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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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nicht beim nächsten Aufprall gegen ihn schleuderte.
    Trotz ihres Geknurres hatte sie nicht unbedingt etwas dagegen, mit ihm allein in diesem verlassenen Kino zu sein.
    Es täte ihrem Baby sicher gut, käme es zwischen ihr und Cal zu einer gewissen Verständigung.
    Die Scheinwerfer des Jeeps beleuchteten den leeren Parkplatz, der ihr mit seinen konzentrischen Erdhügeln und den endlosen Reihen metallener Lautsprecher wie eine gespenstische Science-fiction-Landschaft erschien. Als Cal zum hinteren Ende des Parkplatzes fuhr, machte der Wagen abermals einen Satz – sie umklammerte das Armaturenbrett und legte die andere Hand instinktiv auf ihren Bauch.
    Er sah sie an. »Und, habe ich den Schratzen etwa aufgeweckt?«
    Dies war das erste Mal, daß er nicht in feindseligem Ton von dem Baby sprach. Sie hatte das Gefühl, als blühe in ihrem Inneren langsam eine zarte Knospe auf, und so schüttelte sie nachsichtig den Kopf.
    Am Rande des Parkplatzes hielt er schließlich an. »In einer Minute kann er ohnehin weiterschlafen. Das heißt, wenn er nicht allzu sehr mit dem Lösen irgendwelcher Gleichungen beschäftigt ist.«
    »Ich nehme an, daß du es nicht mehr so lustig finden wirst, wenn sie erst mal ihre Bonbons in Zehnerreihen sortiert, während die anderen Kinder fröhlich schmatzen.«
    »Also, du bist wirklich die seltsamste Frau, die mir je begegnet ist. Du tust so, als wäre Klugheit die größte Tragödie auf der Welt. Es wird schon alles gut werden. Guck mich doch an. Mein funktionierendes Hirn hat mich noch nie im mindesten gestört.«
    »Das liegt daran, daß du dein Hirn so selten benutzt.«
    »Tja, dann mach es einfach für eine Weile genauso, damit du wenigstens den verdammten Streifen genießen kannst.«
    Da es darauf nichts mehr zu sagen gab, unternahm sie gar nicht erst den Versuch.
    Nun parkte er das Auto in der Mitte der letzten Reihe unmittelbar vor einem halbverfallenen Drahtzaun mit den Vorderreifen auf einem der Erdhügel, so daß man automatisch nach oben sah. Dann holte er einen der Lautsprecher herein, hängte ihn über das Lenkrad und kurbelte das Fenster wieder zu, damit die kühle Nachtluft draußen blieb.
    Taktvollerweise unterließ sie es, ihn darauf hinzuweisen, daß der Lautsprecher kein Kabel mehr besaß.
    Er stellte die Scheinwerfer und den Motor aus — nur noch das bleiche Licht der Mondsichel fiel vom Himmel in den Wagen. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit der von einem silbrigen Mondstrahl halbierten Leinwand zu. »Wir hätten früher kommen sollen, dann hätten wir Plätze weiter vorne gekriegt.«
    »Die hinterste Reihe ist die beste.«
    »Warum denn?«
    »Weil dann keine kleinen Kinder durch die Fenster gucken. Ich bin lieber ungestört beim Turteln.«
    Sie schluckte. »Hast du mich etwa deshalb hierher gebracht?«
    »Allerdings.«
    »Oh!«
    »Macht es dir etwas aus?« Der Mond verschwand hinter einer Wolkendecke, so daß es mit einem Mal stockfinster war. Er stellte die Deckenbeleuchtung an, und sie sah, wie er den Mund zu einem mehr als selbstzufriedenen Grinsen verzog. Hinter dem Sitz zog er eine große Tüte Popcorn hervor.
    Ihr Hirn sandte mit Lichtgeschwindigkeit Warnsignale aus, aber sie war nicht in der Stimmung, darauf einzugehen. Sie hatte sich gewünscht, von ihm hofiert zu werden, und genau das tat er in diesem Augenblick — auch wenn die von ihm gewählte Methode nicht unbedingt der Norm entsprach. Und egal, was er sagte, haßte er sie wahrscheinlich nicht mehr so, denn dafür lächelte er zu oft.
    Außerdem war er ein schlauer Fuchs, erinnerte sie sich, und er machte kein Geheimnis aus seinem Interesse an ihr.
    Da sein Ehrenkodex, zumindest für die nächsten paar Monate, Treue vorzuschreiben schien, mußte er sie entweder verführen oder sich in Enthaltsamkeit üben, was ihm sicher schwerfiel. Vielleicht käme er ihr auch dann zärtlich entgegen, befänden sie sich nicht in dieser unmöglichen Situation, aber diese Vorstellung war ihr jetzt zu anstrengend. Für den Augenblick mußte ein Kompromiß ausreichen.
    »Na ja, du mußt dir nur im klaren sein, daß ich bei meiner ersten Verabredung nicht bis zum Ende gehe.«
    Er riß die Tüte auf und nahm eine Handvoll Popcorn heraus. »Das ist durchaus lobenswert. So gesehen sollten wir wirklich zunächst einmal ausdiskutieren, welches in deinen Augen unsere erste Verabredung gewesen ist. Ich erinnere mich da an eine Überraschungsparty zu meinem Geburtstag …«
    »Cal…«
    Das Popcorn verschwand in seinem Mund. »Auf dem

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