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Blind ist der, der nicht lieben will

Blind ist der, der nicht lieben will

Titel: Blind ist der, der nicht lieben will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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musterte. „Bitte... ich habe nichts mehr zu verlieren“, murmelte er und weigerte sich zu akzeptieren, dass er gerade flehte.
    „Junge?“ Nick zuckte heftig zusammen, wich rein instinktiv einen Schritt zurück und hob seinen Kopf, um Tristans Vater misstrauisch anzusehen – alles gleichzeitig, was Will leicht den Kopf schütteln ließ, bevor er sagte, „Nick, du weißt genau, dass ich dich nicht schlagen werde. Niemals. Egal, wie wütend ich auch auf dich sein mag. Verstehst du mich?“
    Nick schluckte, nickte dann aber. „Ja.“
    „Vertraust du mir genug, um mir das auch zu glauben?“
    Vertrauen. Ein schweres Wort, wobei nicht das Wort, sondern eher seine Bedeutung so schwer wog. Und dass er damit so seine Probleme hatte, wusste Nick nicht erst seit gestern. Aber es gab Menschen in seinem Leben, denen er vertraute. Tristan war die unangefochtene Nummer eins auf dieser Liste von Menschen, Adrian folgte gleich darauf und dann stritten sich noch ein paar weitere Bennetts und ein hübscher, grünäugiger Einwanderer um den dritten Platz. Nick grinste innerlich. Grünäugiger Einwanderer. Das musste er Daniel irgendwann mal auf die Nase binden. Er sah zu Will und Rachel.
    „Ja, ich vertraue dir... euch“, sagte Nick leise und ernst, doch als Tristans Eltern daraufhin einen erleichterten Blick tauschten, blieb ihm förmlich der Mund offenstehen, als er begriff, dass sie Angst gehabt hatten, er könne verneinen. Himmel, er hatte wirklich nur sich gesehen und gar nicht gemerkt, was er den Menschen, denen er wichtig war, damit eigentlich antat.
    „Ich will eines von dir wissen, Nick, und wage es ja nicht, mich anzulügen“, redete Will weiter, bevor er sich für sein Verhalten entschuldigen konnte, und obwohl Tristans Vater in völlig normaler Lautstärke sprach, dröhnte seine Stimme in Nicks Ohren. „Liebst du meinen Sohn?“
    'Ja, ich liebe ihn', schrie er innerlich und brachte es trotzdem nicht über die Lippen. Nick wollte sich für seine Feigheit selbst schlagen. Er wusste es doch, hatte es sogar zu Adrian gesagt. Wie konnten so wenige Worte nur dermaßen schwer auszusprechen sein? Vielleicht, weil Will Bennett für ihn etwas ganz Anderes war, als Adrian? Nick stieß geräuschvoll die Luft aus und wandte den Blick ab, um auf den Boden zu starren. War er wirklich dermaßen unfähig? Vielleicht war es ja doch keine so gute Idee, sich mitsamt seiner Unfähigkeit Tristan aufzubürden, wenn er schon bei dessen Vater scheiterte.
    „Nick, sieh' mich an.“
    Wills Worte waren Bitte und Befehl zugleich. Nick konnte sich nicht dagegen wehren und sein Kopf hob sich wie von selbst, so als würde jemand an den Schnüren einer Marionette ziehen. Er konnte auch nicht wegsehen, als sich William Bennetts hellblaue Augen auf ihn richteten, sein Blick ihn förmlich zu durchbohren schien.
    „Sag' es uns, Junge. Sprich' aus, was wir in deinen Augen schon seit vielen Jahren lesen können.“
    Alle hatten es gewusst, nur er nicht. Nick holte tief Luft. „Ja, ich liebe Tristan. Mehr als alles andere auf der Welt.“
    Will legte den Kopf in den Nacken und stöhnte auf. „Na endlich. Ich hatte schon ernsthaft die Befürchtung, dass du es nie zugeben würdest.“
    Im nächsten Moment fand sich Nick in einer heftigen und zugleich liebevollen Umarmung wieder, die die von Adrian bereits sehr stark in Mitleidenschaft gezogene Mauer endgültig zum Einsturz brachte, hinter der er sich solange Zeit vor der ganzen Welt und besonders vor sich selbst verschanzt hatte, ohne es zu wissen.
    „Wein' ruhig. Es wird Zeit, dass du diesen ganzen Mist da in dir endlich mal rauslässt.“
    Nick blinzelte irritiert und erst dadurch wurde ihm bewusst, dass er kaum noch etwas sehen konnte. Himmel, er weinte wirklich. Wie von selbst legten sich seine Arme um Wills Körper, worauf der ihn noch enger an sich zog. Wie gut sich das doch anfühlte. Nick presste sein Gesicht tief in das dicke Wollhemd, das Will trug und wünschte sich für einen Moment, die Zeit möge stehen bleiben.
    „Willkommen zu Hause, mein Sohn.“
    'Mein Sohn.' Gott im Himmel, wie schön das klang. Und wie offen und ehrlich und liebevoll. Er wusste nicht, wie lange sie draußen vor dem Haus standen und auch nicht, wie sie schlussendlich nach drinnen und er selbst auf die Couch im Wohnzimmer kam; Nick kam erst wieder richtig zu sich, als Rachel ihm sanft über die Wange streichelte und dann eine Tasse Tee in die Hand drückte.
    „Danke“, murmelte er leise und wischte sich mit

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