber selbst schleunigst eine neue Schule suchen, Kris, meinst du nicht?«
    Das kam nicht von mir. Auch wenn ich wünschte, ich hätte es gesagt.
    Aber es war jemand anderes gewesen. Nicht ich oder Catherine, die immer noch mit offenem Mund dastand und deren dunkle Augen so entsetzt aufgerissen waren wie meine eigenen.
    Nein. Derjenige, der gesagt hatte, dass Kris sich selbst eine andere Schule suchen sollte – oder besser gesagt: diejenige , die es gesagt hatte –, war niemand anderes als meine Schwester Lucy. Sie hatte ihren Stuhl zurückgeschoben und war von dem Tisch aufgestanden, an dem sie mit ihrer Clique gesessen hatte. Jetzt kam sie lächelnd auf Kris zugeschlendert.
    Angesichts der Situation war mir schleierhaft, wie sie so lächeln konnte.
    Kris ging’s offenbar genauso.
    »Ich weiß nicht, wovon du redest, Lucy«, sagte Kris mit einer Stimme, die viel weniger herablassend klang als die, mit der sie mit mir gesprochen hatte. Sie war eher piepsig. »Dich betrifft das Ganze doch gar nicht. Dich mögen alle an der Schule, Lucy. Hier geht es um deine Schwester.«
    »Und genau das ist das Problem, Kris«, sagte Lucy. »Alles, was meine Schwester

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