Bleib nicht zum Frühstück
während er sie mit kühlen Blicken maß.
»Was machen Sie hier?«
Tucker kreuzte die Arme vor der Brust und lehnte sich gemütlich gegen den Türrahmen, um zu verfolgen, welchen weiteren Verlauf diese Begegnung nahm. Jane hatte keine Ahnung, was zwischen diesen beiden Athleten los war, aber entschieden trafen hier keine Freunde aufeinander.
»Sie möchte dir bei deinen Problemen mit dem Älterwerden beistehen, Calvin.«
Um Cals Mundwinkel zuckte es. »Hast du keine Trainingsfilme mehr zum Anschauen, Tucker?«
»Nee. Ich weiß inzwischen mindestens soviel wie der liebe Gott über die Abwehr der Colts.«
»Tatsächlich?« Er sah ihn mit seinen erfahrenen Kriegeraugen an. »Dann hast du sicher auch bereits bemerkt, wie ihr Rückraumspieler jeden bevorstehenden Blitzangriff signalisiert.«
Tucker wurde starr.
»Tja, habe ich mir's doch gedacht. Sieh zu, daß du deine Hausaufgaben endlich auf die Reihe kriegst, Kleiner. Dein toller goldner Arm ist keinen Penny wert, solang du nicht die Verteidigungstaktik der anderen durchschaust.«
Jane war sich nicht ganz sicher, wovon die beiden sprachen, aber sie begriff, daß Cal Kelvin in seine Schranken verwiesen hatte.
Tucker stieß sich vom Türrahmen ab und blinzelte Jane angestrengt fröhlich zu. »Bleiben Sie bloß nicht zu lange.
Alte Knacker wie Calvin brauchen ihren Schönheitsschlaf.
Aber kommen Sie ruhig noch bei mir vorbei, wenn Sie mit ihm fertig sind. Ich bin sicher, daß er Sie nicht allzu müde machen wird.«
Auch wenn die Frechheit des jungen Mannes sie belustigte, müßte sie ihm doch ein wenig den Kopf zurechtsetzen. »Brauchen Sie seelischen Beistand, Mr. Tucker?«
»Mehr als Sie sich vorstellen können.«
»Dann bete ich für Sie.«
Lachend spazierte der jugendliche Geck den Korridor hinauf. Angesichts seiner respektlosen Unbekümmertheit umspielte ein versonnenes Lächeln ihren Mund.
»Warum gehst du, wenn du ihn so verdammt witzig findest, nicht einfach mit ihm, Rosebud?«
Sie sah ihn fragend an. »Waren Sie genauso großspurig als junger Mann?«
»Ich wünschte, es würden nicht ständig alle so reden, als stünde ich bereits mit einem Fuß im Grab!«
Zwei Frauen kamen um die Ecke und erkannten ihn, so daß er Jane eilig am Arm nahm und ins Zimmer zog.
»Schnell, rein mit dir!«
Er schloß die Tür, und sie sah sich zunächst einmal in seinem Zimmer um. Die Kissen waren am Kopfende des riesigen Bettes aufgetürmt, und das Laken bildete einen Klumpen. Im Fernseher flackerte lautlos ein Footballspiel.
»Was machst du hier in Indianapolis?«
Sie schluckte hart. »Die Antwort auf diese Frage erübrigt sich wohl.« Mit einer Verwegenheit, die sie sich selbst niemals zugetraut hätte, legte sie die Hand auf den Lichtschalter neben der Tür, so daß der Raum, abgesehen von dem flackernden Licht auf dem Bildschirm, schlagartig im Dunkeln lag.
»Du hältst immer noch nichts davon, Zeit zu verlieren, was, Rosebud?«
Sofort sank ihr der Mut. Dieses zweite Mal würde sicher noch schwieriger als die erste Begegnung. Sie warf ihre Tasche auf den Boden. »Na ja, wozu sollte das auch gut sein. Schließlich wissen wir beide, wo es hier langgeht.«
Mit pochendem Herzen schob sie ihre Finger in seinen Hosenbund und zog ihn zu sich. Als seine Hüfte an ihrer Taille lag, spürte sie sein bereits hartes Glied, und auf der Stelle erwachte jede Zelle in ihrem Körper zu neuem Leben.
Ihr, die gegenüber dem anderen Geschlecht immer äußerst schüchtern gewesen war, verlieh die Rolle der Femme fatale eine ungeahnte Macht. Sie vergrub ihre Finger in seinem Po und schmiegte sich eng an seine Brust. Dann fuhr sie mit den Händen seine Hüften entlang, schob sich noch dichter an ihn heran und rieb sich verführerisch an seinem Unterleib.
Aber ihr Machtgefühl hielt nicht vor. Unsanft schob er sie an die Wand und umfaßte hart ihr Kinn. »Gibt es einen Mr. Rosebud?«
»Nein.«
Sein Griff verstärkte sich. »Erzählen Sie mir keine Märchen, Lady. Ich will die Wahrheit wissen, und zwar ohne Pipapo.«
Sie sah ihn reglos an. Wenigstens in diesem Punkt konnte sie ehrlich sein. »Ich bin nicht verheiratet. Das schwöre ich.«
Er schien ihr zu glauben, denn langsam lockerte er seinen Griff um ihr Kinn. Ehe er sie jedoch weiter befragen konnte, ergriff sie die Initiative und öffnete seinen Hosenknopf.
Während sie mit dem Reißverschluß kämpfte, spürte sie seine Hände auf dem Oberteil ihres Kostüms. Als er den Schnappverschluß erreichte, öffnete sie den
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