Blick in Den Abgrund -3-
mich gnadenlos, bis ich deinen Hinweisschildern folge, dann gerätst du in Panik, und ich stehe als Bösewicht da. Wie ein Stück Fleisch? Für wen zum Teufel hältst du mich?«
»Ich halte dich nicht für ein Arschloch«, sagte sie leise. »Und auch nicht für einen Bösewicht.«
Sie zog ihre Hose hoch, aber er packte ihre Arme und drückte sie mit dem Rücken gegen den Pick-up, bevor sie den Reißverschluss zuziehen konnte. »Aber du vertraust mir nicht.«
»Was gibt es da zu vertrauen?«, fuhr sie auf. »Komm schon, Davy. Beruhige dich! Es ist nur eine Sexstellung, die für mich nicht funktioniert! Nimm es nicht persönlich. Habe ich denn kein Recht auf meine eigenen Vorlieben? Und schubs mich nicht rum! Das hasse ich. Das ist genau der Grund, warum ich nichts mit großen Kerlen anfange. Ich muss den Verstand verloren haben, mich mit einem Kleiderschrank wie dir einzulassen.«
»Du kannst mir vertrauen.«
Die Anspannung wich aus Margots Muskeln, sie erschlaffte, und ihr Kinn begann zu zittern. Der Teufel sollte ihn holen. Wie konnte er es wagen, sie mit aller Kraft gegen seinen Wagen zu drängen, und dabei so etwas zu sagen?
»Vertrauen wobei?«, fragte sie giftig.
»Generell.«
Sie versetzte ihm einen wütenden Stoß. »Das ist echt armselig. Generell? Du kennst mich. Ich brauche genaue Angaben. Schwarz oder weiß. Also, lass hören!«
Er runzelte die Stirn. »Du kannst darauf vertrauen, dass ich dir die Wahrheit sage.«
»Hey, danke«, rief sie. »Auch wenn sie verdammt wehtut?«
Sein Schweigen war Antwort genug.
Die Wahrheit. Tja, besser als nichts. Und es war mehr, als sie je von einem anderen Mann bekommen hatte. Trotzdem wünschte sie, er hätte ihr mehr angeboten. Es wäre wundervoll, wenn sie darauf vertrauen könnte, dass er zu ihr hielt, für sie da war, das Beste für sie wollte, ihr Vertrauen erwiderte und sie vielleicht sogar … liebte. Sie musste völlig den Verstand verloren haben, diesen albernen, törichten Gedanken auch nur für eine Sekunde zuzulassen.
»Lass mich bitte los«, flüsterte sie.
»Warum sagst du, dass du nicht mit großen Männern zusammen sein willst? Hat dir mal einer wehgetan?«
Sie wurde rot. »Davy. Ich möchte darüber nicht …«
»Erklär es mir!«
Sie begriff, dass er das Thema niemals fallen lassen würde. »Mein Vater hat meine Mutter geschlagen, als ich klein war«, gestand sie.
Er wartete mit hoch konzentriert zusammengekniffenen Augen.
»Als er anfing, sich an mir zu vergreifen, fand sie endlich den Mut, ihn zu verlassen«, fuhr sie fort. »Ich war damals etwa acht. Wir liefen weg. Ich habe ihn nie wiedergesehen. Das ist alles, was es dazu zu sagen gibt. Zufrieden?«
Er beugte sich nach vorn, bis seine Stirn fast ihre berührte, und streichelte mit den Knöcheln über ihre Wange. »Es tut mir leid, dass du das durchmachen musstest.«
»Ich möchte nicht mehr daran denken. Lass uns das Thema wechseln!«
Er hob ihre geballten Fäuste an sein Gesicht und bedachte sie abwechselnd mit zarten Küssen. »Du kannst darauf vertrauen, dass ich dich niemals schlagen werde.«
»Oh.« Sie wurde von einem hysterischen Lachen geschüttelt. »Das ist nett von dir.«
Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß, wie absurd es ist, etwas derart Offensichtliches laut auszusprechen, trotzdem finde ich, es musste gesagt werden.«
Sie war verlegen und emotional überfordert, und wie immer versetzte sie das in vollen Klugscheißermodus. »Das ist super. Ich verspreche dir auch, dass ich dich nie schlagen werde.«
Davy grinste. »Danke. Das beruhigt mich sehr.«
»Witzbold«, murmelte sie.
Er schüttelte den Kopf. »Gar nicht. Ich mag es genauso wenig wie jeder andere, geschlagen zu werden. Was glaubst du, warum ich schon mein ganzes Leben Kampfsport betreibe?«
»Bist du deshalb so gut im … du weißt schon.«
»Ich habe keine Ahnung, worauf du anspielst.«
Sie schubste ihn wieder. »Jetzt zier dich nicht so. Du weißt genau, was ich meine. Im Bett. Du kennst dich aus. Mit meinem Körper. Du weißt Dinge über ihn, die selbst ich nicht wusste. Das ist unglaublich.«
»Ach das.« Er sah geschmeichelt drein, während er seine Hand in ihre offene Hose gleiten ließ. »Dein Körper sagt mir, was er möchte. Nie zuvor habe ich so schnell einen Draht zu jemandem gefunden. Und du bewirkst bei mir exakt dasselbe.«
»Das freut mich.«
Er küsste sie und knabberte zärtlich an ihrer Unterlippe. »Hast du dich jetzt wieder abgeregt?«
»Als abgeregt würde ich meinen
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