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Blicke windwärts

Blicke windwärts

Titel: Blicke windwärts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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zäh.«
    »Zäh?«
    »Zurückhaltend und ruhig, sehr ernst; er hat eine gewisse Stille an sich.«
    »Stille?«
    »Die Art von Stille, die sich in der Mitte des dritten Satzes von ›Stürmische Nacht‹ findet, wenn der Stahlwind lautlos herbsinkt und die Bässe die langen, abklingenden Töne halten.«
    »Oh, eine symphonische Stille. Und soll diese an den Haaren herbeigezogene Anlehnung an eines meiner Werke mich ihm zugeneigt machen?«
    »Dies war genau der Zweck meiner Ausführung.«
    »Sie sind ein ziemlich schamloser Werber, nicht wahr, Kabo?«
    »Finden Sie?«
    »Empfinden Sie denn nicht die geringste Scham, wenn Sie sich auf diese Weise für die anderen zum Kuppler machen?«
    »Für wen?«
    »Nabe, die Kontakt-Sektion, die Kultur als Ganzes, ganz zu schweigen von meinen eigenen reizenden Artgenossen und meiner hervorragenden Regierung.«
    »Ich wüsste nicht, dass Ihre Regierung mich gebeten hat, in irgendeiner Weise für sie tätig zu werden.«
    »Kabo, Sie wissen nicht, um welche Hilfeleistung sie gebeten oder was sie vom Kontakt verlangt haben.«
    »Nun ja, ich…«
    »Ach, du meine Güte!«
    »Habe ich mich verhört oder hat jemand unseren Namen erwähnt? Ach, Kst. Ziller. Br. Ischloear. Liebe Freunde, es freut mich außerordentlich, Sie hier anzutreffen.«
    »Tersono. Sie sehen bestens aufpoliert aus.«
    »Danke.«
    »Und Sie befinden sich in sehr angenehmer Gesellschaft, wie immer.«
    »Kabo, Sie sind einer meiner wichtigsten Wetterhähne, wenn Sie es mir nachsehen, dass ich Sie damit gleichzeitig lobe und verunglimpfe. Ich verlasse mich ganz auf Sie, um zu erfahren, ob alles wahrhaftig gut verläuft oder ob die Leute nur höflich sind, deshalb bin ich froh, dass Sie so empfinden.«
    »Und Kabo freut sich, dass Sie sich freuen. Ich habe ihn gerade vorhin nach unserem chelgrianischen Kumpel gefragt.«
    »Ach ja, der arme Quilan.«
    »Arm?«
    »Na ja, Sie wissen doch – das mit seiner Frau.«
    »Nein, ich weiß nichts. Was ist mir ihr? War sie außergewöhnlich hässlich?«
    »Nein! Sie ist tot!«
    »Ein Zustand, der selten zu einem schöneren Aussehen verhilft.«
    »Ziller! Aber wirklich! Der arme Kerl hat seine Frau im Kastenkrieg verloren. Wussten Sie das nicht?«
    »Nein.«
    »Ich glaube, Ziller war genauso eifrig bestrebt, sich allem Wissen über Major Quilan zu entziehen, wie ich dieses angesammelt habe.«
    »Und Sie haben dieses Wissen nicht mit Ziller geteilt, Kabo! Schämen Sie sich!«
    »Mein Schamgefühl scheint heute Abend ein besonders beliebtes Thema zu sein. Aber – nein, habe ich nicht. Vielleicht war ich kurz vor Ihrer Ankunft im Begriff, es zu tun.«
    »Ja, das Ganze war furchtbar tragisch. Sie waren noch gar nicht lange verheiratet gewesen.«
    »Zumindest können sie sich auf eine Wiedervereinigung in der absurden Blasphemie unseres selbst gebastelten Himmels freuen.«
    »Anscheinend nicht. Ihr Implantat war anscheinend nicht in der Lage, ihre Persönlichkeit zu retten. Sie ist für immer weg.«
    »Wie nachlässig! Und was ist mit den Implantaten des Majors?«
    »Was soll damit sein, Ziller?«
    »Welcher Art sind sie? Haben Sie ihn mal auf eine ungewöhnliche Ausstattung hin durchsucht? Von der Art, wie sie Spezialagenten, Spione, Attentäter und so weiter zu haben pflegen. Nun? Haben Sie ihn auf solche Dinge untersucht?«
    »… Es ist still geworden. Glauben Sie, dass es kaputt ist?«
    »Ich glaube, dass es anderswo kommuniziert.«
    »Ist das die Bedeutung dieser Farben da?«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Das ist einfach nur grau, nicht wahr?«
    »Ich glaube, technisch betrachtet ist das Kanonenmetall.«
    »Und ist das magentarot?«
    »Eher violett. Obwohl Ihre Augen natürlich anders sehen als meine.«
    »Ahem.«
    »Oh, Sie sind zurück.«
    »In der Tat. Die Antwort ist, dass der Gesandte Quilan auf dem Weg hierher mehrmals gescannt worden ist. Schiffe lassen keine Leute mehr an Bord, ohne sie nach irgendetwas Gefährlichem zu untersuchen.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Mein lieber Ziller, er ist mit Fahrzeugen transportiert worden, die genau gesagt drei Kriegsschiffe der Kultur waren. Können Sie sich im Entferntesten vorstellen, wie nanoskopisch fanatisch solche Dinge in Bezug auf potenziell schädigende Hygiene sein können?«
    »Was ist mit seinem Seelenhort?«
    »Wurde nicht direkt gescannt; das würde bedeuten, sein Gehirn zu lesen, was schrecklich unhöflich wäre.«
    »Ah-ha.«
    »Ah-ha was?«
    »Ziller hat Angst, der Major könnte hier sein, um ihn zu entführen oder zu

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