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Bleicher Tod - Winkelmann, A: Bleicher Tod

Bleicher Tod - Winkelmann, A: Bleicher Tod

Titel: Bleicher Tod - Winkelmann, A: Bleicher Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
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relativ gut erhalten sind, an denen sich aber trotzdem Spuren leichter Verätzungen finden. Es sieht alles danach aus, als würde er sie eine ganze Weile quälen, bevor er zur hohen Konzentration übergeht.«
    »Wie lange?«, fragte Nele.
    »Das kann ich unmöglich sagen.«
    Jördis hatte geduscht und lag in seinen weißen Bademantel gehüllt auf dem Bett. Ihr kurzes blondiertes Haar war noch nass und deshalb dunkler als sonst und klebte an ihrem Kopf, was sie noch schmaler wirken ließ. Als Alex sie von der Tür aus betrachtete, winkelte sie das rechte Bein an, entblößte es damit bis weit hinauf und öffnete den Gürtel des Bademantels. Der Stoff rutschte ein kleines Stück von ihrem Bauch. Mit einer lasziven Bewegung schob sie ihn ganz weg. Ein Tribal-Tattoo wand sich vom rechten Schüsselbein außen seitlich an der Brust entlang und endete eine Handbreit unter dem Bauchnabel. Eine wunderschöne, kunstvolle Arbeit an einem wunderschönen Körper.
    Und gerade deswegen wirkte sie wie ein Fremdkörper in dem winzigen Kabuff von einem Schlafzimmer. Eine Frau, die eindeutig nicht hierhergehörte, sondern viel mehr in die edlen, seidigen Laken eines teuren Hotelzimmers. Alex nahm sich vor, so etwas in der nächsten Zeit einmal zu arrangieren.
    »Ich könnte ewig hier stehen bleiben und dich betrachten«, sagte er mit heiserer Stimme.
    »Das …«
    »Ja, ja, ich weiß, das willst du aber nicht«, unterbrach er Jördis. »Und was willst du dann?«
    »Dass du mich mit deinen Handschellen ans Bett fesselst und dann deine Zunge benutzt.« Sie ließ die Hand zwischen ihre Beine gleiten.
    Weil er genau wusste, dass Jördis im Bett immer bekam, was sie wollte, und weil sie dieses Spiel schon ein paar Mal gespielt hatten und er es mochte, tat Alex, was sie von ihm verlangte. Es dauerte nicht lange, sie mit der Zunge zum Höhepunkt zu bringen, und als sie so weit war, drang er in sie ein und verlängerte ihre Lust, bis auch er kam.
    Danach löste er die Handschellen und legte sich neben sie. Im Licht der kleinen Lampe auf dem Nachtschrank betrachtete er ihren flachen Bauch, wie er sich im Nachhall des Orgasmus in schnellem Rhythmus hob und senkte und das Tattoo scheinbar zum Leben erwachte.
    »Das war richtig gut für einen alten Mann«, sagte Jördis, immer noch ein wenig außer Atem.
    »Alter ist ein anderes Wort für Erfahrung.«
    »Und die ist auf diesem Gebiet ungeheuer wichtig«, ergänzte Jördis. »Deswegen gehe ich auch nicht mit Gleichaltrigen ins Bett.«
    Sie nahm die Handschellen und legte sie über ihren Bauch. Da das verchromte Metall kalt war, zuckte sie kurz zusammen.
    »Du bist ganz vernarrt in die Dinger, oder?«, fragte Alex.
    Sie lächelte versonnen. »Vielleicht sollte ich Polizistin werden statt Schauspielerin, dann könnte ich sie sogar beruflich tragen.«
    »Das ist aber ganz was anderes.«
    »Im Ernst, das heute hat mir richtig Spaß gemacht. Könnte ich glatt Gefallen dran finden.«
    »Es ist aber kein Spaß«, sagte Alex mit ernster Stimme. »Das ist es nie, und du solltest nicht den Fehler machen, es so zu sehen.«
    Jördis bemerkte den Umschwung in seiner Stimmung und legte ihm eine Hand auf den Unterarm.
    »Sorry, ich wollte nur sagen, es …«
    »Schon gut, kein Problem. Und du darfst ja gleich morgen wieder ran.«
    Ihre Augen, eben noch vor Zufriedenheit matt glänzend, begannen zu strahlen.
    »Und wie machen wir es?«, fragte sie.
    »Du rufst ihn an, am besten heute Abend noch, und lädst ihn zum Essen ein. Ich bleibe ganz in der Nähe, und damit ich alles mithören kann, werde ich deinen hübschen Körper vorher verdrahten«, sagte Alex.
    »Cool! So richtig mit Mikrofon und Knopf im Ohr?«
    »Auf den Knopf im Ohr verzichten wir, der würde auffallen, und es ist auch nicht nötig, dass wir kommunizieren. Das Mikro ist so klein, dass es an deiner Kleidung überhaupt nicht auffällt.«
    »Richtige Polizeiarbeit, was?«
    »Zumindest so ähnlich.«
    »Aber ich weiß nicht, was ich mit dem Typen quatschen soll.«
    »Du bist eine verdammt gute Schauspielerin und richtig klasse im Improvisieren, das hast du heute bewiesen. Dir wird schon was einfallen. Schmier ihm ordentlich Honig um den Bart, er soll sich wie Gott in Frankreich fühlen, und dann stellst du ihm die Fragen, die wir gleich besprechen werden.«
    »Aber jetzt doch nicht«, sagte Jördis mit gespielter Empörung, rollte sich auf ihn, setzte sich auf seinen Bauch und ließ die Handschellen vor seinem Gesicht hin- und herbaumeln.
    »Erst mal

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