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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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schlenderte.

 
    8
    »Tierblut? Du bist dir ganz sicher?«, fragte Davy.
    »Hundertprozentig«, bestätigte Monique. »Von welchem Tier konnte ich noch nicht bestimmen. Das erfordert zusätzliche Tests, aber ich war heute zu sehr mit Arbeit eingedeckt.«
    »Hm, das ist interessant«, sagte Davy nachdenklich. »Wie viel schulde ich …?«
    »Denk nicht mal dran«, fiel Monique ihm ins Wort. »War ja keine große Sache. Aber hättest du Lust, mir beim Abendessen zu erzählen, was du in letzter Zeit so getrieben hast?«
    Davy zögerte. »Nun, eigentlich …«
    »Sprich nicht weiter.« Moniques Stimme klang bedauernd, aber gutmütig. »Man kann einer Frau nicht zum Vorwurf machen, dass sie es versucht.«
    »Danke, dass du das so schnell für mich erledigt hast«, sagte Davy. »Du bist wirklich …«
    »Ein echter Kumpel. Ich weiß. Viel Spaß heute Abend, was auch immer du vorhast. Bis bald.«
    Davy klappte das Handy zu und rollte auf seinen Parkplatz hinter dem Dojo, während seine Gedanken in einer Kombination aus Zuneigung und Bedauern bei Monique verweilten. Sie arbeitete als technische Assistentin in einem Kriminallabor und war eine ehemalige Klientin, deren treuloser Ehemann mit seiner Geliebten und dem gesamten Vermögen durchgebrannt war und Monique nur die beiden kleinen Kinder, eine Mietwohnung und fünfzigtausend Dollar Schulden zurückgelassen hatte. Davy hatte das selbstsüchtige Arschloch aufgespürt und es tief in die Tasche greifen lassen. Es war eines der wenigen Male, wo ihm seine Arbeit als Schnüffler pure, ungetrübte Befriedigung verschafft hatte.
    Vielleicht hätte er wie Connor Polizist werden sollen. Das Problem war nur, dass er mit Regeln, Bürokratie, Politik und Machtspielen auf Kriegsfuß stand. Connor war in dieser Hinsicht duldsamer als er. Davy war nie wirklich ein Teamspieler gewesen – wohl eine Folge seiner seltsamen Erziehung.
    Monique war eine attraktive Frau. Er hatte darüber nachgedacht, etwas mit ihr anzufangen, war über diesen Punkt jedoch nie hinausgekommen. Über das Nachdenken. Während er bei Margot keine zwei zusammenhängenden Gedanken mehr zustande brachte. Er funktionierte nur noch blindwütig impulsiv, als würde er mit geschlossenen Augen und durchgetretenem Gaspedal Auto fahren.
    Er sah durch die Tür des Dojos. Seans rauer Kickboxkurs war in vollem Gang. Es klang mehr nach einem Straßenkampf oder einer wilden Party als nach Kampfsportunterricht. Davy ging weiter und öffnete die Tür zum Women’s Wellness Center nebenan.
    Die weibliche Atmosphäre erschlug ihn fast. Pastellfarben, Pflanzen, die Obst- und Gemüsesäftebar, die Düfte, die von den Aromatherapieregalen in der New-Age-Boutique herüberwehten.
    Seine Mieterin Tilda, die das Fitnesscenter leitete, kam mit einem strahlenden Lächeln in ihrem dunklen Gesicht hinter der Bar hervorgetänzelt. Sie verpasste ihm einen schmatzenden Kuss.
    »Ich habe meine Miete gezahlt, Süßer, was verschafft mir also die Ehre deines Besuchs?«
    Davys Blick verharrte auf Tildas feuchtem fuchsienrotem Lippenstift, und er überlegte, ob sie wohl einen Abdruck auf seiner Wange hinterlassen hatte. »Ich wollte nur sehen, ob Margot gerade da ist.«
    Tildas schimmernde braune Augen weiteten sich in belustigter Spekulation. »Ja, das ist sie tatsächlich. Sie bringt nur noch eben Armer Bauch und Po zu Ende.«
    »Kein Witz?« Er grinste.
    »Toller Name, was? Hab ich mir selbst ausgedacht. Danach muss sie noch die abendliche Step-Stunde geben, dann ist sie fertig. Ich glaube, sie ist schon beim Cool-down. Sie wird in einer Minute rauskommen. Warum setzt du dich nicht an die Bar und lässt dir von mir einen Saft aus Weizengras, roter Bete und Limonen pressen? Der ist eine echte Energiebombe und hält dich am Laufen wie den Duracell-Hasen.«
    »Nein, danke«, lehnte Davy hastig ab. »Mir geht’s bestens. Ich werde einfach warten.«
    Wenige Augenblicke später verklang die Musik, und eine Gruppe dampfender, erschöpft aussehender Frauen strömte heraus. Margot war die Letzte von ihnen, bekleidet mit ihrem lilafarbenen Outfit, das ihren prachtvollen Körper wie eine zweite Haut einhüllte. Das Lila biss sich wie verrückt mit ihren grün-orange gestreiften Leggins.
    Sie entdeckte ihn und blieb mit aufgerissenen Augen wie angewurzelt stehen.
    Sein Magen verkrampfte sich bei dem Gedanken, dass seine Annäherungsversuche nicht nur unwillkommen waren, sondern sie sogar verschreckten. Er versuchte, ein nicht bedrohliches Lächeln aufzusetzen

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