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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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sexuellen Notstand vergessen und sich auf andere Dinge konzentrieren zu können, aber sein Körper machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Sie beide hatten noch immer keinen Waffenstillstand geschlossen.
    Andererseits plagte ihn auch keine pauschale Geilheit. Steffi, die frühere Aerobiclehrerin im Women’s Wellness war eine honigblonde Sahneschnitte gewesen, mit einem Körper, der dem Poster eines Männermagazins entsprungen zu sein schien, trotzdem hatte er sich nie vor Lust nach ihr verzehrt. Er hatte gelegentlich daran gedacht, mit Steffi zu schlafen – ihre Bereitschaft war mehr als offensichtlich –, nur war sie so verdammt quirlig gewesen. Zudem hatte ihn ihre nasale Stimme genervt.
    Steffi war vor einer Weile an die Küste gegangen, um für eine Saison in der Erlebnisgastronomie zu arbeiten. Es hatte Wochen gedauert, bevor ihm aufgefallen war, dass sie weg war.
    Wohingegen er Margot, ihre Nachfolgerin, sofort bemerkt hatte. Margots Stimme fiel ihm nicht auf die Nerven. Sie war voll, samtig und rauchig, wie guter Scotch. Margot bewegte sich mit der Geschmeidigkeit eines weiblichen Panthers. Ohne quirliges Rumhüpfen.
    Er sprang aus seinem Pick-up und marschierte zum Haus. Die offene Tür schwang im Wind hin und her. Jedes Licht auf Seans Route zum Kühlschrank brannte. Das Stimmengemurmel auf der hinteren Veranda wies darauf hin, dass Miles, ihr Schützling, Schüler und zukünftiger Mitarbeiter, ebenfalls anwesend war und mithalf, Davys Biervorräte zu vernichten.
    Er stieß die Terrassentür auf. »Wenn du das nächste Mal so grottenschlecht in meiner Einfahrt parkst, schlitze ich dir die Reifen auf.«
    Sean erstarrte inmitten der Bewegung, seine Bierflasche zum Mund zu führen. »Mensch, Davy, das wäre echt kontraproduktiv, weil ich dann nämlich wesentlich länger bräuchte, meinen Wagen gemäß deinen strengen Vorschriften zu parken.«
    »Die Verzögerung nehme ich gern in Kauf, wenn es mir damit gelingt, einen bleibenden Eindruck in deinem Dickschädel zu hinterlassen, Klugscheißer.«
    Miles setzte sein Bier ab und stand verlegen auf. »Äh … soll ich lieber gehen? Ich kann den Bus nehmen, falls gerade ein schlechter Zeitpunkt ist …«
    »Setz dich, Miles«, befahl Sean. »Alles im grünen Bereich.«
    Miles sank zurück auf den Stuhl und nahm seine typische gebückte Geierhaltung an, die sie ihm beide abzugewöhnen versuchten.
    Sean musterte seinen Bruder mit gerunzelter Stirn. »Du hast diesen frustrierten, hohläugigen Blick eines Mannes, der seit Monaten nicht mehr flachgelegt wurde. Hol dir um Himmels willen ein Bier und entspann dich. Wir haben was vom Chinesen geholt.«
    »Danke, ich habe schon gegessen.«
    »Wo denn?«, wollte Sean wissen. »Du bist seit Ewigkeiten nicht mehr ausgegangen.«
    Davy ließ die Terrassentür geräuschvoll hinter sich ins Schloss fallen und holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank. Normalerweise suchte er nicht Zuflucht in bewusstseinsverändernden Drogen. Scheiß drauf! Er stellte das Bier zurück, schnappte sich ein Glas und die Notfallflasche Single Malt.
    Sean wartete noch immer auf eine Antwort, als Davy es sich in einem seiner Liegestühle bequem machte. Seine Augenbrauen zuckten nach oben, als er den Whiskey in Davys Hand sah. »Unser Vernunftmensch führt sich echten Alkohol zu Gemüte? Wie verwerflich. Also? Wo hast du gegessen? Mit wem? Raus mit der Sprache!«
    Davy atmete tief ein, um sich zu wappnen. »Mit Margot Vetter.«
    Seans Grübchen zuckten, während er versuchte, nicht zu grinsen. »Hey, super! Ich schätze, wir sollten von nun an anrufen, bevor wir bei dir reinschneien. Das wurde echt Zeit, Alter. Ich hab mir schon Sorgen gemacht …«
    »Warum hast du mir nichts von dem Stalker erzählt?«
    Sean blinzelte. »Deinem Ton nach konntest du noch nicht bei ihr landen. Aber es kann auch nicht jeder so ein Meister der Verführung sein wie ich.«
    »Lenk nicht vom Thema ab«, knurrte Davy. »Beantworte einfach die gottverdammte Frage.«
    »Ich wollte dir nicht die Gelegenheit geben, dir deswegen das Hirn zu verrenken«, gab Sean unumwunden zu. »Außerdem hielt ich es für weitaus effektiver, wenn sie dich persönlich fragen würde. Mit vertrauensseligem Blick und klimpernden langen Wimpern. Volle, bebende Lippen? Wogende Brüste? Und so war es, oder?« Er studierte seinen Bruder und wiederholte in schärferem Ton: »War es so?«
    Davy erwiderte Seans Blick über den Rand seines Glases hinweg. »Wie gut kennst du sie eigentlich?«
    Seans

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