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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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nicht, als er sagte wir sollten ihr kein einziges Haar krümmen.“
    „Was kann ich dafür, wenn dieser Idiot direkt vor uns auf die Straße rollt. Als wüsste er nicht einmal, dass es so was wie einen Rückspiegel überhaupt gibt.“
    „Trotzdem! Hör auf andauernd zu hupen. Der Wagen passt nicht in dieses Viertel. Er ist ohnehin schon auffällig genug, wir brauchen keine zusätzliche Publicity.“
    „Sei nicht so verflucht nervös!“
    „Dann fahr zur Abwechslung mal so, als wäre es dein Job!“
     
    Vielleicht war es ein Adrenalinstoß – ausgelöst durch die plötzliche Bremsung und meinen Sturz –, vielleicht war es die Tatsache, die beiden Männer so aufgebracht miteinander streiten zu hören und dabei zu realisieren – wirklich zu realisieren –, dass es sich bei ihnen um meine Entführer handelte. Dass ich keine Ahnung hatte, was sie mit mir zu tun gedachten, wie gefährlich sie waren, ob sie nur mich hatten oder auch Jane ...
    Vielleicht war es die Aussage, die zwischen ihren Worten schwebte, dass sie für einen Dritten arbeiteten, der ihnen offenbar auferlegt hatte, mir nichts anzutun, dessen Erwähnung mich jedoch trotzdem in sofortige Panik versetzte ...
    Vielleicht war es die nun rapide nachlassende Wirkung der Betäubung ...
    Vermutlich war es jedoch die Kombination all dieser Umstände, die meinen Zustand beinahe schlagartig verbesserte. Es war mir, als hätte jemand meine Wange getätschelt und mich damit aus einer tiefen Ohnmacht zurückgeholt. Ich war noch nicht voll da, aber plötzlich dachte ich wesentlich klarer und schaffte es , trotz meiner aufbrodelnden Angst und der dumpfen Übelkeit meine Sinne zurück auf das Wesentliche zu fokussieren: Noah sehen zu lassen, was ich sah. Es war meine einzige Chance, und vielleicht würde es funktionieren. Wenn es mir nur gelänge, mich ausreichend zu konzentrieren.
    Aus dieser Position heraus, rücklings in der Fußkonsole liegend, blickte ich mit überdehntem Kopf steil hinauf, durch das getönte Seitenfenster des Wagens, in den dämmrigen Abendhimmel. Miserable Umstände – aber leider das Einzige, was ich Noah bieten konnte.
    An dem Gipfel eines hell verkleideten Hauses, vor dem die Limousine zum Stehen gekommen war, hing das große Schild eines Immobilienmaklers.
    Noah, schau! Hilft das?
    Es war immer noch schwer, gezielt zu denken und ihn dabei anzusprechen, als stünde er vor mir – nur eben stumm. Da der Wagen aber noch stand, schaffte ich es tatsächlich, dass rot-graue Schild mit der weißen Schrift für einige Sekunden zu fokussieren. Ich versuchte, die riesige Adresse der Homepage zu lesen, schaffte es aber nicht, weil meine Perspektive aus dieser Position zu schlecht war. Vielleicht – hoffentlich – hatte Noah mehr Glück.
    Mir blieb nicht viel Zeit, bis der Wagen wieder anfuhr und wenige Meter später erst nach rechts und unmittelbar darauf nach links abbog, was meine Übelkeit erneut ankurbelte. Dann verlangsamte der Fahrer unser ohnehin schon gemächliches Tempo, bog noch einmal scharf nach links ab und stoppte schließlich in einer dunklen Halle oder Garage ... was auch immer.
    „Also los “, brummte der Sicherheitsmann. Die beiden Männer verließen den Wagen; der Klang der zufallenden Autotüren hallte von kahlen Wänden wider. Ich war gezwungen, meine Augen zu schließen – sollten sie doch nicht wissen, dass ich bereits erwacht war. Allerdings gelang es mir nun, als sie die hinteren Türen öffneten um mich zu holen, nicht länger, meine Panik unter Kontrolle zu halten.
    „ Oh Mann, sie zittert am ganzen Körper“, sagte die Stimme, die ich dem Chauffeur der Limousine zuordnete. „Und sie weint.“
    „Scheiße, Brad, bist du noch nie aus einer Narkose erwacht? “, fragte der namenlose Sicherheitsmann. Der Geruch von frischem Männerschweiß mischte sich unter den von Tabak und Minze, als er mich unter den Achseln packte und anhob. „Das Geplärre ist vollkommen normal.“
    „Meinst du nicht, wir sollten noch mal nachspritzen?“
    Nein, bitte nicht!!!
    „Wozu denn? Wir sind doch jetzt da. Jim hat nur gesagt, sie soll te unter keinen Umständen mitkriegen wo wir sie hinbringen“, ächzte der Security-Typ, der mich mittlerweile aus dem Wagen gezogen hatte und nun über den unebenen Boden schleifte. Schlaff wie eine Schlenkerpuppe hing ich in seinen Armen. Mir war speiübel, und ich betete nur, dass ich mich nicht würde übergeben müssen.
    „Was ist, hilfst du mir, oder stehst du weiter dumm rum?“, keuchte der

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