Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blind Date mit Folgen - Roman

Blind Date mit Folgen - Roman

Titel: Blind Date mit Folgen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Wernli
Vom Netzwerk:
aus.
     
    Alex stieß die Luft aus. Sie war ganz schön hartnäckig und schien genau zu wissen, was sie wollte. Ein Rückzieher von ihm wäre jetzt sicher enttäuschend.
    von FEUER33 an SECRETS:
    Na gut dann, treffen wir uns auf dem Zimmer, spezieller Ort, aber warum nicht? Essen können wir auch liefern lassen. Und wenn wir uns unsympathisch sind, machen wir uns einfach wieder davon. Easy. ;-)
     
    Er fügte noch hinzu:
     
    von FEUER33 an SECRETS:
    Aber ich glaube nicht, dass es so kommen wird. *smile*
     
    SECRETS:
    Denk ich auch nicht. Und wenn dir mein Anblick zuwider ist, knipsen wir halt das Licht aus, hahaha! ;-)
     
    Die Vorstellung war nicht schlecht; ein stockdunkler Raum, eine Frau, die er nicht kannte … Er, wie er in der Finsternis über den Bettrand stolperte, das Champagnerglas in der Hand.
    Ein breites Grinsen überzog sein Gesicht. Dann hielt er abrupt inne. Die Idee war der Hammer. Wenn sie das Licht wirklich nicht anknipsten, wenn sie ganz im Dunkeln blieben? Nur die Umrisse voneinander sahen. Der Gedanke erregte ihn.
    Und für ihn wäre das doch ein Vorteil, er könnte völlig anonym bleiben und hätte nichts zu befürchten … Da SECRETS nie wissen würde, mit wem sie es zu tun hatte, würde es auch nie jemand erfahren. Nicht, dass er sich deswegen Sorgen machte – Berlin war weit genug von München oder Zürich entfernt –, aber sicher war sicher.
    Und dann kam ihm noch etwas in den Sinn: So würden sie ganz bestimmt nicht voneinander enttäuscht sein. Alex wusste nicht, woher plötzlich diese Unsicherheit kam, dass er ihr nicht gefallen könnte. Bisher war das nie ein Thema gewesen, er war bei Frauen immer gut angekommen und man hatte ihm schon vielfach gesagt, wie charmant er sei. Gerade kürzlich war seine Mitarbeiterin mit einem Kompliment zu seinem neuen Hemd zu ihm getreten, es würde ihm so gut stehen. Und damit hatte sie ja wohl nicht nur das Hemd, sondern vor allem seinen Oberkörper gemeint.
    Alex verdrängte das erneut aufkeimende Bild einer irrsinnigen Psychopatin, die sich an ihn und sein Leben klammerte und die er nicht mehr loswürde, und die Verlockung, bei dem Date total anonym zu bleiben, überwog nun klar.
     
    von FEUER33 an SECRETS:
    Wie wäre es, wenn wir das Licht tatsächlich nicht einschalten würden? Wir würden einander zwar hören und fühlen, aber nicht sehen. Nur die Umrisse wären erkennbar. So könnte das Feuer brennen, egal, wie gut oder schlecht die Kohlen sind …
     
    Kaum hatte er die Nachricht abgeschickt, hörte er den Lift nach oben zu ihrer Wohnung fahren. Die Nanny konnte es nicht sein, sie besaß keinen Liftschlüssel.
    »Hallo! Bin doch schon da!«, rief Deborah vom Flur aus.
    Sie wollte doch direkt ins Restaurant kommen …? Mist. Genau im falschen Moment. Eilig tippte er einen letzten Satz ein, bevor er sich ausloggte.
     
    von FEUER33 an SECRETS:
    Überleg es dir, muss kurz weg. Komme später nochmals.
    Feuer.
     
    »Hi, Schatz«, rief er zurück. »Wollten wir uns nicht im ›Bocca di Bacco‹ treffen?«
    »Ja, schon.« Ihre Schritte kamen näher. »Aber ich hab mir Kaffee übergeschüttet und muss mich umziehen.« Da stand sie im Türrahmen und wenn er sich anstrengte, konnte er auf ihrem dunkelbraunen Top zwei winzige Spritzerchen erkennen. Nur mit der Lupe sichtbar. Dass er sich dafür hatte ausloggen müssen, vermieste ihm beinahe die Laune und er fühlte sich plötzlich eingeengt.
    »Wäre mir nicht mal aufgefallen, wenn du’s nicht gesagt hättest. Also, wegen mir brauchst du dich nicht umziehen.« Er stand auf, gab ihr einen lieblosen Kuss und lief an ihr vorbei ins Badezimmer. In dem Moment fiel ihm ihre Freude auf das gemeinsame Abendessen ein und seine Schroffheit wurde ihm bewusst. Er rief über die Schulter zurück:
    »Aber ich seh dich natürlich sehr gerne in einem sexy Kleid!«
     

13
    Maira war verwirrt. Sie saß auf der Wohnzimmercouch mit dem schlafenden Pacino auf dem Schoß und schrieb ihre letzten Gedanken und Erlebnisse – die sich zwar auf den Chat beschränkten, aber immerhin – ins Tagebuch. Sie fühlte sich kein bisschen müde, obwohl sie heute schon früh im Büro gewesen und den ganzen Tag in dieser Affenhitze wegen Interviews für die übernächste Kolumne in der Stadt herumgerannt war. Sie schubste Pacino von sich und ging hinaus auf die Terrasse, das Tagebuch unter den Arm geklemmt. Der Kater, der natürlich nicht alleine drinnen bleiben wollte, lief ihr nach und sprang auf den einen Rattansessel, während sie

Weitere Kostenlose Bücher