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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Richtung Seitenlinie sah. Cal lächelte und speicherte die Information für das Spiel des nächsten Tages ab.
    Abermals in ihrem Seidenkostüm stand Jane vor Cal Bonners Hotelzimmertür und atmete tief durch. Wenn es heute abend nicht klappte, müßte sie lernen, mit ihrem Selbstmitleid zu leben, denn zu einem dritten Anlauf könnte sie sich bestimmt nicht aufraffen.
    Hoppla, sie hatte vergessen, ihre Brille abzunehmen, so daß sie sie nun eilig in ihre Tasche schob, ehe sie den goldenen Träger auf ihrer Schulter zurechtrückte. Mit ein paar von Jodies Entspannungspillen wäre die Sache sicher einfacher für sie, aber heute abend müßte es leider ohne sie gehen. Schließlich nahm sie all ihren Mut zusammen, hob die Hand und klopfte. Die Tür flog auf und vor sich sah sie eine nackte Brust. Blondes Haar und helle Augen.
    »Ich – tut mir leid! Offenbar habe ich mich in der Tür geirrt.«
    »Das kommt drauf an, wen Sie suchen, meine Liebe.«
    Er war jung, vielleicht vier- oder fünfundzwanzig, und über alle Maßen arrogant.»Ich suche Mr. Bonner.«
    »Da haben Sie aber wirklich Glück gehabt, denn bei mir sind Sie wesentlich besser aufgehoben. Ich bin Kevin Tücken«
    Jetzt erkannte sie ihn von den Spielen, die sie im Fernsehen verfolgt hatte, obwohl er erheblich jünger wirkte ohne seinen Helm. »Man sagte mir, Mr. Bonner wohnt in fünfhundertzweiundvierzig.« Wie hatte sie nur darauf vertrauen können, daß Jodie stets die richtigen Auskünfte bekam?
    »Da hat man Sie offenbar falsch informiert.« Da er ein wenig schmollte, nahm sie an, er empfand es als Beleidigung, nicht sofort erkannt zu werden.
    »Wissen Sie zufällig seine Zimmernummer?«
    »Allerdings. Aber was wollen Sie überhaupt von dem alten Mann?«
    Ja, was wollte sie von ihm? »Es handelt sich um eine Privatangelegenheit.«
    »Da gehe ich jede Wette ein.«
    Sein lüsterner Ton irritierte sie. Dieser Knabe hatte es offensichtlich nötig, daß man ihn in seine Schranken wies.
    »Rein zufällig hat er mich als Therapeutin engagiert.«
    Tucker brach in wieherndes Gelächter aus. »Nennt man das heutzutage so? Ich hoffe nur, daß Sie ihm bei all seinen Problemen mit dem Älterwerden eine Hilfe sind.«
    »Ich behandele die Gespräche, die ich mit meinen Klienten führe, stets vertraulich. Vielleicht könnten sie mir einfach sein Zimmer verraten?«
    »… und sogar noch viel mehr! Ich bringe Sie persönlich hin.«
    In seinen Augen blitzten Gerissenheit und Schläue auf; daher wäre dieser Vertreter trotz seines guten Aussehens und seiner strahlenden Gesundheit aufgrund seiner Intelligenz kein geeigneter Kandidat für ihre Zwecke. »Das ist nicht nötig, vielen Dank.«
    »Doch, ich begleite Sie auf jeden Fall. Warten Sie. Ich hole nur schnell meine Schlüssel.«
    Das tat er, aber er machte sich nicht die Mühe, ein Hemd oder auch nur Schuhe anzuziehen, so daß er barfuß neben ihr den Korridor hinuntertrottete. Sie bogen um eine Ecke und gingen einen weiteren Korridor entlang, ehe er schließlich vor dem Raum fünfhunderteins stehenblieb.
    Es war bereits schwierig genug, Cal gegenüberzutreten, auch ohne weitere Anwesende; also gab sie ihm eilig die Hand und sagte: »Vielen Dank, Mr. Tucker. Ich weiß Ihre Hilfsbereitschaft zu schätzen.«
    »Kein Problem.« Statt sich diskret zurückzuziehen, klopfte er zweimal nachdrücklich an die Tür.
    »Von jetzt an komme ich wohl allein zurecht. Nochmals vielen Dank!«
    »Gern geschehen.« Immer noch rührte er sich nicht vom Fleck.
    Die Tür wurde aufgerissen, und Jane stockte der Atem, als sie in der Tat Cal Bonner gegenüberstand. Neben dem jungen dynamischen Kevin Tucker wirkte er kampfesmüder, doch zugleich noch prächtiger als in ihrer Erinnerung: es war, als hätte ein unreifer Lancelot sie zu einem gereiften Ritter Arthus geführt. Die unerhört kraftvolle Erscheinung dieses Bonner war ihr ganz entfallen, und beinahe hätte sie einen instinktiven Schritt zurück getätigt.
    Tuckers Stimme hatte einen bewußt spöttischen Klang:
    »Sieh nur, wen ich gefunden habe, Calvin. Deine persönliche Therapeutin.«
    »Meine was?«
    »Versehentlich bekam ich Mr. Tuckers Zimmernummer mitgeteilt«, warf sie hastig ein. »Aber freundlicherweise hat er sich mir als Eskorte zur Verfügung gestellt.«
    Tucker lächelte sie an. »Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, daß Sie komisch reden? Wie jemand, der im Fernsehen irgendwelche Tierfilme kommentiert.«
    »Oder wie irgendeine gottverdammte Alleswisserin«, murmelte Cal,

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