Bleib doch für immer!
eine vollkommene Skulptur. Sein dichtes Brusthaar verjüngte sich zum Nabel hin und verschwand als schmales Dreieck im Hosenbund seiner Jeans. „Hübsch. Sehr hübsch.“
Ihre Blicke trafen sich. Seine Miene war undurchdringlich. Lässig schlang er sich das Handtuch um den Hals.
„Es gefällt dir also?“ Langsam kam er auf sie zu.
Natürlich. Wie gern hätte sie ihn berührt, eine Hand auf diese breite Brust gelegt, die Härchen gestreichelt, ihre Finger in seinem Hosenbund verhakt, ihn an sich gezogen …
„Kincaid hat mir geholfen, die Möbel aufzustellen“, erklärte er beiläufig, als ob er nicht sah, wie ihr zumute war. „Wenn dir irgendetwas nicht gefällt …“
Sie riss sich zusammen und konzentrierte sich auf das Zimmer. „Mir gefällt alles, was ich sehe“, antwortete sie, während sie den Blick über die frisch getünchten Wände schweifen ließ. Zwischen zwei Sesseln und dem Sofa standen zwei niedrige Couchtische, und rund um einen eleganten Esstisch waren die passenden Stühle gruppiert. „Du hast ganze Arbeit geleistet.“
„Wir“, korrigierte er bescheiden. „Das Meiste hat Kincaid gemacht. Ich habe nur geholfen.“
„Ich bin begeistert.“
„Es gibt noch mehr zu sehen. Geh mal ins Schlafzimmer.“ Er griff nach seinem Hemd, das an einem Türknauf hing, und streifte es über.
Schade!
Er stand dicht hinter ihr, als sie die neuen Möbel im Schlafzimmer begutachtete – ein kleines Sofa, eine Leselampe und einen Beistelltisch. Anschließend gingen sie in das Arbeits- und Gästezimmer.
„Das sieht ja jetzt wie eine richtige Wohnung aus.“ Der Raum war groß genug für ein Doppelbett und zwei Nachttische.
„Dein Schreibtisch kommt an diese Wand.“ Gavin zeigte mit der Hand. „Die Möbel müssten morgen geliefert werden. Es sind immer noch ein paar Umzugskisten auszuräumen.“
„Unglaublich, dass ich so viel Zeug angesammelt habe“, staunte sie.
Sein Handy klingelte. Er schaute auf das Display und ließ die Mailbox antworten. Warum antwortet er nicht? überlegte Becca.
Über sein Privatleben hatte sie sich bisher noch nicht viele Gedanken gemacht – nur über seinen Beruf beziehungsweise die Arbeit, die er nicht ausübte. Warum gab er überhaupt nichts von sich preis?
Sie spürte einen Anflug von Eifersucht. Dieses Gefühl war ihr so fremd geworden, dass sie nicht wusste, wie sie damit umgehen sollte. Es juckte ihr in den Fingern, seinen Nacken zu massieren. Und seine Schultern. Und seinen Rücken. Und noch mehr. „Ich könnte dich massieren, ehe wir gehen“, schlug sie vor. „Als kleinen Ausgleich.“
Er zögerte. „Aber nur kurz. Ich komme nämlich um vor Hunger.“
War das der wahre Grund – oder befürchtete er, ihre Behandlung könnte zu mehr führen?
Sie gingen ins Wohnzimmer. Er setzte sich rücklings auf einen der neuen Stühle und legte den Kopf auf die Arme.
„Hemd ausziehen“, befahl sie.
Langsam knöpfte er sein Hemd auf und warf es auf den zweiten Stuhl.
Becca trat hinter ihn und legte die Hände auf seine Schultern. Seine Haut fühlte sich warm und weich an, seine Muskeln waren hart und verkrampft. „Entspann dich“, bat sie ihn. „Dann wirkt es besser.“
Sie spürte, wie er die Muskeln entspannte, aber statt die Augen zu schließen, betrachtete er die Küche. Um sich abzulenken?
„Schließ die Augen, Gavin. Entspann dich.“
„Und wenn es mir zu sehr gefällt?“
Sie hatte also recht gehabt. „Du hast so viel für mich getan. Lass mich jetzt etwas für dich tun.“
„Ich werde dafür bezahlt.“
„Ich tu’s nicht nur für deine Hilfe. Das weißt du genau.“
Er entgegnete nichts, schloss aber die Augen. Seine Muskeln wurden geschmeidiger.
Becca beschäftigte sich zuerst mit seinen Schultern. Hin und wieder bezog sie den Nacken in ihre Behandlung ein, kehrte aber immer wieder zu den Schultern zurück, die sie sanft knetete. Als sie sich seinen Oberarmen widmete, seufzte er vor Vergnügen. Deshalb massierte sie den ganzen Arm bis zu den Handgelenken. Sie nahm sich sehr viel Zeit dabei, denn sie liebte es, ihn zu berühren.
Schließlich legte sie die Handflächen auf seine Schultern und begann von dort aus, seinen Rücken zu massieren.
„Ist es gut so?“
„Ich bin Wachs in deinen Händen. Hör nicht auf. Du hast fantastische Hände.“
Vielleicht sollte sie eine CD auflegen, damit sie das Pochen ihres Herzens nicht hörte, das ihr immer lauter in den Ohren dröhnte. Als sie bei seiner Taille angelangt war, stellte sie
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