Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
sehr nett und habe ich mich sehr darüber gefreut und danke ich Dir von ganzem Herzen. Dein letzter Brief, am 10. bei Euch abgeschickt, war schon am 12. hier, geht die Post also doch nicht mehr solang. Die Äpfel waren noch ganz prima und war ich ja so froh, daß ich mal wieder welche für Heidi hatte, und wäre es sehr schön, wenn Du mal wieder welche bekommen könntest. Die Butter ist gestern auch angekommen, und habe ich es gleich aufgeteilt, das Geld dafür lege ich gleich dem Brief mit bei und die restlichen zwei Mark sind für Porto. Es haben bekommen Mutter und Mutti je dreiviertel Pfund, Schramms, Lisa und ich je ein halbes Pfund Wenn es, wie Du schreibst, mit der Butter noch mal klappt, behalte ich dann mal was mehr für mich. Und da wir nun einmal beim Geschäftlichen sind, das mit der Fischpaste ... sich nicht für alle. Mutter nimmt Dir welche ab, aber Schramms, Mutti und ich legen keinen allzu großen Wert drauf. Nun noch was, durch die viele Matscherei habe ich so sehr trockene Hände, es wäre sehr schön, wenn Du noch ein oder zwei Dosen Fettkrem bekommen könntest. Wenn es schwierig ist, so mach Dir kein großes Kopfzerbrechen und laß es. Es freut mich, daß es sich mit dem Käse doch noch rausgestellt hat, denn zweimal hätte ich wirklich nicht gerne bezahlt. Hat es denn nun mit dem ... geklappt? Armer Mann, das wird aber auch wieder gut. Schlichts sind am 30. noch hier und freut sich Erika und auch Heinz sehr, Dich mal wiederzusehen und kennenzulernen. Lisa hat Erika, Heinz, Dich und mich, und wenn Grete da ist, was ich aber nicht glaube, zu Silvester eingeladen. Was meinst Du dazu? Zugesagt habe ich noch nicht, denn ich muß doch meinen Mann erst fragen. Aber nett wäre es schon, zumal Lisa einen ganz schönen Vorrat hat. Wenn wir zu Hause blieben, müßten wir uns sehr leise .... wegen Heidi. Also schreib mir mal was darüber bitte, ja? Jetzt muß ich erst mal aufhören, ins Waschhaus nach der Wäsche gucken, und dann unserem Kind seinen Brei kochen. Also bis auf nachher.
    Am Abend des 13.12.
    So, nun ist wieder ein schöner Tag zu Ende, und beschlossen soll er werden in Gedanken an meinen kleinen Mann. Bist Du da zufrieden? Im Waschhaus ist nun alles abgekocht, morgen noch waschen und dann aufhängen und dann ist auch das geschafft. Um Mittag dann noch backen. Nach Tisch war ich mit Heidi wieder im Sönnchen, und haben wir zwei da sehr viel Spaß dabei gehabt. 5-6 Uhr Schleppstunde, Brei gekocht, gegessen, lange und erfolglos mit ihr gedrückt, dann ins Bett. Dann habe ich mein Essen für morgen gekocht. Gretes Weihnachtspäckchen fertig gemacht, und nun kommt noch Dein Brief zu Ende, und dann verdrücke ich mich in meinen Kahn, denn da bin ich am besten aufgehoben, und morgen ist ein schwerer Tag! Hast Du denn den Beschluß in der Zeitung gelesen wegen unserer Trinkerkarte? So eine Schweinerei, was? ‘Die arme Frau soll nun gar nichts haben.’ Das Päckchen ist nun also auch eingetroffen. Und es freut mich, daß es seinen Zweck erfüllt hat. Weihnachten mußt Du da nun leider trocken dasitzen, und das tut mir außerordentlich leid ...
    (letzter Briefbogen nicht lesbar)
     
     
     
    O.U., den 16.12.42
    Liebe kleine Lenifrau!
    Nun will ich Dir schnell ein paar Zeilen schreiben, damit Du nicht ganz so kurz mit Post wegkommst. Jetzt ist es gerade Mitternacht, da kannst Du Dir schon vorstellen, dass der Brief nicht so lang wird, aber dafür beantworte ich gleich Deinen nächsten Brief, sowie er ankommt und morgen oder übermorgen muss ja einer eintreffen. Habe jetzt allerhand zu tun, denn allein will es geschafft sein, und da bin ich heute noch um eine Arbeit reicher geworden, wogegen ich mich sehr gesträubt habe. Seit heute bin ich auch noch Kammerbulle 6) , was zusätzlich noch viel Arbeit gibt. Na, mein einziger Trost ist nur, dass ich in 11 Tagen hier zum Urlaub abhaue.Du kannst Dir wirklich nicht vorstellen, wie ich darauf warte und mich freue, nach Hause zu kommen. Da ist es auf eine Art ganz gut, wenn viel Arbeit vorliegt, denn da vergeht die Zeit schneller. Komme aber keinen Tag vor ein Uhr ins Bett, allerdings stehe ich früh vor ½ 9 Uhr nicht auf. Heute habe ich sechs Pfund Backpulvermehl gekauft und auch das Fleisch bestellt. Mit dem Laufgitter hat es noch nicht geklappt, aber die Sachen, die ich mitbringe, sammeln sich langsam an und wird es sich schon lohnen, nach Hause zu kommen. Sind denn nun die sechs Pfund Butter angekommen? Heute ist das Paket mit zwei Pfund Butter und dem

Weitere Kostenlose Bücher