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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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knirschte mit den Zähnen, kniff die Augen zusammen und bedachte sie mit einem derart bösen Blick, daß es gegenüber einer armen, wehrlosen, schwangeren Frau die reinste Schande war. »Vielleicht wären ein paar Hiebe auf den blanken Südpol genau das richtige.«
    »Tatsächlich?« Statt angesichts dieser Drohung wie jede andere halbwegs normale Frau vor Angst in Ohnmacht zu fallen, setzte sie eine grüblerische Miene auf. »Könnte vielleicht ganz lustig sein. Ich werde darüber nachdenken, und dann sage ich dir Bescheid.«
    Mit diesen Worten machte sie auf dem Absatz kehrt und marschierte in ihr Zimmer zurück, während er wie ein begossener Pudel am Fuß der Treppe stehenblieb. Irgendwie fühlte er sich über den Tisch gezogen. Wie schaffte sie es nur immer wieder, dafür zu sorgen, daß am Ende er der Esel war? Und was hatte sie damit gemeint, sie dächte darüber nach?
    Er erinnerte sich daran, daß der verbeulte Escort an der Stelle in der Einfahrt stand, die bisher für seinen auf Hochglanz getrimmten Jeep reserviert gewesen war, und stürzte angriffsbereit die Treppe hinauf. Wenn sie sich einbildete, daß er sich mit ein paar herablassenden Worten abfertigen ließ, lag sie eindeutig daneben!
    Jane hörte ihn kommen und schämte sich beinahe der Vorfreude, die sie beim Klang seiner donnernden Füße empfand. Bis vor ein paar Wochen hatte sie nicht gewußt, wie schwer die Bürde der ständigen würdevollen Haltung wog. Aber Cal hatte so wenig Verwendung für Würde wie ein Hund für eine Rolex.
    Er flog durch ihre Zimmertür und fuchtelte mit dem Zeigefinger vor ihrer Nase herum. »Ich werde ein paar Dinge zwischen uns klären, und zwar ein für alle Mal. Der Hausvorstand bin immer noch ich, und ich erwarte den mir gebührenden Respekt! Ich dulde keine dreckigen Tricks mehr von dir, ist das klar?«
    Seine Konfrontationstechniken funktionierten gegenüber Männern sicher gut; aber sie empfand ein gewisses Mitgefühl mit den armen, jungen Mädchen, mit denen er bisher ausgegangen war. Sicher hatte er diese kurvenreichen Lolitas mit seinem Gebrüll halb zu Tode erschreckt.
    Andersherum gesehen konnte sie sich nicht vorstellen, daß er sich gegenüber einer wehrlosen kleinen Schönheitskönigin je derart wild gebärdete, und sie wußte auch, weshalb. So etwas täte er einfach nicht. Cal ließ niemals seinen Ärger an jemandem aus, den er als schwächer erachtete.
    Dieses Wissen erfüllte sie mit Stolz.
    »Deine Lippe blutet wieder«, sagte sie. »Am besten gehst du ins Badezimmer, damit ich dich verarzten kann.«
    »Solange diese Sache nicht geklärt ist, gehe ich nirgendwohin.«
    »Bitte! Ich habe schon immer davon geträumt, einen verwundeten Krieger zu pflegen.«
    Statt etwas zu sagen, bedachte er sie mit einem gefährlichen Blick aus zusammengekniffenen Augen, der ihre Knie ein wenig zittern ließ. Er repräsentierte neunzig Kilo reinstes Dynamit, weshalb also hatte sie keine Angst vor ihm?
    Mit seinen Daumen in den Hosentaschen blaffte er:
    »Ich lasse mich nur unter einer Bedingung von dir verarzten.«
    »Und die wäre?«
    »Wenn du fertig bist, bleibst du ruhig sitzen – das heißt, mit geschlossenem Mund –, während ich dich in Stücke zerreiße.«
    »Abgemacht.«
    »Abgemacht?« Durch sein Brüllen wäre ihr beinahe das Trommelfell geplatzt. »Das ist alles, was du dazu zu sagen hast? Meine Liebe, offenbar verstehst du nicht, was ich vorhabe, sonst stündest du hier nicht rum und spieltest das Unschuldslamm.«
    Sie lächelte, weil sie wußte, daß sie ihn damit noch mehr in Rage versetzte. »Ich denke, daß offene Gespräche in einer Ehe wichtig sind.«
    »Wir reden hier nicht von offenen Gesprächen, sondern von deiner Abschlachtung, Stück für Stück!« Er machte eine Pause und reckte entschlossen das Kinn. »Und vielleicht versohle ich dir, wenn ich schon dabei bin, tatsächlich den nackten Arsch.«
    »Wie du meinst!« Ungeduldig wandte sie sich dem Badezimmer zu.
    Beinahe hätte er ihr leid getan. Er war ein auf körperliche Auseinandersetzungen trainierter Mann, dem ein befriedigender Streit mit einer Frau aufgrund seiner ausgeprägten Moralvorstellungen schwerfiel. Endlich verstand sie, weshalb ihm ausgerechnet Football mit seinen harten Schlägen und dem klaren Regelwerk so am Herzen lag. Für Cal war das Spielfeld mit seiner Mischung aus rohem Körperkontakt und gleichzeitiger sofortiger Gerechtigkeit sicher die ideale Welt.
    Weshalb sich seine Beziehung zu Frauen äußerst problematisch

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