Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946
Deckbett oder Kopfkissen. Dazu benötigt man viele fleissige Hände und es gibt dann zu vorgerückter Stunde einen Imbiss (Kuchen oder belegete Brote, je nach Wunsch der Mithelfer und je nach Tradition) und auch ein wenig Likör und Wein... und man stärkt das Gemeinschaftsgefühl und man redet über dieses und jenes, was einen so bewegt.
6) Am 20. Februar 1944 wurden zwischen 3:15 Uhr und 4:20 Uhr Wohngebiete im Süden (Connewitz) sowie Wohn- und Industriegebiete im Südwesten Leipzigs (Schleußig und Großzschocher) getroffen. Bei diesem britischen Nachtangriff wurden über 700 Bomber eingesetzt, die knapp 2.300 Tonnen Bomben abwarfen. Am Nachmittag desselben Tages griffen über 200 Bomber der 8. US-Luftflotte Industrieanlagen im Nordosten der Stadt unter Einsatz von insgesamt etwa 700 Tonnen Bomben an. Durch die Angriffe wurde unter anderem das (zweite) Gewandhaus weitgehend zerstört. Insgesamt kamen etwa 970 Menschen ums Leben, die meisten durch den britischen Nachtangriff. Infolge des Tagesangriffs wurden die betroffenen Betriebe zum Teil schwer beschädigt, zum Beispiel das Erla Maschinenwerk in Heiterblick zu 65 %. Die Produktion von Jagdflugzeugen bei Erla war im Mai 1944 immer noch nicht wieder in vollem Umfang angelaufen, während die anderen betroffenen Betriebe bis dahin wieder arbeiteten.
7) Invasion: Am 6. Juni 1944 begann während des Zweiten Weltkrieges die Landung alliierter Truppen in der Normandie und damit die lang geplante Eröffnung einer Zweiten Front der Anti-Hitler-Koalition. Der D-Day war der Beginn der Operation Overlord. Die Landung selbst verlief unter dem Codenamen Operation Neptune.
8) Luftgefahr 15: Der Begriff Luftgefahr wurde während des Zweiten Weltkrieges als Einheit (Abkürzung: L) für die Dauer bis zum Eintreffen feindlicher Kampfflugzeuge verwendet. L15, oder Luftgefahr 15 bedeutete demnach, dass in 15 Minuten mit einem Angriff zu rechnen sei und entsprechende Luftschutzmaßnahmen zu ergreifen waren.
9) 07.07.1944:Angriff mit 1100 Maschinen gegen Verkehrseinrichtungen in Leipzig und Umgebung (Präzisionsangriff der Bombengruppe der US-Luftflotte aus 5700 Metern Höhe auf den Hauptbahnhof und zahlreiche andere Verkehrsanlagen im Raum Leipzig). Trotz schwerer Schäden konnten weiterhin Truppenverlegungen und Militärtransporte über Leipzig nach Osten durchgeführt werden. Bei diesem Angriff wurden 1082 Gebäude beschädigt und 185 Tote gezählt
10) SFR-Zug: Während des Zweiten Weltkrieges wurde eine neue Zuggattung, der sogenannte Schnellzug für Fronturlauber (SF-Zug) geschaffen. Diese Schnellzüge verkehrten auf kürzestem Weg zwischen den Einsatzorten der Wehrmacht (unter anderem Frankreich, Griechenland, Sowjetunion) und dem Deutschen Reich. Einzelne SF-Züge besaßen Wagen für den öffentlichen Verkehr. Diese für den Zivilverkehr freigegebenen Züge wurden als SFR-Züge (Schnellzug für Fronturlauber mit Reisezugteil) bezeichnet.
11) Nach dem Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde der Hitlergruß für alle Teile der Wehrmacht als jederzeit einzig zulässiger Gruß angeordnet, vermutlich, um damit eindringlich deren Loyalität zu Hitler einzufordern.
12) Am 14. Juli 1944, also noch vor dem Attentat vom 20. Juli 1944, wurde gegen Goerdeler, ehemaliger langjähriger Oberbürgermeister Leipzigs, Haftbefehl erlassen. Davon durch Freunde in Kenntnis gesetzt, floh er in seine westpreußische Heimat. Dort wurde er in einem Wirtshaus von der Buchhalterin Helene Schwärzel erkannt, verraten und am 12. August 1944 verhaftet. Der „Volksgerichtshof“ verurteilte ihn wegen Verrats am Volke am 8. September 1944 zum Tode.
13) N.G.V.: GV bedeutet Geräteverwaltung
14) Operation Market Garden war der Deckname für eine Luft-Boden-Operation der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Sie fand zwischen dem 17. und dem 27. September 1944 in den niederländischen Provinzen Nordbrabant und Gelderland (und in äußerst geringem Umfang am Niederrhein in Deutschland) statt und hatte das Ziel, den deutschen Westwall zu umgehen und den britischen und amerikanischen Truppen einen raschen Vorstoß ins Deutsche Reich zu ermöglichen. Das Ziel, die deutschen Verteidigungslinien durch Überschreiten des Niederrheins bei Arnheim zu umgehen, wurde nicht erreicht. Der unerwartet starke deutsche Widerstand in Arnheim verhinderte die Einnahme der wichtigen Rheinbrücke. Die Alliierten mussten sich schließlich unter hohen Verlusten an Menschen und
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