Bleib fuer immer - Darling
nicht grundsätzlich unangenehm sein. Bryony rang sich ein Lächeln ab,
"Danke", sagte sie nachgiebig. "Ich würde wirklich gern nach Hause. Harry und ich begeben uns auf die Ladefläche, damit wir Sie nicht mit dem Geruch belästigen."
"Nein, ich will, daß du bei mir sitzt", sagte Maddy eigensinnig. "Uns macht der Geruch nichts aus, oder, Jack?"
"Vielleicht doch", erwiderte er vorsichtig. "Um ehrlich zu sein ..."
"Als wir vorige Woche das kranke Lamm gefunden haben, habe ich es im Auto die ganze Zeit auf dem Schoß gehalten, und es roch viel schlimmer", unterbrach Maddy ihn. "Du hast es trotzdem neben den Herd in der Küche gelegt, bis ihm wieder warm war und es zu seiner Mutter zurücklaufen konnte. Mein Lamm war nett - aber Bryony ist noch netter."
Das war ein überzeugendes Argument. Jack sah Bryony an.
Reiß dich zusammen, und bring es so schnell wie möglich hinter dich, ermahnte er sich.
"Mein Wagen steht auf der Rückseite der Tribüne", informierte er sie schroff, rief Jessie zu sich und ging mit Maddy voraus. Anscheinend war ihm völlig egal, ob Bryony ihm folgte, aber das stimmte ganz und gar nicht.
Während der Fahrt herrschte eine angespannte Atmosphäre.
Da Maddy darauf bestanden hatte, saß Bryony vorn in der Fahrerkabine, und sie war sich überdeutlich bewußt, daß sie durchdringend roch, die Polsterung schmutzig machte und von Jack Morgan für einen schlechten Scherz des Schicksals gehalten wurde.
Die beiden Hunde waren hinten auf der Ladefläche in den Hütten untergebracht, und am Ende der Fahrt wünschte Bryony sich, sie wäre ebenfalls dort draußen.
Sie gab knappe Anweisungen, wie man zu ihrem Haus am Rand der Stadt gelangte, dann drückte sie sich in die eine Ecke und versuchte, sich möglichst nicht zu rühren, denn bei jeder Bewegung verbreitete sie weiterhin intensiven Geruch. Jack hatte die Fenster weit geöffnet, aber es half nicht viel. Sogar Maddy sah unbehaglich aus, als sie schließlich ihr Ziel erreichten. Kaum war der Wagen stehengeblieben, da stieg Bryony hastig aus.
"Danke fürs Mitnehmen", sagte sie. "Ich hole nur noch schnell Harry, und dann sind Sie mich endlich los."
Als sie zur Rückseite des Lastwagens kam, blieb sie wie erstarrt stehen. Jack hatte die Hunde natürlich in zwei verschiedene Hütten gesteckt, aber nun lagen sie gemeinsam in der einen und rochen beide. Jack stieg aus, kam nach hinten, um zu helfen - und sah fassungslos aus.
"Was?" fragte er drohend. "Wer ..."
"Ich war es nicht", versicherte Bryony ihm rasch, und ihre Stimme klang unnatürlich hoch.
Maddy kletterte aus dem Auto. "Ich war's. Jessie hat nämlich so einsam ausgesehen."
Sie war während der Fahrt ziemlich still gewesen und hatte Bryonys gelegentlich gestellte Fragen nur einsilbig beantwortet.
Jetzt hörte sie sich an, als wollte sie sagen: Na gut, ich habe Mist gebaut, also schick mich ruhig fort, Jack.
Verzweifelt schloß er kurz die Augen. Am liebsten hätte er Bryony angebrüllt, mußte aber fairerweise zugeben, daß sie diesmal nicht schuld hatte. Mit Maddy zu schimpfen, brachte er einfach nicht übers Herz.
"Na gut, junge Dame, heute nacht schläft Jessie nicht bei dir im Bett. Sie stinkt fast so schlimm wie Harry. Morgen früh baden wir sie."
Maddy sah enttäuscht aus. Anscheinend empfand sie es als schlimmere Strafe, eine Nacht ohne den Hund neben sich verbringen zu müssen, als wenn sie bei Wasser und Brot in einen Kerker gesperrt worden wäre.
"Sie könnten Jessie schon heute abend baden", schlug Bryony vor, obwohl niemand sie um Rat gefragt hatte.
"Es dauert aber Stunden, bis sie trocken ist", erwiderte Jack schroff.
"Dann fönen Sie sie doch."
Maddy und Jack blickten sie verständnislos an.
"Ja, verwendet einen Fön. Ihr wißt doch, dieses nette kleine Gerät, das heiße Luft auf nasse Köpfe bläst."
Die Kleine sah zweifelnd zu Jack auf. "Wir haben so was nicht, oder?"
"Nein."
Bryony seufzte. Anscheinend war die Lösung des Problems nicht so leicht zu bewerkstelligen, wie sie gedacht hatte. "Ich habe sogar zwei", gab sie zu. "Also kommt doch rein, und wir baden Jessie bei mir. Ich darf aber zuerst unter die Dusche."
Jack betrachtete sie erstaunt. "Wozu, um alles in der Welt, brauchen Sie zwei Haartrockner?"
"Na ja, ich habe - wie Ihnen vielleicht schon aufgefallen ist -
ziemlich dichtes Haar. Deshalb halte ich pro Ohr je einen Fön daneben und blase damit die nassen Haare senkrecht nach oben, wobei ich wie eins der phantastischen Geschöpfe
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