Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
bin, und das paßt heute grade.«
    Er lehnte sich an den Pfosten, den Cal erst vor einem Monat gestrichen hatte. »Und, wie geht's dem kleinen Schätzchen heute?« Mit einer Vertrautheit, die zeigte, daß dies nicht zum ersten Mal geschah, tätschelte er Jane den Bauch.
    Im Bruchteil von Sekunden hatte Cal ihn unsanft von der Veranda heruntergezerrt und ihm den ersten Hieb versetzt.
    Beim Schuß aus dem Gewehr platzte ihm beinahe das Trommelfell. Schmutz flog ihm ins Gesicht und brannte auf seinem nackten Arm. Angesichts des Lärms und weil ihm durch die aufgewirbelte Erde für kurze Zeit die Sicht genommen war, bekam er keine Gelegenheit zu einer Fortsetzung, und Kevin rollte sich eilig unter ihm hervor.
    »Verdammt, Bomber, in diesem Frühjahr hast du mir bereits mehr Schaden zugefügt als vorher in der gesamten Saison.«
    Cal wischte sich die Erde aus den Augen und sprang auf.
    »Laß die Pfoten von ihr.«
    Mit einem gehässigen Blick in seine Richtung wandte sich Kevin an Jane: »Wenn er sich dir gegenüber genauso verhalten hat, ist es kein Wunder, daß du vor ihm davonläufst.«
    Ihr Ehemann knirschte mit den Zähnen. »Jane, ich würde gern mit dir reden. Jetzt!«
    Seine Mutter – eine liebreizende, vernünftige Mutter – trat vor sie, als wäre Jane ihre Tochter und nicht er ihr Sohn! Und auch sein alter Herr starrte, statt ihn zu unterstützen, seine Mutter an, als verstünde er beim besten Willen nicht mehr, was da vor sich ging.
    »Was sind deine Absichten gegenüber Jane, Cal?«
    »Das geht ja wohl nur uns beide etwas an.«
    »Nicht ganz. Jane hat jetzt eine Familie, die zu ihr steht.«
    »Da hast du verdammt recht! Ich bin ihre Familie!«
    »Du hast sie nicht gewollt, also sind im Augenblick Annie und ich ihre Familie. Das heißt, wir sorgen dafür, daß sie mit ihren Problemen nicht alleine ist.«
    Er sah, daß Jane wie gebannt an den Lippen seiner Mutter hing, und bemerkte ihre überraschte sowie glückliche Miene. Der gefühlskalte Hurensohn, der sie aufgezogen hatte, fiel ihm ein, und trotz allem – trotz des Gewehrs, trotz des Verrats seitens seiner Mutter, ja selbst trotz Kevin Tuckers Anwesenheit – empfand er eine tiefe Genugtuung, daß ihr endlich eine anständige Mutter beistand. Nur Pech, daß diese Person ausgerechnet auch seine Mutter war.
    Aber seine Freude legte sich, als Amber Lynn ihn mit demselben Ich-meine-es-ernst-Blick bedachte, angesichts dessen er ihr vor zwanzig Jahren die stibitzten Autoschlüssel auszuhändigen hatte.
    »Wirst du den Treueschwur, den du Jane gegeben hast, ehren, oder hast du immer noch die Absicht, sie loszuwerden, sobald das Baby geboren ist?«
    »Hör auf, es so zu formulieren, als hätte ich einen Vertrag mit ihr!« Er wies mit dem Daumen auf Tucker, der immer noch in der Nähe stand. »Und könnten wir diese Sache vielleicht unter uns regeln, ohne daß der Kleine alles mitbekommt?«
    »Er bleibt hier«, mischte sich Annie ein. »Ich mag ihn.
    Und er mag dich, Calvin. Nicht wahr, Kevin?«
    »Aber sicher doch, Mrs. Glide… sogar sehr.« Tucker sah ihn mit einem Jack-Nicholson-Grinsen an und wandte sich dann an Lynn. »Außerdem, wenn er sie nicht will, nehme ich sie gern.«
    Woraufhin Jane auch noch unverfroren lächelte!
    Und seine Mutter hatte schon immer Engstirnigkeit an den Tag gelegt, wenn sie es für erforderlich hielt. »Du kannst nicht beides haben, Cal. Entweder ist Jane deine Frau oder sie ist es nicht. Was also?«
    Ihm riß die Geduld. »Also gut! Keine Scheidung. Bleiben wir eben, verdammt noch mal, verheiratet!« Er starrte die drei Frauen finster an. »So! Seid ihr jetzt endlich zufrieden?
    Und jetzt will ich mit meiner Frau allein reden!«
    Seine Mutter fuhr zusammen, doch Annie schüttelte den Kopf und schnalzte mit der Zunge, während Jane mit einem letzten verächtlichen Blick in seine Richtung, die Zeitung in der Hand, im Haus verschwand.
    Die Fliegentür krachte ins Schloß, und Kevin entfuhr ein leiser Pfiff. »Verdammt, Bomber, vielleicht hättest du, statt dir all die Videos über Footballspiele anzugucken, besser ein paar Bücher über weibliche Psychologie studiert.«
    Natürlich hatte er alles falsch gemacht, aber er war auch ganz gemein über seine Grenzen hinaus getrieben worden.
    Sie hatten ihn öffentlich bloßgestellt, hatten ihn vor seiner Frau zum Clown gemacht. Mit geschwollenem Kamm machte er auf dem Absatz kehrt und rauschte davon.
    Am liebsten hätte Lynn geweint, während er verschwand.
    Sie hatte tiefes Mitleid mit

Weitere Kostenlose Bücher