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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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eine ihrer Haarsträhnen zwischen Daumen und Zeigefinger zu einer losen Locke. »Darüber denke ich schon den ganzen Morgen nach. Ich will kein Mann auf der Flucht sein. Ich hatte andere Pläne für mein Leben. Ich bin gern Davy McCloud. Ich habe eine Menge Energie in diesen Menschen investiert, und ich möchte auch nicht von meinen Brüdern getrennt sein. Aber wenn du fliehen willst, werde ich dich nicht alleinlassen.«
    Er raubte ihr den Atem. Sie sah ihn mit feuchten Augen an und schluckte hörbar. »Ich kann nicht länger weglaufen«, antwortete sie. »Ich habe mich dabei völlig verausgabt.«
    »Gut. Dann werde ich dorthin zurückkehren, wo alles begann. Nach San Cataldo.« Er streichelte mit der Fingerspitze über ihre Wange. »Ich werde dort Erkundigungen anstellen. An Bäumen rütteln, Steine umdrehen, herausfinden, wer dir das antut und was zur Hölle sein Motiv ist. Falls jemand nervös wird und eine Reaktion zeigt, habe ich einen ersten Anhaltspunkt. Darauf hoffe ich.«
    »Was meinst du mit ›ich‹?«, hakte sie nach. »Wir sind ein Team, Davy.«
    Er schüttelte den Kopf. »Du wirst bei Seth und Raine bleiben, oben in Stone Island. Man kommt dort nur mit dem Boot hin. Seth hat die Insel bis in den letzten Winkel gegen Lausch- und Überwachungsangriffe geschützt. Du bist dort sicherer als irgendwo sonst.«
    Sie lachte ihm ins Gesicht. »Träum weiter! Als würde ich in irgendeiner Inselfestung herumsitzen, während du dich allein mit einem Killer herumschlägst.«
    »Auch ich kann zum Killer werden, wenn es sein muss«, argumentierte er. »Ich bin keine leichte Beute.«
    »Gott, Davy!« Sie erschauderte. »Das ist nicht gerade tröstlich.«
    »Du kennst mich. Trost zu spenden, ist nicht meine Stärke.« Er studierte ihr Gesicht. »Macht dir das Angst? Dass ich in der Lage bin zu töten?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es ist nur so, dass ich aus einer Welt stamme, in der diese Art von Gefahr und Brutalität nicht real war. Während du in einer Welt gelebt hast, in der sie schon immer präsent war. Es ist einfach verwirrend.«
    »Es existiert nur eine Welt«, widersprach er. »Und die ist gefährlich und brutal. Das war sie immer. Jeder, der etwas anderes glaubt, lügt sich in die eigene Tasche.«
    »Wir sind heute Morgen aber heiter und positiv gestimmt«, murmelte sie. »Es tut mir leid, wenn es dich nervös macht, trotzdem werde ich mitkommen.«
    Er runzelte die Stirn. »Das ist kein guter Plan.«
    »Es ist nicht deine Entscheidung.«
    Sein Gesicht verhärtete sich vor Zorn, und sie wappnete sich gegen den Ausbruch, der unweigerlich folgen würde. »Und ob es das ist! Du wirst alles nur verkomplizieren, wenn ich ständig Angst um dich haben muss.«
    »Fühl dich zu nichts verpflichtet!«
    »Was für ein ausgemachter, egoistischer, manipulativer Schwachsinn …«
    »Ich werde mich nicht auf einer Insel verstecken und vor Sorge um dich vergehen, während du meine Probleme löst!«
    »Hast du Gomez letzte Nacht nicht gehört?«, fragte er mit einem bissigen Unterton. »Es sind jetzt auch meine Probleme, Margot.«
    »Ja, aber es waren zuerst meine. Also – tu, was immer du tun musst, aber ich werde dich nach San Cataldo begleiten.«
    Davy rollte sich auf sie. »Das wird nicht passieren. Finde dich damit ab!«
    »Erteil mir keine Befehle, McCloud, und schon gar nicht in diesem Tonfall!«
    »Was für einen Tonfall meinst du?«, knurrte er.
    »Diesen militärischen. Ich werde nicht antworten: ›Sir, ja, Sir‹, auf alles, was du sagst. Darum versuch es erst gar nicht.«
    Er verdrehte die Augen. »Ein Tonfall ist ein subjektiver Eindruck. Und ein idealer Aufhänger für Frauen, sich wegen einer Belanglosigkeit aufzuregen.«
    Sie kämpfte gegen ihn an, bis er sich von ihr herrunterrollte. »Willkommen auf dem Planeten der Frauen«, sagte sie süßlich. »Genießen Sie Ihren Aufenthalt! Der erste Stopp auf Ihrer Reise wird Belanglosigkeit sein. Bitte schlagen Sie in Ihrem Reiseführer Seite dreihundertsiebzehn auf.«
    Er schlug die Hände vor die Augen. »Oh Gott, warum ich?«
    »Fragst du dich gerade, ob nächtelanger wilder Sex diese Quälerei rechtfertigt?«
    Ein Grübchen blitzte in seiner Wange auf. »Woher wusstest du das?«
    »Ich weiß, wie Männer ticken. Ihr seid schrecklich berechenbar.«
    Er funkelte sie böse an. »Ich bin nicht berechenbar.«
    »Doch, weil du eben ein Mann bist. Frauen studieren Männer viel genauer als umgekehrt. Traurig, aber wahr.«
    »Ich werde darüber nicht mit dir streiten.

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