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Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Titel: Blinde Seele: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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allerdings«, sagte Grace nachdenklich, während sie versuchte, nicht an die arme Mildred zu denken.
    »Übrigens, heute Abend kommt eine junge, hübsche Frau zu mir nach Hause, um den Abend mit mir zu verbringen«, sagte Sam, um einen fröhlichen Tonfall bemüht.
    »Willst du mich eifersüchtig machen?«
    »Du hast mich durchschaut. Aber Spaß beiseite, ich hatte dir doch schon davon erzählt.«
    »Ach ja«, sagte Grace. »Deine hinreißende junge Diva.«
    »Ehrlich gesagt könnte ich gut darauf verzichten.«
    »Es wird bestimmt lustig«, sagte Grace. »Und sehr fruchtbar für die Inszenierung.«
    »Ich werde an dich denken«, erwiderte Sam, »wie du in deinem Schweizer Bett liegst und schläfst.«
    »Und ich werde an dich denken«, sagte sie, »wie du Carmen coachst.«

27.
    Magda war mit ihrer Arbeit für den Abend fertig, als ihr Termintelefon klingelte.
    Sie ließ den Anrufbeantworter anspringen und hörte mit.
    Es war Beatriz Delgado. Sie wollte einen weiteren Termin für ihre Tochter vereinbaren.
    Magda nahm ab. »Dr. Shrike hier.«
    »Oh, ich dachte schon, Sie wären nicht da.«
    »Wie geht es Felicia?«
    »Nicht so gut«, sagte Mrs. Delgado.
    »Glauben Sie, dass unsere Sitzung sie aus der Fassung gebracht hat?«, fragte Magda.
    » Alles bringt sie aus der Fassung.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Mrs. Delgado.« Magda ging in ihr Büro und schlug ihren Terminkalender auf. »Wir haben eigentlich noch gar nicht angefangen.«
    »Meinen Sie, Sie können ihr helfen, Doktor?«
    »Ich werde auf jeden Fall mein Bestes tun«, versprach Magda.
    »Danke. Ich muss jetzt Schluss machen«, sagte Beatriz plötzlich.
    »Der Termin«, sagte Magda.
    Aber Beatriz Delgado hatte bereits aufgelegt.

28.
    Billie Smith sah hinreißend aus. Ein bisschen wie eine junge Halle Berry, fand Sam.
    »Das ist nett von dir.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um Sam auf die Wange zu küssen, und hielt ihm eine Flasche Rotwein hin.
    »Hey«, sagte Sam, »das hier ist eine Probe. Kein Alkohol erlaubt, Anweisung von La Morrison.«
    »Die nicht hier ist«, sagte Billie, »und ich muss mich ein bisschen entspannen, dann ist meine Stimme besser. Und darum geht es heute Abend schließlich.«
    »Heute Abend geht es um zusätzliches Üben«, sagte Sam wie ein Schullehrer.
    Claudia kam aus der Küche in die Diele, gefolgt von den Hunden: Woody, dem alternden Mini-Dackel-Schnauzer-Mischling der Beckets, und ihrem eigenen dreibeinigen Spaniel, Ludo.
    »Hi«, sagte sie und lächelte Billie an. »Ich bin Claudia Brownley, Sams Schwägerin.«
    Billie gab ihr die Hand. »Freut mich, Sie kennenzulernen. Ich bin Billie Smith.«
    »Sam hat mir erzählt, dass Ihr Vater ein alter Schulfreund von ihm ist.«
    »Oh-oh«, sagte Billie.
    »Und dass Sie die Carmen singen«, sagte Claudia. »Ich bin sehr beeindruckt.«
    Billie lachte auf. »Sie sollten meinen Gesang mal hören.«
    »Red keinen Unsinn, Billie. Du hast eine wundervolle Stimme«, sagte Sam. »Und die Nervosität gehört einfach mit dazu.«
    »Leiden Sie an Lampenfieber?«, fragte Claudia.
    »Oh ja«, sagte Billie. »Deswegen bin ich hier. Sam ist viel freundlicher als unsere Regisseurin. Deshalb hoffe ich, dass er mich ein bisschen aufbaut.«
    Sam glaubte beinahe sehen zu können, wie seine Schwägerin die Augenbrauen hochzog.
    »Na ja, hoffen wir es«, sagte Claudia. »Nett von Ihnen, Wein mitzubringen, Billie, auch wenn ich nicht annehme, dass Alkohol gut für die Singstimme ist.« Sie nahm ihr die Flasche ab. »Aber ein paar Schluck werden prima zu unserem Abendessen passen. Ich habe eine Lasagne gemacht. Ich hoffe, es ist Ihnen recht, Billie. Ich habe sie vegetarisch gemacht, für alle Fälle.«
    »Super. Hört sich großartig an.«
    »Das wäre doch nicht nötig gewesen, Claudia«, sagte Sam. »Du tust sowieso schon viel zu viel für uns.«
    »Das tue ich doch gern«, erwiderte sie. »Und das weißt du.«

*
    Das Abendessen war köstlich, auch wenn die Atmosphäre ein bisschen angespannt war. Sam und Claudia stellten Billie ein paar Fragen nach ihrem Leben, ihrem Job, ihrem Unterricht und nach Larry und Jill, ihren Eltern. Beide versuchten, sie aus der Reserve zu locken, sie zu entspannen, aber Billie schien nicht geneigt, viel von sich preiszugeben, und Sam fragte sich, ob es Probleme in der Familie gab.
    Aber erst später, als er und Billie an ihrer Szene im vierten Akt – »Wenn du mich liebst, Carmen« – arbeiteten, ereignete sich der wirklich peinliche Augenblick des Abends.
    Es war

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