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Blinde Flecken: Schwarz ermittelt

Blinde Flecken: Schwarz ermittelt

Titel: Blinde Flecken: Schwarz ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Probst
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so perfekt funktioniert?«
    »Exakt.«
     
    Schwarz war die Feuerleiter schon bis zur Hälfte hinabgestiegen, als Heiner noch einmal nach ihm rief. »Warte, ich habe noch was für dich.«
    Stöhnend kletterte der Ermittler wieder nach oben. Heiner hielt ihm einen Veranstaltungsprospekt hin.
    » Burschenschaft Manzonia

    »Ich kann mich da nicht mehr blicken lassen, seit ich was über deren Umtriebe ins Netz gestellt habe. Würdest du für mich hingehen?«
    »Zu einem Vortrag über die wahren Grenzen des Deutschen Reichs?« Schwarz machte ein angewidertes Gesicht.
    »Ist ja erst nächste Woche.« Heiner zog ein Aufnahmegerät, nicht größer als eine Streichholzschachtel, aus der Tasche.
    »Das ist nicht dein Ernst?«
    »Komm, Toni, das ist auch spannend für dich. Es gibt interessante Verbindungen zwischen der
Manzonia
und der
Braunen Hilfe

    Schwarz seufzte.

26.
    Während Jo im
Koh Samui
grünes Chicken Curry auf einen Teller häufte, betrachtete er den Ermittler aus den Augenwinkeln. »Sie waren sicher mal sehr sexy«, sagte er mit leichter Fistelstimme.
    »Keine Ahnung. Als ich jung war, gab’s noch keine Spiegel.«
    Jo kicherte wie ein Mädchen und schob ihm kokett lächelnd das Essen hin.
    Schwarz stellte sich an einen runden Stehtisch am Fenster. Das Curry war angenehm scharf, der Thai-Tee nicht zu parfümiert. Er dachte an Marco, der sich wahrscheinlich gerade in Loewis Wohnung betrank. Hatte der überhaupt eine Chance? Er dachte an Kolbinger, der ihm nie erzählt hatte, dass er bei einer Wehrsportgruppe gewesen war. Und an den eiskalten Tim Burger.
    »Darf ich Sie kurz belästigen?«, sagte Jo.
    Schwarz blickte auf. Er stand nicht auf flirtende Männer, selbst wenn sie so schön waren wie Jo. Der Thailänder kam näher. Er unterschritt jede Distanz. Schwarz bemerkte, dass er einen Lidstrich trug.
    »Ich kriege hier sehr viel mit.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Ich sehe, wer kommt und wer geht. Viele kenne ich, aber nicht alle.«
    Schwarz wurde ungeduldig. »Um was geht es, Jo?«
    »Ich möchte keine Schwierigkeiten kriegen, okay? Der Chef hat mir geraten, den Mund zu halten.«
    »Aber du hast dich anders entschieden.«
    Jo legte seine Hand auf die von Schwarz. Sie fühlte sich weich und warm an wie eine Kinderhand. Ich bin kein Spießer, dachte Schwarz, soll er Händchen halten, wenn es ihn glücklich macht.
    »Ich habe mich in Sie verliebt.«
    Als Jo sah, wie erschrocken Schwarz zurückzuckte, brach er in kreischendes Gelächter aus.
    »Sehr witzig, Jo.«
    Der Thailänder wurde wieder ernst. »Ich höre jetzt mit dem Quatsch auf, okay? Also, ich habe den Mann zwei Mal gesehen. Er hat Ihre Fenster fotografiert und ist dann zu Ihrer Wohnung hochgegangen.«
    »Was für ein Mann?«
    Jo machte eine bedauernde Geste.
    »Jo, die Beschreibung!«
    »Ach so, ein deutscher Mann.«
    »Tatsächlich. Wie alt?«
    »Nicht so alt, aber nicht schön.«
    »Da kenne ich deine Kriterien nicht so genau.«
    Es dauerte eine Weile, bis Schwarz eine einigermaßen taugliche Personenbeschreibung hatte. Der Unbekannte war ziemlich groß, hager und hatte – was dem körperbewussten Jo natürlich aufgefallen war – eine sehr schlechte Haltung. Er trug Jeans, ein gestreiftes, kurzärmeliges Hemd und Sportschuhe.
    »Hast du sonst noch was bemerkt?«
    »Das Auto. Er fährt einen dunkelblauen Audi.«
    Die Kleidung des Mannes ließ Schwarz an frühere Kollegen bei der Polizei denken, die zu Observierungen häufigauffällig unauffällig angetreten waren. Wollte Kolbinger, dem er angeblich ständig in die Arbeit pfuschte, ihm auf die Finger schauen? War er vielleicht wirklich die zwielichtige Figur, die Heiner in ihm sah?
    Eine zweite Möglichkeit war der Verfassungsschutz. Aber welches Interesse sollte der an ihm haben? Schwarz stand, selbst wenn er auf die bayerische Politik fluchte, mit beiden Beinen fest auf dem Boden des Grundgesetzes. Es war allerdings vorstellbar, dass sich die Kollegen dort aus Bequemlichkeit an seine Ermittlungen dranhängten? Besonders fleißig waren sie ja nie gewesen.
    Blieb die rechte Szene, die er durch sein Gespräch mit Tim Burger sicher aufgescheucht hatte. Ja, das war am wahrscheinlichsten, schließlich war auch Loewi beobachtet worden. Vielleicht ging es gar nicht so sehr um ihn selbst als um seinen jüdischen Auftraggeber, dessen Aktivitäten den Neonazis ein Dorn im Auge waren.
     
    Schwarz untersuchte die Tür zu seiner Wohnung. Nichts deutete auf einen Einbruch hin. Er ging zu seinem

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