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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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behältst!«
    »Faris ist unter Kontrolle«, beschwichtigte Marcus sie. »Er nimmt regelmäßig seine Medikamente ein. Und ich telefoniere mehrmals täglich mit ihm auf dem Handy.«
    »Das interessiert mich nicht! Hol ihn unverzüglich hierher zurück! Ich kann keine peinlichen Vorfälle brauchen, besonders nicht nach Driscolls kleinem Skandal! Die einzig sinnvolle Funktion, die du hast, ist, Faris zu überwachen. Solltest du selbst dieser Verantwortung nicht gewachsen sein …«
    »Ich sorge dafür, dass er sofort nach Hause kommt«, versicherte Marcus.
    »Tu das«, entgegnete sie schroff. »Ich fliege noch diese Woche nach Frankfurt, um dort einen Monat in unserem Labor zu verbringen. Darum werde ich über das Abendessen hinaus nicht die Zeit finden, Dr. Haight persönlich einzuweisen. Bitte tu, was du kannst.«
    So wenig das auch ist , lautete die unmissverständliche Botschaft zwischen den Zeilen.
    »Natürlich«, murmelte Marcus.
    Sie rauschte aus der Tür. Maurices gedrungene Gestalt folgte ihr.
    So viel zu Driscoll. Marcus zog den Handschuh aus und warf den zerrissenen transparenten Fetzen in den Mülleimer. Er nahm die leichenblasse Gummihand, griff nach einer Schere und schnitt sie in Stücke, wobei er sich vorstellte, es wäre Priscillas. Er hörte ihre Schreie mit jedem Schnipp durch seinen Kopf hallen. Schnipp für Schnipp für Schnipp.
    Er war fast wieder bei null angelangt. Um Zugang zum Allerheiligsten zu bekommen, erforderte es die Kooperation von Priscilla Worthington und dem Laborleiter. Priscillas Abdruck blieb verschollen, und Seymour Haight war eine unbekannte Größe.
    Aber Faris war in Seattle. Sie mussten improvisieren, und das schnell. Es blieb keine Zeit für die sorgfältige Planung, die er unternommen hatte, um an Driscolls Abdruck zu kommen. Außerdem verließ Priscilla die Stadt. Es hieß: jetzt oder nie.
    Die augenscheinliche Lösung war, einen neuen Abdruck zu machen, aber Priscilla zu verführen stand nicht zur Debatte. Zum einen verabscheute sie ihn, zum anderen hatte selbst Marcus’ zielorientierte Einstellung zu Sex ihre Grenzen. Priscillas rabiater Sicherheitsdienst würde den armen Faris niemals in ihre Nähe lassen. Obwohl Priscilla sich gelegentlich ein wenig amouröses Vergnügen gönnte, war sie viel zu intelligent und auf ihre Sicherheit bedacht, als dass sie auf einen gekauften Gigolo reinfallen würde.
    Craig Caruso war es gelungen, allerdings würde Marcus nie erfahren, woher er den Mut genommen hatte, mit dieser kaltschnäuzigen Hexe ins Bett zu gehen. Vielleicht hatten die zehn Millionen Dollar, die Marcus ihm versprochen hatte, seinen Schwanz lange genug hart gemacht, um den Job zu erledigen. Der Gedanke ließ ihn erschaudern.
    Sein Käufer hatte nach acht langen Monaten des Wartens die Geduld verloren. Der Plan zerfiel vor seinen Augen zu Staub. Er hatte Jahre seines Lebens und Millionen seines Privatvermögens investiert in diese perfekte Kombination aus Profit und Rache. Und nun hing dank Margaret Callahan alles in der Schwebe.
    Er musste Faris Feuer unterm Arsch machen. Er wollte, dass diese Sache ein Ende fand.
    Seans Wagen stand mitten in der Einfahrt, ohne Platz für Davys Pick-up zu lassen. Das passierte nicht zum ersten Mal. Sein jüngster Bruder war sorglos und chaotisch. Außerdem sorgte er gern dafür, dass die anderen seine Gegenwart wahrnahmen. Normalerweise sah Davy mit einem philosophischen Seufzen darüber hinweg. Doch heute Abend war sein Nervenkostüm dünn genug, dass es ihn fuchsteufelswild machte.
    Notgedrungen parkte er in der Straße vor seinem Haus, anschließend blieb er noch eine Weile sitzen und betrachtete durch die Bäume die Lichter von Mercer Island, die sich in dem dunklen Wasser des Lake Washington spiegelten. Er versuchte sich zusammenzureißen. Es war viel zu lange her, seit er zum letzten Mal Sex gehabt hatte.
    Peinlich, es darauf zu reduzieren, doch was die Auswirkungen langer Enthaltsamkeit betraf, war er ein grimmiger Realist. Es war sechs Monate her – nicht, dass er mitzählte –, seit Beth das Handtuch geworfen hatte. Er hatte Beth sehr gemocht und ihre Qualitäten wirklich zu schätzen gewusst, trotzdem hatte er es nicht über sich gebracht, ihr einen Ring zu kaufen.
    Von Anfang an hatte er versucht, ihr seinen Standpunkt klarzumachen, aber Beth wollte es einfach nicht kapieren. Das taten Frauen nie. Sie bestanden darauf, es persönlich zu nehmen und sich verletzt zu fühlen, und zwar ausnahmslos. Er wünschte, seinen

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