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Blinde Verführung (German Edition)

Blinde Verführung (German Edition)

Titel: Blinde Verführung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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Anweisungen mit, die er für ihre Behandlung gab und erklärte sich bereit, die Medikamente aus der Apotheke zu holen. Ihr war es recht. Alles, was sie wollte, war zu Patrick nach Hause zu gehen und dieses fürchterliche Erlebnis zu vergessen.
    „Sie braucht vor allem viel Ruhe, und morgen soll sie sich im Krankenhaus durchchecken lassen. Wir haben zwar keine Verletzungen gefunden, aber sicher ist sicher“, mahnte der Sanitäter. „Keine Arbeit und kein Sport für mindestens drei Tage. Sie soll aufregende Situationen möglichst meiden. Ein Psychologe könnte auch helfen, wenn sich ihr Zustand nicht schnell bessert.“
    „Danke, ich kümmere mich darum.“ Ethan warf Marlene, die blass und elend gegen Heidi gelehnt auf ihn wartete, einen besorgten Blick zu. „Was wird mit der Angreiferin passieren?“
    „Die bringen wir erst einmal ins Krankenhaus. Weiteres besprechen Sie bitte mit dem Mann, der bei ihr war. Er sagte, Sie hätten seine Kontaktdaten.“
    Ethan nahm eine Wasserflasche von ihm entgegen. „Natürlich. Danke für Ihre Hilfe.“
    Wenige Minuten später saßen sie im Auto und fuhren das letzte, kurze Stück zu Patrick. Niemand sagte ein Wort. Heidi hielt Marlenes Hand so fest, als befürchtete sie einen weiteren Überfall, und sogar Ethan behielt sie über den Rückspiegel unablässig im Auge.
    Marlenes Kopf dröhnte trotz der zwei Aspirintabletten, die sie im Krankenwagen genommen hatte, und zu allem Überfluss wurde ihr jetzt richtig schlecht.
    Es war eine deprimierte Truppe, die sich in Patricks Wohnung schleppte. Wie zu erwarten gewesen war, hatte er sich nach Ethans knappem Anruf wahnsinnige Sorgen gemacht. Seine Umarmung und die tröstlichen, warmen Küsse waren beinahe mehr, als Marlene ertragen konnte. Sie war froh, von Heidi erst ins Bad und anschließend ins Schlafzimmer gebracht zu werden, bevor sie vollends die Fassung verlor und auch noch vor ihm in Tränen ausbrach. Geheult hatte sie wahrlich schon genug für einen Abend.
    „Schlaf dich gut aus“, sagte Heidi leise, als Marlene im Bett lag, und strich über ihr frisch gekämmtes Haar. „Ich sage Kelly bescheid und halte dich auf dem Laufenden, wenn ich was vom Café oder den Mädels höre. Mach dir darum keine Sorgen, ich wimmle sie für dich ab, okay?“
    „Okay.“
    „Hey, ich will kein langes Gesicht sehen. Lieber habe ich es so, als mich noch wochenlang vorsehen zu müssen. Du hast das echt toll gemacht. Andy wird stolz auf dich sein. Ich bin es! Ich wünschte nur, sie hätte mich angegriffen und nicht dich. Dann hätte ich ihr eine aufs Maul geben können!“
    Patrick kam herein und lehnte sich gegen den Türrahmen, die Hände tief in den Taschen seiner Leinenhose vergraben „Sie hätte es zweifellos verdient. Aber ich bin froh, dass du ihretwegen keine Schwierigkeiten bekommst. Marlene braucht dich hier, nicht vor Gericht oder im Gefängnis.“
    „Ob das der einzige Grund ist?“, fragte Heidi provozierend. „Woher können wir wissen, dass du sie nicht trotz allem schützen willst?“
    Patrick verzog keine Miene. „Gute Nacht, Heidi. Ethan wartet in der Küche auf dich.“
    „Soll ich wirklich gehen, Marlene?“
    „Mach dir keine Sorgen, mir geht es morgen wieder gut“, lehnte Marlene ab, doch Heidi schien nicht überzeugt zu sein.
    „Ich kann mich sehr gut um sie kümmern“, sagte Patrick mit einer leichten Schärfe in der Stimme. „Aber wenn du mir nicht glaubst, wird sich Ethan bestimmt für mich verbürgen.“
    „Vielleicht sollte er das“, schoss Heidi zurück. „Vielleicht hätten wir Marlene aber auch gleich in ihre Wohnung bringen sollen.“
    Marlene seufzte über die Animosität zwischen den beiden. „Bitte streitet euch nicht. Mir brummt auch so schon der Schädel. Geh mit Ethan, Süße. Es bringt nichts, sich die Nacht meinetwegen um die Ohren zu schlagen.“
    „Na gut, aber ich rufe dich morgen früh an, bevor ich zur Arbeit gehe.“ Sie winkte beim Hinausgehen. „Behalt deine Finger bei dir, Casanova. Der Arzt hat ihr Ruhe verordnet.“
    „Dann verzieh dich. Umso schneller kann sie schlafen gehen.“
    „ Schlafen, ja klar“, fauchte Heidi. „Bah. Ciao, Süße.“
    Patrick kam ganz ins Schlafzimmer, nachdem Heidi fort war, und schloss die Tür hinter sich. „Tut mir leid, das hat sie nicht verdient. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist.“
    „Doch, sie hat es verdient. Sie ist sauer auf sich selbst und lässt es jetzt an dir aus.“ Marlene streckte ihre Hand nach ihm aus, und als ihr

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