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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Arbeit einzumischen.«
    »Reg dich ab. Schließlich habe ich dir ein paar Monate Sonderurlaub erkauft. Dafür solltest du mir dankbar sein.
    Ohne mich hättest du jetzt nicht soviel Zeit für deine Forschungen im Labor.«
    Es schien, als wisse er fast alles über sie. Auch wenn sie es ihm gegenüber niemals zugeben würde, gewann sie durch die zeitweilige Beurlaubung vom College wirklich kostbare Zeit für ihre Preeze-Recherchen. Ihre Computerausrüstung war bereits nach Salvation unterwegs, und dank der Erfindung des Modems würde ihre Arbeit durch den Ortswechsel nicht im geringsten beeinträchtigt. Unter anderen Umständen hätte sie sich über die drei freien Monate sicher sehr gefreut, aber nicht über diesen Zwangsurlaub und nicht, wenn sie auch nur einen Bruchteil dieser Zeit mit Calvin Bonner verbringen mußte.
    »In meinem Büro zu Hause könnte ich wesentlich besser arbeiten.«
    »Nicht, solange eine Armee von Reportern vor deiner Haustür campiert, um herauszufinden, warum das berühmteste Hochzeitspaar der Stadt in zwei verschiedenen Staaten lebt.« Wieder sah er sie an, als wäre sie ein Ekelpaket.
    »Ich fliege jedes Jahr um diese Zeit nach Salvation und bleibe immer dort, bis es im Juli ins Trainingslager geht.
    Vielleicht findet ja dein gigantisches Hirn eine einleuchtende Ausrede dafür, daß meine frischangetraute Gemahlin lieber in Chicago bleibt. Mir jedenfalls fällt keine ein.«
    »Aber wie kannst du nur deine Familie in ein so widerliches Täuschungsmanöver mit einbeziehen? Warum sagst du ihnen nicht einfach die Wahrheit?«
    »Weil im Gegensatz zu dir in meiner Familie niemand ein guter Lügner ist. Innerhalb kürzester Zeit wüßte es die ganze Stadt, und dann erführe der Rest der Welt davon.
    Willst du wirklich, daß man später dem Gemüse ins Ohr bläst, unter welchen Umständen wir uns begegnet sind?«
    Sie seufzte. »Nein. Und nenn sie nicht Gemüse.« Wieder einmal überlegte sie, ob das Baby wohl ein Junge oder ein Mädchen war. Sie wußte noch nicht, ob sie es sich nach der Ultraschalluntersuchung sagen lassen würde.
    »Außerdem hat meine Familie im letzten Jahr mehr als genug durchgemacht, so daß ich ihr Leid nicht noch vergrößern will.«
    Jodie hatte einmal den Tod von Cals Schwägerin und Neffen erwähnt. »Das ist wirklich schlimm für sie. Aber sobald sie uns zusammen sehen, werden sie wissen, daß irgendwas nicht stimmt.«
    »Keine Sorge, du wirst so wenig wie möglich mit ihnen Zusammensein. Ich stelle dich Ihnen vor, sie werden wissen, wer du bist; aber bilde dir bloß nicht ein, daß es besonders vertraulich wird. Und noch eins. Falls dich irgendwer fragt, wie alt du bist, sag ja nicht, daß du achtundzwanzig bist. Wenn du nicht um eine Antwort herumkommst, dann bist du fünfundzwanzig und keinen Tag älter, kapiert?«
    Himmel, was stand ihr da mit ihren vierunddreißig wohl alles bevor? »Ich werde mein Alter nicht verheimlichen.«
    »Warum solltest du nicht lügen? Schließlich hast du in allen anderen Dingen ja auch die Unwahrheit gesagt.«
    Nur mit Mühe unterdrückte sie eine erneute Woge von Schuldgefühl. »Es würde sowieso niemand glauben, daß ich fünfundzwanzig bin. Also behaupte ich das gar nicht erst.«
    »Professor, ich gebe Ihnen den guten Rat, mich nicht noch mehr zu reizen, als es Ihnen ohnehin schon gelungen ist. Und hast du nicht vielleicht Kontaktlinsen oder so, damit du nicht ständig mit dieser verdammten, klugscheißerischen Brille rumlaufen mußt?«
    »Es ist eine Bifokalbrille. So etwas gibt es nicht als Kontaktlinse.«
    »Eine Bifokalbrille, wie schön!«
    »Auf ihren Gläsern verläuft eine unsichtbare Linie. Die obere Hälfte ist normales Fensterglas, aber die untere Hälfte vergrößert alles, was man sieht. Viele Leute im fortgeschrittenen Alter haben so etwas.«
    Den sicher nicht freundlichen Kommentar zu dieser Erläuterung mußte Cal sich verkneifen, da in diesem Augenblick ein hünenhafter Passagier zwei große Taschen auf die Gepäckablage wuchtete, wobei er eine der beiden in Cals Arme plumpsen ließ. Sie starrte den Mann mit großen Augen an. Draußen war es eisig kalt, aber er trug ein ärmelloses Nylonhemd, vermutlich um auf diese Weise seine muskulösen Oberarme zu zeigen.
    Cal bemerkte ihr Interesse an der Garderobe des Mannes und maß sie verdrießlich. »Da, wo ich herkomme, werden diese Hemden Frauenschlägershirts genannt.«
    Offenbar hatte er vergessen, daß nicht eins seiner kleinen Häschen neben ihm im Flugzeug saß. Sie

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