Bleib fuer immer - Darling
das Licht an. Sie blieben an der Tür stehen und blickten fassungslos hin.
Maddy war fasziniert. "Daddy, warum hängt Jessie an Harry fest? Ist da was nicht in Ordnung?"
Bryony hatte noch nie zwei so selbstzufriedene Hunde gesehen. Die beiden trennten sich - widerstrebend, wie es schien. Harry ließ sich erschöpft ins Stroh fallen, und Jessie legte sich neben ihn und leckte ihm die Schnauze.
Jack schloß die Augen und schwieg.
"Was stimmt denn nicht?" fragte die Kleine ängstlich.
"Maddy, ich habe dir gesagt, daß Jessie im Käfig bleiben und die Tür immer abgeschlossen sein müsse."
"Ja. Das ist sie doch. Ich habe nur Harry in den Käfig gelassen."
"Und ich habe dir erklärt..."
"Klar, daß Jessie läufig ist und wir sie von unerwünschten Hunden fernhalten müssen, bis wir einen passenden Rüden gefunden haben, der Vater von ihren Babys werden kann. Harry ist nicht unerwünscht."
Jack blickte den rundlichen Schnauzer an und stöhnte.
"Es wäre toll, wenn Harry der Vater wird. Er liebt Jessie", sagte Maddy unbeirrt.
"Madelaine." Dianas Stimme war wie ein kalte Dusche.
Sogar die Hund zuckten zusammen. "Du verstehst nichts davon.
Jessie ist ein wertvolles Tier. Wenn sie mit einem reinrassigen Hütehund gepaart wird, sind auch die Welpen Tausende Dollar wert. Und jetzt hat Jessie sich mit einer Promenadenmischung eingelassen."
"Harry ist keine Promenadenmischung, sondern ein Schnutzer, nein, ein..."
"Schnauzer", beendete Bryony Maddys Satz, öffnete den Käfig und zog ihren Hund heraus. Harry wedelte kurz mit dem Schwanz und kuschelte sich zufrieden in ihre Arme. "Es tut mir so leid", entschuldigte Bryony sich bei Jack, dessen Blick verriet, daß Diana die Lage richtig geschildert hatte. "Wenn Jessie tatsächlich trächtig wird ..."
"Es wird jedenfalls keine Welpen geben", mischte Diana sich ein. "Jack wird für eine Abtreibung sorgen. Nur muß er dann ein halbes Jahr warten, bevor er Jessie mit einem passenden Rüden paaren kann."
"Was heißt Abtreibung?" fragte Maddy und stemmte die Hände in die Hüften. Ihre Augen blitzten. "Meinst du ... meinst du, Daddy würde Jessies und Harrys Babys umbringen?"
Bryony schloß kurz die Augen. Sie hätte Maddy gern etwas Beruhigendes gesagt, aber ihr fiel nichts ein. "Ich muß jetzt wirklich nach Hause fahren", sagte sie leise.
Die anderen sahen sie schweigend an. Maddy war schockiert.
Diana wirkte zugleich selbstgerecht und zornig. Jack war fassungslos.
"Auf Wiedersehen!" Bryony drehte sieh um und ging zu ihrem Wagen. Niemand versuchte, sie aufzuhalten.
Danach folgten zwei ziemlich öde Wochen. Bryony sah weder Maddy noch Jack. Nur von Myrna erfuhr sie, wie es den beiden ging.
"Maddys Lehrer meint, sie würde jetzt schon viel glücklicher wirken", berichtete Myrna. "Fiona hat mir erzählt, daß Maddy ständig einen Plüschlöwen mit einem zerrissenen Ohr herumträgt, den sie Harry getauft hat."
Wenigstens habe ich Maddy den schenken dürfen, dachte Bryony traurig und stellte sich vor, wieviel sie dem kleinen Mädchen geben könnte, wenn man es ihr nur erlauben würde.
Sie hatte sich heftig in Jack Morgan verliebt - aber sie war auch seiner Tochter von ganzem Herzen zugetan. Beim Gedanken, Diana könnte Maddys Stiefmutter werden, schauderte sie.
"Ja, Diana und Jack scheinen ein Paar zu werden", berichtete Myrna eines Tags betrübt. "Ian sagte mir, Jack würde ernsthaft ans Heiraten denken."
"Wie schön für Jack!"
"Ach, Bryony, du hättest so gut zu ihm gepaßt..."
"Wer, ich?" Sie saßen bei Myrna im Garten auf dem Rasen und aßen Fisch und Chips, die Bryony mitgebracht hatte. "Ich kann ja nicht mal kochen", fügte sie niedergeschlagen hinzu.
"Zu einer Ehe gehört mehr, als kochen zu können."
"Man kann nicht ständig von Fast food leben."
"Bryony, hör auf, den Hund mit Chips zu füttern. Er ist schon so rund wie ein Faß."
"Er liebt mich aber, weil ich ihn mit Leckerbissen füttere."
"Ganz sicher würde er dich auch lieben, wenn du ihm richtiges Hundefutter serviertest. Und er würde länger leben."
Myrna schüttelte den Kopf. "Bryony, Menschen sind übrigens ähnlich: Sie lieben dich für das, was du bist, nicht für das, was du kannst."
"Sag das Jack! Er ist darauf fixiert, eine umsichtig denkende Frau zu bekommen." Bryony legte sich auf den Rücken.
"Außerdem, wer behauptet denn, daß er mich liebt? Er schätzt mich nicht einmal. Ich bin doch ein Irrwisch."
"Jedenfalls liebst du ihn." Myrna umfaßte Bryonys linke Hand. "Mir ist
Weitere Kostenlose Bücher