Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)
Umarmung und half mir mich aufzurichten. Steif setzte ich mich neben ihn und versuchte, das schmerzende Loch in meiner Brust zu ignorieren.
Vielleicht gibt es tatsächlich eine Erklärung , sagte ich mir.
„Ich erkläre es dir später“, wiederholte auch Noah, der meine Unruhe zu spüren schien.
„Sind Sie okay?“, fragte mich der BMW-Fahrer, der mittlerweile bei uns angekommen war. Seine Worte waren nur höflich, ernsthaft besorgt klang er nicht.
Ich nickte.
„Gut. Die Polizei wird gleich hier sein.“ Damit setzte er sich neben uns auf einen großen Felsbrocken am Straßenrand. Gemeinsam warteten wir in angespannter Stille, bis die Cops eintrafen. Erst dann wurde es unruhig, denn plötzlich erwachte der BMW–Fahrer zu neuem Leben, als er begann, mir die Schuld an dem Unfall zuzuschieben. Ich war so geschockt, dass ich zunächst gar nichts sagte. Dann fiel mein Blick auf den stämmigen Polizisten, der mit ausdrucksloser Miene aufschrieb, was mein Unfallgegner zu Protokoll gab. Seine zierliche Kollegin, die bereits unsere Papiere verlangt hatte, nahm derweil die Autos unter die Lupe und machte sich ihre eigenen Notizen.
Als der BMW -Fahrer seine Aussage beendet hatte, wandte sich der Polizist mir zu. „Geht es Ihnen gut, Miss? Sie sehen immer noch ziemlich blass aus.“
Ich musste lachen. „Das ist meine Hautfarbe, ich bin Britin.“
Er erwiderte mein Lachen und sah plötzlich gar nicht mehr so bullig und gefühlskalt aus. „Ach so? Na dann schießen Sie mal los, junge Dame. Waren Sie versehentlich auf Linksverkehr gepolt, oder was ist passiert?“
Tja, und da saß ich nun. Eine ehrliche Antwort hätte wohl in etwa so gelautet: „Ich bin gefahren, viel zu schnell übrigens, musste so stark heulen, dass ich absolut nichts mehr sehen konnte, und dann hat es plötzlich geknallt. Warum? Tja, keine Ahnung!“
Da ich diese Ehrlichkeit in meiner Situation für nicht unbedingt förderlich hielt, mir jedoch keine andere Antwort einfallen wollte, tat ich das Einzige, zu dem ich mich sonst noch in der Lage sah: Ich schwieg.
„Gar nichts?“, fragte der Polizist schließlich.
„Ich kann mich nicht richtig erinnern”, log ich.
Sein Blick wanderte zu seiner Kollegin, die gerade vor meinem Mini kniete. „Ja, Ihren Wagen hat es auch deutlich schwerer erwischt”, sagte er mit einem verständnisvollen Nicken.
„Wir sollten trotzdem eine Alkoholkontrolle vornehmen. Gehen Sie doch bitte zu meiner Kollegin, die testet Sie.“ Ich nickte und erhob mich. Mein Knöchel tat wieder ein wenig weh, aber ich ignorierte den Schmerz und lief tapfer auf die junge Polizistin zu. Jetzt erst fiel mir auf, wie wackelig sich meine Knie anfühlten. Der Schock saß scheinbar doch tiefer als vermutet.
„Vielleicht kann ich erzählen, was ich beobachtet habe”, hörte ich Noah hinter mir sagen. Sofort verlangsamte ich meinen Gang.
„Der Amarok gehört zu Ihnen?“, fragte der Polizist.
„Ja, genau. Ich war direkt hinter dem Mini.“
Ich verfluchte mich im Nachhinein noch dafür, dass mich die Tränen übermannt hatten. Hätte ich klar sehen können, wäre ich mit einem Blick in den Rückspiegel auf Noahs Gesicht gestoßen.
Okay, vermutlich hätte ich genau deshalb trotzdem einen Unfall gebaut.
Der Alkoholtest fiel natürlich negativ aus, Josés No sex on the beach sei Dank.
Die Polizistin war sehr nett. Sie fragte mich, ob ich nicht meine Eltern benachrichtigen woll te, doch ich schüttelte den Kopf und erwiderte, dass mich ein Freund nach Hause bringen würde.
Wer auch immer ihn angerufen hatte, in diesem Moment traf der Abschleppwagen ein, um meinen Mini mitzunehmen. Der BMW durfte weiterfahren, doch mein Auto war zu stark beschädigt. Der Fahrer des Abschleppwagens verfrachtete meinen Zwerg innerhalb von fünf Minuten und bat mich, ein Formular zu unterzeichnen. Er erklärte mir, zu welcher Werkstatt er mein Auto bringen würde und sagte, dort würde man erst einmal schauen, ob überhaupt noch etwas zu retten sei und dann sofort mit mir Kontakt aufnehmen. Dafür notierte er sich meine Handynummer, während der Polizist den Autoschlüssel aus meinem Bund löste. Kurz darauf fuhr der Abschleppwagen davon und ich blickte meinem Liebling wehmütig nach.
Noah erschien hinter mir und legte mir federleicht die Hand auf die Schulter. Der Polizist winkte den BMW -Fahrer, der schon wieder in seinem Wagen saß und telefonierte, heran. Als wir alle zusammenstanden, verkündeten die Cops ihre Entscheidung. Der BMW-Fahrer
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