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Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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schließen, es ist 9 Uhr. Der Meester arbeitet auch noch. Hoffentlich kommt kein Alarm.
    Bis auf Wiedersehen bleib hübsch gesund und sei recht herzlich gegrüßt von uns beiden
    Dein Helenchen.
     
     
     
    Leipzig, d. 19. Juni 43
    Lieber, lieber Hans!
    Einen kurzen Brief sollst Du haben. Fürs erste hab vielen Dank für Deinen Pfingstbrief. Ich hab mich gefreut darüber. Wann kommst Du nun, hoffentlich gibt es da noch ein paar frische Beeren. Wenn nicht, müssen wir eben ein paar eingemachte trinken. Es gibt jetzt viel zu tun in der Schneiderei sowie im Garten. Leni pflückt fleißig Erdbeeren, ich verkoche sie. Lenis Marmelade ist fertig, d.h. die von Erdbeeren, Lisas auch. Nun kommt noch die meinige dran. Vater ist heute nach dem Garten. Er hat Sonnabendnachmittag keine Lust mehr zu nähen. Hat diese Woche rund 80 Stunden hinter sich. Ich habe heute Eries Schwiegermutter geschrieben, war höchste Zeit, nun kommst Du noch dran, bist zwar noch nicht fällig, aber weil Du es bist.
    Dann kommt Erika mal wieder dran, d.h. nächste Woche. Sie fährt demnächst in ein Kur...(?)dorf mit ihrem Ulli. Hoffentlich erholen sie sich recht gut, besonders der Junge.
    Lieber Hans! Solltest Du zu Deinem Geburtstag noch nicht hier sein, so denke daran, daß wir an diesem Tage in Gedanken bei Dir sein werden mit allen unseren Wünschen. Die Cigaretten, die ich Dir zugedacht habe, eine anständige Marke, schicke ich nicht erst ab, die schmecken hier auch, ab 1. Juli soll es nur noch Einheitszigaretten geben, ob sie wohl gut sind?
    Die Butter ist nun ziemlich alle, sie hat uns ein gut Stück vorwärts geholfen. Ich finde, der Meester sieht wieder etwas wohler aus. Nur die Furunkelgeschichte fängt wieder an. Sonst geht es uns aber gut. Nimm von uns beiden die herzlichsten Grüße entgegen. Wir hoffen Dich wohlauf und gesund.
    Helenchen
    Eine große Packung Cigaretten hat auch Frau Singer für Dich hergelegt. Sie möchte gern ein bißchen Tee haben, vielleicht klappt es. Es ist egal was er kostet.
     
     
     
    (Postkarte, 1943?)
    Lieber Hans!
    Wir sind in Kärnten und nächsten Montag geht es nach dreiwöchiger Erholung wieder heim. Ich wollte Dir schon früher einmal schreiben, aber ich hatte Deine Feldpostnummer nicht im Kopf. Gestern schickte sie mir Leni. Martin und Lisa fahren heute weg. Leni ist nun Gott sei Dank auch weg mit den Eltern und Heidi und wir wollen hoffen, daß der September noch recht viel schöne Tage hat. Die ersten 14 Tage war es hier sehr heiß. Nun war zweimal Gewitter und kühlt sich das merklich ab.Sonst ist es sehr schön hier, Wohnung ist prima, Verpflegung der Zeit entsprechend auch gut. Auch kann man jeden Abend ein Glas Wein bekommen. So, nun sind Lisa und M. fort und sind morgen nach 17 Stunden Bahnfahrt wieder daheim. Vater und ich wollen einmal ins Mineralbad. Wie geht es Dir? Hast Du Dich inzwischen wieder in das Soldatenleben eingewöhnt? Hier schimpfen die Leute sehr über die Italiener und befürchten sie hier unten nichts Gutes. Dir viele liebe herzliche Grüße auch vom Meester
    Dein Helenchen
    Grüße von Lisa und Martin.
     
     
     
    Liebe Leni!
    Wir sind gestern Abend um 7 Uhr wohlbehalten hier angekommen. Die Fahrt bis Salzburg war gut und angenehm. Dann mußten wir in einen Münchner Zug und haben stehend die schöne Aussicht genossen. 4 Uhr waren wir in Spittal, hatten zwei Stunden Aufenthalt und sind 6.10 Uhr mit Bus hierher. Wir wohnen hier in einem 300 jähr. Hause und haben ganz herrliche Zimmer. Ein Zimmer, wo unsere ganze Wohnung hineinpaßt, mit eleganten Möbeln und doch gemütlich.
    Heute ist es sehr heiß, der Himmel ist tiefblau, ein herrliches Blau. Es ist nur gut, daß Lisa die Sonnenbrillen mitgenommen hat, denn ohne könnte ich gar nicht gehen. Wir wollen heute einmal sehen, ob es in den wenigen Privathäusern ein Unterkommen für Euch findet. Die Gasthäuser sind alle bis September überfüllt, da ist keine Aussicht, sollten wir etwas finden, schicken wir ein Telegramm.
    Gemünd selbst besteht aus einer einzigen Straße mit lauter Gasthäusern. Dahinter ein kleiner .... Als Gäste sind hier viel Wiener. Lieschen will Dir ein paar Zeilen schreiben und will ich schließen.
    Herzlichen Gruß auch von
    Papa und Deiner Mutter.
    Grüß mir mein Heidikind und die Eltern.
     
    ...Mittwoch. Liebe Leni, Gestern hab ich nun mal Nachschau gehalten für ein Zimmer. Eine ganz primitive Schlafstelle könnte ich bekommen, ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl, ein Ofen, das wär nichts für Dich

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