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Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Titel: Bleib für immer!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Costello
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für mich überschritten.
    »Okay, das reicht«, verkünde ich, ohne genau zu wissen, was ich sagen soll, aber fest davon überzeugt, etwas unternehmen zu müssen.
    »Evie, nicht«, bittet Charlotte inständig.
    »Warum nicht?«
    »Weil du es nur noch schlimmer machst«, sagt sie. »Bitte, ich will mich nicht noch mehr schämen, als ich es ohnehin schon tue.«
    »Du hast überhaupt keinen Grund, dich zu schämen«, erkläre ich.
    »Bitte, Evie«, wiederholt sie. »Lass es gut sein.«
    Ich spiele kurz mit dem Gedanken, nicht einzuschreiten; aber als ich den nächsten Kommentar höre, überlege ich es mir schleunigst anders.
    »Das müsste schon ein Haufen Asche sein«, kommt die Antwort. »Die zu vögeln wäre wie unter einem gigantischen Airbag eingeklemmt zu werden.«
    »Evie.« Charlottes Augen füllen sich mit Tränen. »Bitte sag nichts. Ich flehe dich an.«
    Ihre Worte hallen noch in meinen Ohren nach, als ich um die Säule herum trete und vor drei Männern stehe, immer noch ohne den Hauch einer Ahnung, was ich vorhabe.
    Ich sehe sie direkt an, aber sie nehmen mich überhaupt nicht wahr, so gefesselt sind sie von dem Humor, den sie für harmlos halten und der in Wirklichkeit alles andere ist. Ich weiß, ich darf Charlotte nicht verraten, aber ich muss die drei zum Schweigen bringen.
    Und zwar schnell.
    Was ich dann tue, kommt spontan. Man könnte es Instinkt nennen. Man könnte es vorübergehenden Wahnsinn nennen. Egal was, der Vorteil daran ist, dass ich mir der Wirkungskraft meiner Maßnahme absolut sicher bin. Zumindest auf einer gewissen Ebene.
    Ich schütte mein Getränk über sie.
    Wobei schütten es nicht ganz trifft; man könnte die Technik meiner Wahl vielleicht besser als »Sprühen« beschreiben. So in der Art wie ein Formel-1-Fahrer nach einem besonders triumphalen Sieg. Der Unterschied liegt darin, dass diese Männer es nicht genießen. Das merkt man an ihrem ausgiebigen Fluchen und Prusten und an der Entrüstung und der Fassungslosigkeit, mit der sie sich Zitronenstückchen aus den Haaren pflücken. Ich kann ganz aufrichtig sagen, dass ich nach ungefähr sechs Gläsern Wein und Champagner, in Kombination mit einer ordentlichen Portion Adrenalin, ehrlich nicht weiß, wer verblüffter über diese Episode ist – sie oder ich.
    »Ähm,’tschuldigung«, stoße ich hervor. »Ich bin ausgerutscht.«
    Blitzschnell wirbele ich herum und greife nach Charlottes Ellbogen, um einen eiligen Abgang zu machen. Als wir uns durch die Menge schieben, muss ich bald feststellen, dass die Menge in Wirklichkeit ein Publikum geworden ist. Graces Onkel Giles sieht mich an, als wäre ich total psychotisch; Tante Marion hat sich entsetzt die Hand vor den Mund geschlagen. Der kleinen Polly fallen fast die Augen aus dem Kopf. Aber das Schlimmste kommt noch.
    »Hast du das etwa mit Absicht gemacht?«, flüstert Valentina fröhlich. Eindeutig ist sie so amüsiert wie alle anderen erstaunt.
    »Natürlich nicht, sei nicht albern«, grunze ich und werfe einen Blick auf Jack neben ihr.
    Ich frage mich ernsthaft, ob ich damit irgendjemanden überzeugen könnte.
    Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, eher nicht.

17
     
    D ER GESUNDE MENSCHENVERSTAND sagt mir, dass ich nach dieser kleinen Vorstellung gerade wirklich nichts mehr trinken sollte. Aber das Glas Champagner, das Grace mir gerade eingegossen hat, ist so ungefähr mein einziger Trost im Moment. Außerdem ist nüchtern werden nie eine gute Taktik auf Hochzeiten. Nicht, wenn alle anderen mit solcher Vehemenz genau das Gegenteil tun.
    »Glaubst du denn, dass Charlotte jetzt wieder okay ist?«, fragt Grace, als ich sie auf den neuesten Stand gebracht habe.
    »Wer weiß?«, antworte ich. »Ich habe sie direkt im Anschluss aufs Damenklo geschleift, aber sie wollte nicht so recht darüber sprechen, egal wie sehr ich mich bemüht habe. Sie hat nur immer gesagt, dass alles in Ordnung ist. Natürlich habe ich gesehen, dass das nicht stimmt. Aber du weißt ja, wie Charlotte ist, wenn sie zumacht: Nicht mal der KGB könnte dann noch was aus ihr rauskriegen.«
    Ich nehme mir eine Handvoll Erdnüsse aus der Schüssel vor uns und stecke sie mir nacheinander in den Mund, als mir bewusst wird, dass Grace plötzlich nicht mehr bei der Sache ist. Ich blicke auf und entdecke den Grund: Die Lippen ihres nagelneuen Ehemannes kleben an ihrer Wange.
    »Hallo, Ehefrau«, sagt Patrick mit angemessen verliebter Miene – und leicht angeheitert.
    »Mein Gatte. Wie zum Henker geht es dir?«, fragt

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