Bleib fuer immer - Darling
übrigens schon vor einiger Zeit aufgefallen, daß du deinen Verlobungsring nicht mehr trägst. Willst du jetzt endlich darüber reden?" Lächelnd goß Myrna Wein in zwei Gläser.
Bryony seufzte. "Was soll ich dir erzählen? Roger und ich sind nicht mehr verlobt."
"Wegen Jack Morgan?"
"Ja."
"Aber du und Jack ..."
"Ich weiß." Bryony setzte sich wieder auf und blickte düster in ihr Glas. "Für ihn und mich gibt es keine gemeinsame Zukunft. Trotzdem liebe ich ihn. Sobald ich ihn nur ansehe, werden mir die Knie weich. Wenn er mich morgen fragen würde, ob ich ihn heiraten wolle - oder auch nur mit ihm ins Bett gehen -, würde ich ihn nicht abweisen. Weil er ... weil er ..."
"Ich weiß", unterbrach Myrna sie sanft. "Mir geht es ebenso mit lan."
"Jedenfalls konnte ich nicht länger mit Roger verlobt bleiben, wenn ich so für Jack empfinde", erklärte Bryony. "Es wäre Roger gegenüber nicht fair gewesen. Die Entlobung hat ihm gar nicht viel ausgemacht. Ich war für ihn nur so was wie eine angenehme Gewohnheit, und jetzt kann er sich ernsthaft nach einer passenden Frau umsehen. Womöglich habe ich ihm einen Gefallen erwiesen, indem ich ihn nicht heirate."
"Verstehe." Myrna stand auf und sah nach den Zwillingen im Kinderwagen. "Und was ist jetzt mit dir, Bryony? Du hattest geplant, so lang hierzubleiben, bis ich die Babys nicht mehr stille, dann wolltest du Roger heiraten ... Willst du nun zurück nach New York?"
"Ich weiß es nicht, Myrna."
"Du kannst so lange meine Geschäftspartnerin bleiben, wie du möchtest."
"Nein." Bryony schüttelte den Kopf, und die kupferroten Locken flogen ihr ums Gesicht. "Wir können nicht beide als Vollzeitkraft arbeiten, und ich brauche mehr als nur einen Halbtagsjob. Um ehrlich zu sein ..."
"Du würdest lieber weggehen", beendete Myrna den Satz leise. "Sofort? Es muß ja wirklich schlimm für dich sein, Jack und Diana zu begegnen."
"Nein." Wieder schüttelte Bryony den Kopf. "Du stillst die Zwillinge noch und brauchst meine Hilfe. Ich bleibe deshalb noch, wie versprochen, einige Monate. In der Zeit wird mir vielleicht klar, was ich tun möchte. Vielleicht eröffne ich ein Innenarchitekturbüro in Melbourne. Darüber muß ich noch nachdenken."
"Ach, Bryony..."
"Wag es ja nicht, mich zu bemitleiden", warnte Bryony ihre Freundin.
"Was willst du in den nächsten Monaten tun, wenn du nicht arbeitest? Du kannst doch nicht ständig herumliegen, Chips essen und dich anöden."
"Ich weiß etwas", sagte Bryony. "Harry wird auf Diät gesetzt
- und wir besuchen die Hundeschule; Dann gehen wir zu einer dieser Hundeausstellungen und gewinnen den ersten Preis. Das ist doch ein erstrebenswertes Ziel, oder?"
Harry blickte sein Frauchen anbetend an und schnappte sich noch einen Chip.
"Jack geht aber auch zu Hundeausstellungen", gab Myrna zu bedenken.
"Na und? Vielleicht schlagen wir ihn ja bei seinem Heimspiel", erwiderte Bryony trotzig. Sie wußte aber, daß sie keine Chance hatte.
Bryony hielt sich drei Tage lang an den Vorsatz, nicht mehr an Jack zu denken. Am vierten Tag saß sie im Wohnzimmer auf dem Boden und arbeitete an einem Farbschema für ein Zimmer, da klopfte es an der Eingangstür.
Bryony öffnete, und draußen stand Jack. Schlagartig vergaß sie ihre Absicht, eine kühle, unabhängige Frau zu werden, der Männer nichts mehr bedeuteten. Sie brauchte Jack nur anzusehen, um schwach zu werden. Männer im allgemeinen interessierten sie vielleicht nicht länger, dieser Mann aber war etwas Besonderes.
Sogar wenn er so zornig war wie jetzt. Er eilte sofort ins Wohnzimmer, ohne auf Harrys begeisterte Begrüßung zu achten.
"Jessie ist trächtig."
"Oh. Ich verstehe." Bryony schluckte trocken. "Ist Harry dafür verantwortlich?"
"Ja, sicher. Ich habe mir gar nicht die Mühe gemacht, sie noch mit einem anderen Rüden zu paaren. Deinetwegen entgehen mir Tausende Dollar."
Das war nicht fair. "Deine Tochter hat die beiden Hunde zusammengebracht", erinnerte sie Jack. "Wenn du trotzdem Schadensersatz von mir fordern willst..."
Über dieses Problem hatte sie sich in den vergangenen Tagen den Kopf zerbrochen. Falls Jack knapp bei Kasse gewesen wäre, hätte sie bereitwillig eine Entschädigung gezahlt. Myrna hatte ihr aber versichert, er sei so reich, daß der Profit aus der Hundezucht nur ein kleines Zubrot darstelle.
"Behauptest du etwa, es sei Maddys Schuld gewesen?" fragte Jack finster.
"Ja." Bryony setzte sich aufs Sofa und betrachtete ihn amüsiert. "Du würdest vor Gericht mit
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