Bleib fuer immer - Darling
um sich gemütlich einen Film anzusehen."
Jack schien zu überlegen. "Ist er nicht eine Spur zu formell für zwei Menschen, die eine Suite teilen? Ich dachte, wir könnten vielleicht unsere Pyjamas..."
"Davon träumst du höchs tens, Kumpel", unterbrach sie ihn betont forsch.
"Okay, ich gebe mich geschlagen." Er lächelte und hielt beide Hände hoch. "Ich sehe mal nach, welche Filme geboten werden, während du deinen Keuschheitsgürtel anlegst."
"Jack!"
"Ich weiß." Er seufzte. "Du hast volles Vertrauen zu dir, denn du brauchst nur an deinen Roger zu denken, und schon werden dir die Knie weich vor Leidenschaft und unerschütterlicher, hingebungsvoller Zuneigung. Mir traust du allerdings nicht." Er lächelte sie an, und ihr wurden tatsächlich die Knie weich. Dann ging er in sein Zimmer.
Als Bryony Jack etwas später folgte, sah sie auf dem Couchtisch eine Flasche Champagner und eine Schachtel Pralinen stehen und wäre beinahe in ihr Zimmer
zurückgegangen. Sie hatte an dem Abend erst ein Glas Champagner und ein Glas Wein getrunken, aber das war eindeutig genug, denn ihr war schon etwas schwindlig.
"Hübsch siehst du aus." Jack betrachtete sie anerkennend. Er hatte das Jackett und die Krawatte abgelegt und den Hemdkragen geöffnet. Bryony trug jetzt einen karmesinroten Jogginganzug, der sie vom Hals bis zu den Füßen verhüllte.
"Sehr dezent", fügte Jack hinzu. "Nur schade wegen der Farbe."
"Was stimmt denn damit nicht?"
"Rot. Und mit deinem Haar ... na ja, du bist ganz in Rot."
"Das ist meine Lieblingsfarbe."
"Was du nicht sagst." Er schüttelte den Kopf. "Trotzdem, Miss Lester, ich weiß nicht... Die Direktorin meiner Schule hat den Mädchen nicht erlaubt, bei den Schulbällen rote Kleider zu tragen. Sie meinte, die Farbe würde Leidenschaft entfachen."
Bryony atmete tief durch. Nimm das nicht zu ernst, ermahnte sie sich. "Ach ja?" Sie lächelte schalkhaft und setzte sich neben Jack aufs Sofa. "Wenigstens habe ich keine Lackschuhe an."
"Lackschuhe?"
"Die durften wir auf unserer Schule nicht bei Tanzabenden tragen, weil sie so glänzten, daß sich der Slip darin spiegelte."
Bryony nahm sich eine Praline. "Du brauchst mir nichts über Männer zu erzählen. Unsere Direktorin hat uns aufgeklärt, als wir unschuldige Zwölfjährige waren. Bis dahin hatten wir gedacht, die Jungen würden lediglich gern unsere hübschen glänzenden Schuhe ansehen, dabei waren sie nur darauf aus, einen Blick auf das Spiegelbild unserer Slips zu erhaschen."
Jack lachte, und um seine Augen bildeten sich Fältchen. "Du darfst dir einen Film aussuchen. Zur Auswahl stehen ,Die furchtlosen Vampirkiller' oder ,Ein Offizier und Gentleman' und noch ,Bugs Bunny'."
"Keine Frage: Ich bin für ,Ein Offizier und Gentleman'."
Er zog die Augenbrauen hoch. "Ich hätte gedacht ,Die furchtlosen Vampirkiller'..."
"Spielt Richard Gere darin die Hauptrolle?" unterbrach sie ihn.
"Nein, aber..."
"Aber was?" Bryony warf ihm einen kurzen Blick zu. "Willst du behaupten, Vampire könnten mit meinem Richard
konkurrieren?"
"Deinem Richard?" fragte Jack.
"Ich habe mich in Richard Gere verliebt, als ich ihn in 'Pretty Woman' gesehen habe", erklärte sie. "Er ist atemberaubend.
Wenn wir also gemeinsam einen Film ansehen wollen, bist du jetzt besser still, schiebst mir die Pralinenschachtel rüber und beobachtest, wie mir der Atem geraubt wird."
Jack gehorchte. Als der Film zu Ende ging, war Bryony tatsächlich außer Atem, aber das lag vielleicht eher an Jack, der mindestens ebenso gut aussah wie Richard Gere.
Hitze durchflutete sie. Der Jogginganzug war viel zu warm.
Ihr wäre jetzt allerdings sogar im Evaskostüm heiß gewesen.
Während der Abspann lief, stand Bryony rasch auf und merkte, daß sie taumelte. Jack erhob sich ebenfalls und umfaßte ihre Arme.
"Langsam, langsam. Wieviel Champagner hast du getrunken?"
"Drei Gläser", erwiderte sie hoheitsvoll. "Ich bin nicht betrunken. Außerdem will ich ohnehin nicht mehr Auto fahren."
Sie mußte nur das Zimmer durchqueren und durch die Tür gehen. Das wollte sie aber nicht, sondern bleiben, wo sie war, bei Jack. Wie verhielt sich eine Dame in diesem Fall? Vielleicht sollte ich noch ein bißchen taumeln, dachte Bryony und lehnte sich an Jack.
"Bryony..."
"Ich bin nicht betrunken", wiederholte sie. "Nicht von drei Gläsern Champagner."
"Du gehst jetzt besser ins Bett", empfahl er ihr. Seine Stimme klang angespannt.
Ja, das war eine gute Idee. Gleich hinter ihnen stand ein riesiges
Weitere Kostenlose Bücher