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Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Gesundheitlich fühle ich mich sehr wohl, na und den Schnupfen betrachten wir hier als notwendiges Übel und solange wir hier sind, werden wir ihn auch behalten. Von den zwei Namen gefällt mir Barbara sehr gut, wie gefällt Dir denn Heike? Für Frau Kolbes guten Geschmack in Bezug auf die Kinderkarte besten Dank. Sag mal, Du schickst mir immer Mädelkarten, soll das eine Anspielung auf meinen Wunsch sein? Mit Deiner Karte kam auch Mutters Brief und die Zeitungen, also wieder ein postreicher Sonntag. Heute Mittag gab es bei uns Schweinebraten mit Rotkraut und Salzkartoffeln. Das Mittagessen ist immer sehr gut gekocht, aber wie auch die Zukost etwas knapp. Heute kriegte August, er stammt nicht von Hamburg, sondern aus der Lüneburger Heide (momentan sägen er und Arno mir die Ohren voll) ein Paket von zu Hause und hat mir ein schönes Stück Schwarzfleisch geschenkt. Er ist ein alter guter Kerl und ich muss sagen, auch mit allen anderen vier Mann kann man sich gut vertragen. Nach Tisch habe ich mit einem Mann unsere Wäsche geholt und verteilt, denn die müssen wir privat waschen lassen. ... Heute ist ein wunderbares Wetter hier, der Wind hat sich gelegt, es ist bedeutend wärmer draussen und die Sonne scheint herrlich. Wir drei Übriggebliebenen wollen dann nach dem Gasthof ‘Zur Schleusse’ wandern und ein Glas Bier dort trinken. Ausserdem will ich sehen, ob ich paar Zigaretten erwische, denn mein ganzer Bestand besteht noch aus sieben Stück und hier in der Kantine gibt es keine. Abends will ich nicht so spät zu Bett, was anderes bleibt einem hier ja nicht übrig. Na, in 14 Tagen packen wir ja wieder unsere Sachen. Wenn ich Deinen Brief fertig habe, will ich noch ein paar Zeilen an Mutter schreiben und wenn wir wiederkommen, will ich mal meinen Rucksack umpacken und Sachenappell abhalten. Alles verdreckt hier und ich bin gespannt, ob ich noch alles zusammen habe. Was ist denn mit dem Radio los und hat Arno den Staubsauger wieder in Ordnung gebracht? Grüsse ihn mal, falls er nochmals kommen sollte und sage ihm, dass man sich grosse Mühe gibt, aus mir einen elektrotechnischen Fachmann zu machen und dass ich ihm später mal Konkurrenz machen werde.
    Bis zum Urlaub sind es nun noch 42 Tage, es geht langsam, aber einmal kommt doch der Tag, wo ich wieder bei Dir bin, kleiner Strolch, und wenn ich daran denke, klopft mir bald das Herz vor Freude zum Halse raus. Bleib gesund und sei vielmals gegrüsst und geküsst
    Von Deinem Hans.
     
     
     
    O.U., den 21.11.1941
    Meine liebe kleine Lenimaus!
    Für Deinen lieben Brief recht vielen Dank. Leider habe ich mich seinerzeit nicht so genau um all die Dokumente und Familienbücher gekümmert, denn ich hab sie damals gleich nach der Postausgabe in der Schreibstube abgegeben. Aber wahrscheinlich kann ich das kommenden Montag alles persönlich selbst in Köslin regeln, doch davon später. Jedenfalls müssen sie sich eben so zufrieden geben und die Urkundenabschriften, die Du inzwischen angefordert hast, schickst Du mir noch und dann muss es eben genügen.
    Du hast nun immer eine Menge Rennerei mit all diesem Papierkrieg gehabt, dass ich mich wundere, dass Du es noch nicht satt hast. Mit dem Antrag auf Wehrmachtsbeamten-anstellung will ich nun doch noch warten, bis ich Unteroffizier geworden bin. Denn ein Kamerad, der mich auf diesen Gedanken brachte, hat mir jetzt geschrieben, dass es momentan nicht ratsam ist, bei unserem Kompaniechef wegen Freigabe von der Kompanie vorzusprechen, denn bei zwei Mann hat er es schon abgelehnt. Ich will, wenn ich wieder bei der Kompanie bin, mich beim Spiess melden lassen und ihn zuerst damit bearbeiten. Aber schick mir nur alles, wenn Du es beisammen hast, damit ich gegebenenfalls sofort alles da habe. Sag mal, kleiner Strolch, mutest Du Dir im Geschäft und zu Hause nicht zu viel zu? Bist Du denn gezwungen, noch Überstunden zu machen und kannst Du denn nicht bald mit arbeiten aufhören? Du wolltest mir doch auch schreiben, ob Du beim Doktor warst und wie der Befund ausgefallen ist. Hoffentlich bist Du nun inzwischen nach dem Bezugsschein für den Mantel gewesen. Weißt Du, Du hattest mir schon mal vor Monaten geschrieben, was Du alles kaufen wolltest, aber gehört habe ich nichts mehr darüber. Ich glaube, da sparst Du am falschen Ende, aber wenn ich das erst mal richtig spitz bekomme, werde ich mal saugrob. Also richte Dich danach und mach mir keine Sorgen. Aus meinem letzten Brief, den Du hoffentlich erhalten hast, konntest Du ja ersehen,

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