Bleib nicht zum Frühstück
Fernbedienung und drückte auf den Lautstärkeregler.
Paul Fenneman, ein Sportreporter von Network, machte ein Interview mit Cal Bonner, und Jodie wußte, daß der Bomber Fenneman nicht ausstehen konnte. Der Reporter war berühmt für seine albernen Fragen, und der Bomber hatte Blödmännern gegenüber nur mäßige Geduld.
Das Interview fand auf dem Parkplatz des Star-Geländes statt, das am Rande von Naperville, der größten Stadt im DuPage County, lag. Fenneman sprach in die Kamera, und er schaute dabei so feierlich drein, als ginge es um ein internationales Gipfeltreffen. »Ich spreche mit Cal Bonner, dem besten Quarterback der Stars.«
Die Kamera richtete sich auf Cal, und Jodie schwitzte sowohl vor Lüsternheit als auch Haß. Verdammt, trotz seines beträchtlichen Alters war er wirklich heiß.
Er stand vor dieser riesigen Harley und trug Jeans mit einem engen schwarzen T-Shirt, das ein paar der besten Muskeln des Teams mehr als nur erahnen ließ. Einige der Typen waren so aufgepumpt, daß sie aussahen, als bestünde jeden Moment Explosionsgefahr, aber Cal war perfekt. Und auch sein kräftiger Hals machte ihn nicht gleich zu einem Stiernacken wie die meisten anderen. Sein braunes Haar war leicht gelockt, und er trug es aus praktischen Gründen kurz. So war der Bomber nun einmal. Er hatte keine Geduld für Sachen, die er als unwichtig erachtete.
Mit einssechsundachtzig überragte er die meisten anderen Quarterbacks. Außerdem war er schnell, gewitzt und verfügte über die geradezu telepathische Fähigkeit, Taktiken der gegnerischen Verteidigung zu durchschauen, worüber nur die allerbesten Spieler verfügten. Er war eine fast ebensolche Legende wie der große Joe Montana, und die Tatsache, daß die Nummer achtzehn wohl niemals in Jodies Kleiderschrank hängen würde, verzieh sie ihm nie.
Nachdem Cal die Reporterwanze Paul Fennegan mittels beißendem Hohn und Spott abgefertigt hatte, schaute er gelangweilt lächelnd in die Kamera.
»Wenn ich doch nur jemanden fände wie ihn«, flüsterte Dr. Jane. »Er wäre einfach perfekt.«
Jodie blickte sie an und merkte, daß sie wie gebannt auf den Bildschirm sah. »Wovon reden Sie?«
Dr. Jane winkte in Richtung des Fernsehers. »Von diesem Mann. Diesem Footballspieler. Er ist gesund, attraktiv und nicht besonders intelligent. Genau das, wonach ich suche.«
»Sie meinen den Bomber?«
»Heißt er so? Ich habe keine Ahnung von Football.«
»Das ist Cal Bonner. Er ist der erste Quarterback der Chicago Stars.«
»Ach ja. Irgendwann habe ich sein Bild schon einmal in der Zeitung gesehen. Warum kann ich nicht einem Mann wie ihm begegnen? Jemandem, der ein bißchen unterbelichtet ist…«
»Unterbelichtet?«
»Nicht besonders überragend… einfach etwas schwer von Begriff.«
»Schwer von Begriff? Der Bomber?« Jodie machte den Mund auf, um Dr. Jane zu erklären, daß der Bomber als der gerissenste, trickreichste, talentierteste – und ganz sicher hinterhältigste – verdammte Quarterback der gesamten NFL galt, als ihr plötzlich ein so verrückter Gedanke kam, daß sie ihn eigentlich gar nicht fassen konnte.
Sie versank tiefer zwischen den Sofakissen – verdammt –, griff nach der Fernbedienung und drückte die Stumm-Taste. »Ist das Ihr Ernst? Sie würden jemanden wie Cal Bonner nehmen als Vater für Ihr Kind?«
»Natürlich würde ich das – unter der Voraussetzung, daß ich vorher sein Gesundheitsattest einsehen könnte. Ein schlichter Mann wie er wäre perfekt: stark, ausdauernd, mit einem niedrigen IQ. Und sein gutes Aussehen halte ich für ein zusätzliches Plus.«
Jodies Gedanken rannten in drei Richtungen gleichzeitig. »Was wäre, wenn …« Sie versuchte, sich nicht von der Vorstellung ablenken zu lassen, daß in Kürze Kevin Tucker nackt vor ihr stehen würde, wenn ihr dieser Coup gelang.
»Was wäre, wenn ich ein Treffen arrangiere?«
»Wovon sprechen Sie?«
»Sind Sie daran interessiert, Cal Bonner ins Bett zu bekommen?«
»Soll das ein Witz sein?«
Jodie schüttelte den Kopf.
»Aber ich kenne ihn doch gar nicht.«
»Das müssen Sie auch nicht.«
»Ich fürchte, ich verstehe Sie nicht ganz.«
Langsam erzählte Jodie ihr die Geschichte, wobei sie hier und da eine Kleinigkeit – wie zum Beispiel, was für ein Arschloch der Bomber war — beiseite ließ. Sie erklärte die Sache mit dem Geburtstagsgeschenk und daß die halbe Mannschaft auf der Suche nach einer nicht ganz jungen, eleganten Frau für ihren Kameraden war. Dann fügte sie
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