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Bleib doch für immer!

Bleib doch für immer!

Titel: Bleib doch für immer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crosby
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war ja selbst daran schuld, denn normalerweise hielt er die Menschen auf Distanz. Beccas mitfühlender Gesichtsausdruck wäre für ihn eigentlich ein Grund, sich wieder hinter seinen Schutzpanzer zurückzuziehen. Stattdessen zog er sie an sich und hielt sie fest. „Alles in Ordnung“, beteuerte er.
    Nach dem Essen räumten sie noch ein paar Kartons aus. Am nächsten Morgen sollten die Aktenschränke fürs Arbeitszimmer kommen. Dann würden die Papiere endlich aus dem Blickfeld verschwinden.
    Aus Beccas Wohnung wurde endlich ein Zuhause. Und er hatte seine Schuldigkeit getan – es sei denn, sie entschloss sich, die Komödie vor ihren Brüdern weiterzuspielen.
    Als sie ausgiebig gähnte, schaute er auf seine Uhr. Fast Mitternacht.
    „Du musst total erschöpft sein“, meinte er mitfühlend. Sie saß im Schneidersitz auf dem Boden des künftigen Arbeits- und Gästezimmers, vor sich verschiedene Stapel von Papieren. „Ich habe gar nicht gemerkt, wie spät es schon ist.“
    Ihr schläfriges Lächeln fand er ungeheuer sexy. Sie reckte sich ausgiebig, und ihm wurde ganz anders zumute.
    „Land in Sicht“, sagte sie und ergriff seine Hand, um sich hochzuziehen.
    „Wie läuft es denn eigentlich mit Chip? Redet er wieder mit dir?“
    „Er ist immer noch sehr distanziert. Den anderen ist es auch schon aufgefallen.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Das hört auch irgendwann auf.“
    „Hast du dir schon überlegt, was du deinen Brüdern erzählen willst?“
    „Ja. Nein.“ Wieder hob sie die Schultern. „Eigentlich bin ich ziemlich entscheidungsfreudig. Und je weniger Zeit ich habe, über eine Sache nachzudenken, desto schneller komme ich zu einem Entschluss. Klingt das für dich logisch?“
    „Und ob.“ Er strich ihr übers Haar, das im Laufe des Abends ein wenig durcheinandergeraten war. Dann küsste er sie auf die Stirn.
    Sie lehnte sich kurz an ihn. „Mein Ritter“, verkündete sie pathetisch. „Du hast mich vor mir selbst gerettet.“
    „Es war mir ein ritterliches Vergnügen.“
    „Okay, ich habe mich schon oft bei dir bedankt, Gavin, aber trotzdem – nochmals danke für alles.“
    Er hätte ihr ebenfalls danken können, weil sie ihn von seinen Problemen abgelenkt und ihm das Gefühl vermittelt hatte, gebraucht zu werden. „Kannst du morgen wenigstens etwas länger schlafen?“, wollte er wissen.
    Wieder bedachte sie ihn mit diesem müden Lächeln, das er so ungeheuer reizvoll fand. „Leider nein. Ich muss um halb sieben aufstehen.“
    „Dann bin ich um sieben zum Frühstück hier.“
    „Das brauchst du nicht. Schlaf dich ruhig aus.“
    „Mal sehen.“ Er würde es bestimmt nicht tun. Aber er wollte jetzt nicht mit ihr darüber diskutieren.
    Er öffnete die Tür, doch ehe er hinausging, drehte er sich noch einmal zu ihr um. Fragend sah sie ihn an. „Warst du jemals verliebt?“, wollte er wissen.
    Diese persönliche Frage überraschte sie. Trotzdem gab sie ihm eine Antwort. „Einmal, ja. Ich glaube es wenigstens. Ich war neunzehn. Aber was weiß man in dem Alter schon von Liebe! Und du? Warst du mal verliebt?“
    „Nein.“ Er machte eine Pause. „Hast du schon mal mit einem Mann zusammengelebt?“
    „Im College hatte ich eine WG mit zwei Jungs und einem Mädchen. Aber da ging’s nur ums Wohnen, nicht ums Kuscheln.“
    „Kuscheln.“ Er grinste belustigt. „Verräterische Wortwahl.“
    „Und was ist mit dir?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Warum nicht?“
    Für eine Unterhaltung nach Mitternacht zwischen Tür und Angel war dies ein sehr merkwürdiges Thema. „Ich wollte nicht.“
    „Wirklich nicht? Bist du nicht wenigstens mal in Versuchung geraten?“
    „Nein. Du denn?“
    „Einmal.“
    „Der Typ, von dem du glaubtest, dass du ihn geliebt hast?“
    Sie nickte. „Wenn wir zusammengeblieben wären, hätten wir uns wahrscheinlich gegenseitig umgebracht.“
    Er musste lachen. Sie grinste zurück.
    „Schlaf gut, Becca.“
    „Du auch. Und vergiss nicht, deine Ritterrüstung abzulegen, bevor du ins Bett gehst, Sir Gavin. Sonst kommst du morgen früh nicht mehr hoch.“ Sie zwinkerte ihm zu und schloss die Tür.
    Zögernd blieb er stehen. Am liebsten hätte er die Nacht bei ihr verbracht. Seitdem er sie kennengelernt hatte, musste er andauernd darüber nachdenken, ob er an ihrer Seite den Frieden finden konnte, nach dem er schon so lange suchte. Ob es ihm helfen würde, nachts neben ihr zu liegen?
    Einen Moment lang war Gavin kurz davor, an ihre Tür zu klopfen und Becca zu fragen, ob

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