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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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Kriegsgöttin. Er hatte noch immer keinen blassen Schimmer, was zum Henker sie mit Karel angestellt hatte.
    Sie brachten ihn in einen riesigen Ballsaal, von dessen gewölbter Decke funkelnde Kristalllüster hingen. Die hohen Fenster zu beiden Seiten des Raums gaben den Blick auf einen dichten Wald frei, der sich lebhaft im stürmischen Wind wiegte. Der dämmrige Himmel war wolkenverhangen, Blitze zuckten über den Horizont.
    Sie warfen ihn mit dem Gesicht voran auf den Parkettboden. Davy rappelte sich in eine sitzende Position hoch. Sie hoben ihre Gewehre, und er legte sich wieder hin.
    Donner grollte. Unbarmherzig langsam tickten die Sekunden vorbei.
    Endlich ging die Tür auf. Margot trat mit hoch erhobenem Kopf ein. Marcus folgte ihr, eine Pistole auf sie gerichtet.
    Seine Pantherfrau. Ihr emotionsgeladener Blick fing seinen auf. Das verwischte Make-up unter ihren Augen verlieh ihr ein wildes, ungezähmtes Aussehen.
    Was für eine verfluchte Verschwendung! Eine solch toughe und tapfere und besondere Frau, verwickelt in dieses schwarze Chaos der Gier und des Wahnsinns. Sein Magen verkrampfte sich aus Angst um sie. Er konnte seine Gefühle nicht länger leugnen. Er musste sich der Wahrheit stellen, und die Wahrheit stand in einem Unterkleid und schmutzigen Sneakers direkt vor ihm.
    Margot Vetter hatte sein Herz aufgesprengt und all seine Monster freigelassen. So sei es. Er atmete aus und gab seinen Widerstand auf. Der Raum war voll mit Monstern, ebenso gut konnte er seine eigenen hinzugesellen.
    Snakey kam herein und starrte Margot hungrig an. Sein Arm war bandagiert, und er hatte Mullkompressen im Gesicht, trotzdem sah er besser aus als vergangene Nacht in dem Hotelzimmer. In seinen blutunterlaufenen Augen glitzerte der Wahnsinn eines Mannes, der irgendeine leistungssteigernde Droge genommen hatte, die seine Schmerzen betäubte und seine Reflexe beschleunigte. Davy hatte mit solchen Männern schon früher zu tun gehabt. Sie waren schwer zu besiegen und spürten manchmal noch nicht einmal, wann sie tot waren.
    Marcus gab einem seiner Schergen ein Zeichen, Davy den Knebel abzunehmen. »Mr McCloud, Sie haben die Wahl«, verkündete er. »Faris möchte gegen Sie kämpfen. Falls Sie einverstanden sind, lasse ich Ihnen die Fesseln abnehmen. Es werden die ganze Zeit mehrere Schusswaffen auf Sie gerichtet sein. Sollten Sie zu fliehen versuchen oder irgendetwas tun, das mich verärgert, werden Sie augenblicklich erschossen. Stimmen Sie zu?«
    »Und wenn nicht?«, fragte Davy aus purer Neugier.
    »Dann bleiben Sie gefesselt, und Faris darf sich an Ihnen austoben, während Ihre Freundin zusieht. Faris ist sehr talentiert mit seinen Nadeln.«
    Tolle Optionen. Davy zuckte mit den Schultern. »Ich kämpfe gegen ihn.«
    »Ich habe Faris ein kleines Stärkungsmittel gegeben, um die Verletzungen zu kompensieren, die Sie ihm zugefügt haben.« Marcus grinste ihn süffisant an. »Halten Sie das für unfair?«
    »Ja.«
    »Und Sie haben recht. Aber das Leben ist nun mal nicht fair, warum sollten wir uns also etwas vormachen? Regeln sind nichts anderes als ein selbst auferlegtes Gefängnis.«
    Davy versuchte dem Gedankengang des Mannes zu folgen, gab sein Bemühen jedoch rasch auf. »Sie halten sich für eine Art Gott, nicht wahr?«
    Marcus machte seinen Leuten ein Zeichen, Davys Fesseln zu entfernen. »Das sind wir alle, nur scheuen die meisten von uns davor zurück, ihre Göttlichkeit zu akzeptieren. Ich hingegen nicht. Ich habe meine Macht mit offenen Armen willkommen geheißen. Ich bin vollkommen frei.«
    Davy rappelte sich hoch, sobald sie ihn losgeschnitten hatten, und versuchte, seine tauben Finger zu bewegen. Sie gehorchten ihm nicht. Marcus’ Worte echoten durch seinen Kopf, dabei veränderte sich ihre Reihenfolge, als versuchte er, einen Code zu knacken. Regeln sind nichts anderes als ein selbst auferlegtes Gefängnis . Sein Gehirn wollte ihm etwas sagen, aber er konnte sich damit jetzt nicht aufhalten.
    Er wünschte, er hätte Margot sagen können, wie wunderschön und kostbar sie für ihn war, aber er wagte nicht, es vor diesen Leuten zu tun. Alles, was er sagte, konnte zu einer Waffe geschmiedet werden, um sie zu verletzen. Also versuchte er, es ihr mit den Augen zu verstehen zu geben.
    Faris trat in die Mitte des Raums. Sein ärmelloses schwarzes T-Shirt und die Trainingshose betonten die dicken Muskelstränge seines Körpers. Er federte auf den Ballen seiner nackten Füße auf und ab, dabei starrte er Davy mit

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