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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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mal mühevoll und geduldig.
    Und Gott, ich liebe sie dafür .
    „Noah, konzentrier dich!“, ermahnte mich Michael.
    „Entschuldige!“
    Verdammt, das war peinlich.
    „Muss es nicht sein. Aber hör auf zu fluchen und derartig über Emily nachzudenken. Sie braucht dich, Noah. Und zwar mit einem klaren Kopf.“
    „Ich weiß“, erwiderte ich beschämt.
    „Dann richte dich danach!“, beharrte Michael. Seine Wärme füllte mich aus, sein Licht umhüllte mich sanft. Ich ließ mich treiben und ergab mich seiner Kraft. Schwerelos.
    „Fertig!“, verkündete er schließlich und entzog mir seine Kräfte schlagartig. Ich sackte zusammen, richtete mich wieder auf. Erwartete, mich anders zu fühlen als zuvor und versuchte, irgendeine Änderung zu erfassen.
    Nichts.
    Michael sah mich belustigt an. „Noah, Noah, noch immer der Ungeduldige. Geh einfach, du bist bestens ausgestattet.“
    „Aber ...“
    „Kein Aber! Geh! Du hast einen Auftrag.“
    Ich nickte und wandte mich ab.
    Der Erzengel schüttelte seine blonden Locken und lachte über meine plötzliche Eile, als ich den Abhang herunterlief. Seine Stimme klang hell und klar in meinen Ohren nach.
    „Ach, und Noah ...“, rief er mir nach, als ich den Motor des Amaroks startete und anfuhr. Ich sah in den Rückspiegel. „Hm?“
    „Nur im Notfall verwenden!“
    Er winkte einmal, dann war er verschwunden.
    Ich presste Luft zwischen meinen Zähnen hindurch und verdrehte die Augen.
    Diese dämliche Allwissenheit nervte gehörig.
    „Du bist ja nur neidisch“, kicherte es im meinem Kopf.
     

XVI .
     
    Meine Haare waren ein Desaster. Nicht, dass das nicht an jedem einzelnen Morgen der Fall gewesen wäre, aber an diesem glichen sie ... keine Ahnung, was. Für diese besondere Form des Chaosʼ war noch kein Name erfunden worden. Vogelnest traf es nicht mal annähernd.
    Erst gegen halb zwei Uhr nachts war ich in einen Schlaf gefallen, der unruhiger wohl kaum hätte ausfallen können.
    Mein Herz schlug auch jetzt noch wild in meiner Brust, sobald ich an die Bilder meiner Träume zurückdachte:
    Noah, der mich an sich zog und küsste, Noah, der mich wieder von sich stieß, Noah der mich eine Bitch nannte, Noah, der mich aus dem Wasser zog und vor sich absetzte.
    Ich konnte mit reinem Gewissen behaupten, dass ich noch nie zuvor in meinem Leben so verwirrt gewesen war wie an diesem Morgen. Und dabei hatte ich am Abend zuvor noch gehofft, die Zeit der größten Verwirrung läge nun hinter uns. Fehlanzeige!
    Ich eilte in die Dusche und versuchte mit drei unterschiedlichen Kämmen, zwei Shampoos und meiner besten Pflegespülung, meinen verfilzten Strähnen beizukommen.
    Während ich abwechselnd vor mich hin fluchte und die Zähne zusammenbiss, konnte ich mich wunderbar meinen Gedanken widmen. An Schmerzen um diese Uhrzeit war ich schließlich gewöhnt.
     
    Eigentlich hatten wir am Vortag große Fortschritte gemacht – so fühlte es sich zumindest an. Sicher, wir hatten uns erneut auf diese Vor-und-wieder-zurück-Art bewegt; so war es mit Noah immer. Aber schlussendlich hatten wir trotzdem ein gewaltiges Stück in die richtige Richtung hinter uns gebracht.
    Wäre da nicht dieser eine Satz von ihm gekommen, unmittelbar bevor er getürmt war.
    „Ich kann das einfach nicht“, echote seine Stimme durch meinen Kopf und warf immer wieder die eine, alles entscheidende Frage auf: WAS konnte er nicht? Ich zermarterte mir fast das Hirn darüber. Konnte er mich nicht küssen, mich nicht berühren, oder konnte er keine nähere Beziehung mit mir eingehen? Was???
    Als ich meine Haare glattgeföhnt und mich angezogen hatte, legte ich mit großen Schwierigkeiten ein wenig Make -up auf. Ich betrachtete mein Spiegelbild ... und sah mich doch nicht. Stattdessen sah ich Noah, seinen Blick bei diesem Satz. Verzweifelt, mit gequältem Gesichtsausdruck. Als hätte ihm die Aussage körperliche Schmerzen bereitet.
    Wie von selbst setzten sich meine Beine in Bewegung. Ich lief zu meinem Schreibtisch und griff nach meinem Handy, suchte Lucys Nummer heraus und wählte sie.
    „Emily!“, rief sie nur Sekunden später erstaunt aus.
    „Guten Morgen. Ich ... ähm ... hast du Noahs Nummer für mich?“
    Während die Sekunden stumm und zäh verstrichen, wusste ich selbst nicht mehr so genau, warum ich nicht einfach die verbleibende Stunde bis zur Schule hatte abwarten können.
    „Sicher“, sagte Lucy endlich und erlöste mich damit. So schnell wie möglich kritzelte ich die Zahlen auf meinen Schreibblock,

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