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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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doppellagigen Gelatinehandschuh an. Die Gummihand dient lediglich dazu, die Qualität der Details an der Reproduktion zu überprüfen. Das BioLock Identipad verweigert alles, außer einer warmen, lebendigen Hand, durch die Blut pulsiert. Craig fand einen Weg, dies zu imitieren. Er war unglaublich talentiert – und das nicht nur geistig.« Marcus lachte hämisch. »Er opferte sogar seine Tugend, um das letzte Puzzleteil zu bekommen. Dieser schlimme Junge.«
    »Was für ein Puzzleteil?« Margot hatte Mühe, ihm zu folgen.
    »Priscilla Worthington«, erklärte er geduldig. »Meine verehrte Stiefmutter, diese Hexe. Der Positivabdruck, den Sie vorhin abgeliefert haben.«
    Plötzlich dämmerte es ihr. »Warten Sie. Hat diese Priscilla lange schwarze Haare und ein Faible für schwarze Spitzentangas?«
    »Schwarze Haare, ja. Was ihre Unterwäsche anbelangt …« Marcus schauderte. »Das will ich lieber nicht wissen. Allein bei dem Gedanken rollen sich mir die Zehennägel hoch.«
    Margots weiblicher Instinkt sagte ihr, dass er sich danach sehnte, mit all dem anzugeben. Da er nur von Dummköpfen wie Karel und Psychopathen wie Snakey umgeben war, gab es vermutlich niemanden, der zu würdigen wusste, was Marcus als sein Genie erachtete.
    Sie sollte seine Eitelkeit und Einsamkeit ausnutzen, um auf Zeit zu spielen. Sie versuchte, sich fasziniert zu geben. »Was haben Sie mit dem Abdruck vor?«
    Sein erfreutes Lächeln verriet, dass sie ihn richtig eingeschätzt hatte. »Ich verfolge diesen Plan schon seit Jahren. Heute Nacht wird die Videoüberwachung in den Calix Research Laboratories aus unerfindlichen Gründen ausfallen. Um Zugang zu den Labors mit der höchsten Geheimhaltungsstufe zu erhalten, müssen die beiden Personen mit der höchsten Sicherheitsfreigabe gleichzeitig ihre Handabdrücke vorweisen. Das werden sie dem Krell BioLock Identipad zufolge heute Abend tun. Anschließend werden sie zehn Ampullen R-8424 mitnehmen.« Er bemerkte Margots verständnislosen Blick. »Es ist ein Grippevirus«, half er ihr auf die Sprünge. »Hochgradig ansteckend. Äußerst bösartig.«
    Margot wäre das Blut in den Adern gefroren, wenn es nicht ohnehin schon die Konsistenz von Eis gehabt hätte. »Großer Gott«, wisperte sie. »Das ist ein Scherz, oder?«
    »Oh nein! Ganz und gar nicht.« Marcus kicherte angesichts ihrer Reaktion. »Ich habe dafür gesorgt, dass keiner von beiden für heute Abend ein Alibi haben wird. Wer weiß, wem sie das Virus verkaufen werden? Diese Frage kann keiner beantworten. Es ist wie Russisches Roulette, nur wird niemand wissen, wer die Pistole hat.«
    »Sie riskieren eine weltweite Epidemie … für Geld ?« Ihre Stimme brach vor Entsetzen. »Was zur Hölle ist dabei für Sie drin?«
    Je geschockter und fassungsloser sie reagierte, desto mehr genoss Marcus es. »Rache, unwahrscheinlicher Reichtum und die Weltherrschaft natürlich«, erklärte er heiter. »Schon vor Jahren habe ich begonnen, meinen Plan in die Tat umzusetzen. Ich habe in ein Pharmaunternehmen investiert, dass einen Impfstoff gegen R-8424 entwickelte. Sobald die Presse von der Sache Wind bekommt, werden zwei Dinge passieren: Priscilla wird die meistgehasste und verschmähte Frau auf diesem Planeten sein – und ich werde der reichste Mann werden.« Er strahlte sie an. »Selbstverständlich bin ich bereits immun gegen R-8424.«
    Sie war zu geschockt, um ihm weiterhin Bewunderung vorzugaukeln.
    »Ich warte seit Monaten darauf, dass Sie mich kontaktieren, um zu verhandeln«, fuhr er verdrießlich fort. »Meine Kontaktperson für das Virus hatte schon fast die Geduld verloren. Worauf haben Sie gewartet?«
    Ich wusste noch nicht mal, dass es dich gibt . Doch sie behielt die Worte für sich. Vielleicht war es törichter Stolz, aber es war ihr zu peinlich, diesem gefährlichen Psychopathen das Ausmaß ihrer Ahnungslosigkeit einzugestehen. »Ich war mit Ihren Zielen nicht einverstanden«, entgegnete sie indessen kühl.
    Zumindest das entsprach der Wahrheit.
    »Ach, nein?« Er nahm ihre Hand und betrachtete sie. »Klein und zierlich, genau wie Priscillas. Gut. Denn Sie werden heute Nacht Priscillas Handschuh tragen. Das alles musste ich recht hastig improvisieren, verstehen Sie? Ich wusste nicht, wann ich den Abdruck endlich zurückbekommen würde. Sie sind gerade noch rechtzeitig aufgetaucht.«
    »Ich werde Ihnen bei Ihrem teuflischen, kranken Unterfangen nicht helfen.«
    »Oh doch, das werden Sie! Mal sehen, wie viele von McClouds Körperteilen ich

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