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Blind ist der, der nicht lieben will

Blind ist der, der nicht lieben will

Titel: Blind ist der, der nicht lieben will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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sofort hier raus. „Ich muss zu Tristan.“
    „Nick...“
    „Nein!“
    Die Tür schlug hinter ihm zu und bereits im nächsten Moment tat ihm sein heftiger Ausbruch leid, aber Nick konnte nicht anders, genauso wenig wie er umkehren und sich bei Daniel entschuldigen konnte. Es ging einfach nicht. Er wollte das alles doch gar nicht. Diese ganzen Erinnerungen, die er über solange Zeit hinweg tief in sich vergraben hatte, durften ihm jetzt auf keinen Fall sein Leben kaputt machen. Sein für immer verdammter und versoffener Vater war tot und sollte es gefälligst auch bleiben.
    „Nick?“
    Rachel sah ihn überrascht an und Nick fragte sich verdutzt, wie er es geschafft hatte, so schnell zum Haus der Bennetts zu kommen. Sein rasender Atem, den er im nächsten Moment bemerkte, verriet es ihm. Scheinbar war er den ganzen Weg hierher gerannt und hatte es nicht mal registriert.
    „Ich will...“
    „Er liegt oben und schläft.“ Will tauchte hinter Rachel auf und zog Tristans Mutter beiseite, worauf die ihm einen scharfen Blick zuwarf, den Will nur mit einem knappen Kopfschütteln beantwortete, bevor er zur Treppe deutete. „Na geh' schon.“
    Nick nahm immer zwei Treppenstufen auf einmal und blieb dann vor Tristans Zimmertür stehen, um erstmal tief durchzuatmen und sich vor allem etwas zu beruhigen. Wenn Tristan schlief konnte er nicht wie ein Wilder ins Zimmer platzen und ihm einen halben Herzinfarkt verpassen. Er übertrieb maßlos, das wusste Nick, doch wen störte das schon? Und lustig war der Gedanke allemal. Allein die Vorstellung, er würde ins Zimmer stürzen und Tristan durch den Schreck wie von einer Tarantel gebissen aus dem Bett springen. Seine Mundwinkel begannen verdächtig zu zucken, aber Nick beherrschte sich und drängte das in ihm aufsteigende Lachen zurück, um dann langsam die Klinke herunterzudrücken und ins Zimmer zu schlüpfen.
    Die Vorhänge an den Fenstern waren zugezogen, so dass er erstmal blinzeln musste, um sich an die plötzliche Dunkelheit zu gewöhnen, bevor er zum Bett sah. Tristan schlief wirklich und er sah richtig friedlich und vor allem zufrieden aus. Nick betrachtete seinen besten Freund eine Weile, zog sich dann lautlos Schuhe, Hose und Pullover aus und legte sich hinter Tristan ins Bett, um den ganz vorsichtig, weil er ihn nicht wecken wollte, an sich zu ziehen und dann seine Nase in Tristans Nacken zu vergraben. Er brauchte diese Nähe im Moment dringend und Nick war heilfroh, dass er vorerst niemandem erklären musste, warum er so aufgewühlt war.
    Tristan seufzte im Schlaf und schmiegte sich dabei enger an ihn, was Nick lächeln ließ, bevor er die Augen schloss und mit der Hand über Tristan hinweg nach der Bettdecke griff, die der vollkommen zerwühlt hatte, um sie behutsam über sie beide zu ziehen. Nick war müde, körperlich wie geistig, und für ein paar Stunden einfach nur neben Tristan im Bett liegen und schlafen - die Verlockung war zu groß, als dass er ihr hätte widerstehen können.

- 9. Kapitel -

    Irgendetwas berührte ihn an der Nase. Nick spürte es im Schlaf, oder eher im Unterbewusstsein, und drehte den Kopf zur Seite, weil er seine Ruhe haben wollte. Doch was immer ihn da kitzelte, blieb hartnäckig und nach dem dritten Angriff gegen seinen Nasenrücken rümpfte er entnervt die Nase, was ein Lachen zur Folge hatte, das ihn aus dem Schlaf riss. Nick murrte leise. Er war müde und wollte weiterschlafen, deshalb drehte er den Kopf wieder zurück, worauf er heftig niesen musste, da ihm plötzlich Haare in die Nase gerieten. Ab dem Moment war er dann richtig wach. Nicht nur wegen seiner Niesattacke, sondern auch wegen des schallenden Gelächters von Tristan neben ihm.
    „Du bist so doof, Bennett“, schimpfte er und rieb sich die immer noch kitzelnde Nase, während er gleichzeitig blinzelte, um den Schlaf aus seinen Augen zu bekommen.
    „Sorry, aber du sahst so niedlich aus, wie du dich im Schlaf an mich geklammert hast“, meinte Tristan amüsiert und zwinkerte ihm frech zu, bevor er sich umdrehte und seitlich auf einen Ellbogen abstützte, um auf ihn hinunter zu sehen. „Du bist wie eine Klette, wenn du schläfst.“
    „Bin ich gar nicht“, widersprach Nick, obwohl er wusste, dass Tristan Recht hatte. Immerhin hatten sie schon oft genug in einem Bett geschlafen.
    „Doch, bist du“, hielt der wie erwartet dagegen.
    „Pfft.“
    Tristan lächelte nur und stupste ihm danach spielerisch gegen die Nasenspitze, bevor er ihm wieder den Rücken zudrehte und

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