Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blinde Wahrheit

Blinde Wahrheit

Titel: Blinde Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
Vom Netzwerk:
überhaupt bewusst zu sein, lehnte sie sich an ihn und schmiegte die Wange an seine Brust.
    »Alles in Ordnung?«
    »Eine Freundin von ihm ist heute Morgen gestorben.«
    Ezra schwieg einen Moment. »Cassia Hughes vielleicht?«, murmelte er dann.
    Lena hob den Kopf. »Cassia? Cassia Hughes. Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor, eine Krimiautorin. Eine Freundin von ihm heißt Cassie … Er hat viel von Cassie erzählt. Sie war … tja, eine Freundin eben. Ist sie tot?«
    »Vorhin, als ich meine Mails gecheckt habe, stand etwas darüber im Internet. Sie hatte einen Herzinfarkt. Kannten sich die beiden gut?«
    »Ja.« Lena legte den Kopf wieder an seine Brust und schlang einen Arm um seine Hüfte. »Mein Vater ist sehr früh gestorben, und das hat mich fast umgebracht. So eine Wunde verheilt nie so richtig. Aber Dad war der Einzige, um den ich je trauern musste. Law hat seine Eltern verloren und jetzt auch noch eine seiner besten Freundinnen. Er tut mir so leid, es ist einfach schrecklich.«
    Anspannung umgab Ezra und ein leiser, rauer Seufzer entfuhr ihm. »Schrecklich beschreibt es nicht mal annähernd«, erwiderte er.
    Ihr fiel ein, was er ihr von seiner Partnerin erzählt hatte, seiner Geliebten. Lena zuckte zusammen. »Tut mir leid. Da bin ich wohl mit Anlauf ins Fettnäpfchen getreten, was?«
    »Schon okay.« Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Sofern er schnell und schmerzlos kommt, ist ein Herzinfarkt wahrscheinlich keine schlimme Art zu sterben.«
    Lena verzog das Gesicht. »Es gibt so was wie angenehme Todesursachen?«
    »Ach, Süße. Man kann auf so entsetzliche Weise umkommen, davon will ich gar nicht erst anfangen. Wenn es dagegen schnell und schmerzfrei gehen kann … So bald will ich zwar nicht den Löffel abgeben, aber wenn ich es mir aussuchen könnte, dann fände ich einen spontanen Herzinfarkt gar nicht so schlecht.« Er schmiegte die Nase an ihre Wange und streichelte ihr über den Rücken. »Wie geht es ihm?«
    »Den Umständen entsprechend, würde ich sagen. Er macht sich Sorgen um mich.« Sie schnitt eine Grimasse. »Typisch Law. Eine Freundin von ihm stirbt und er macht sich Gedanken darüber, wie ich in die Stadt komme. Normalerweise fährt er mich mittwochs immer.«
    Sie gab ihm einen Kuss auf den Mundwinkel. »Könntest du mich vielleicht fahren?«
    »Klar. Wann ungefähr?«
    »Einfach irgendwann vormittags – eigentlich ist es egal, wann. Puck lässt mich sowieso nicht ausschlafen.« Sie lehnte den Kopf wieder an Ezras Brust und zeichnete mit der Fingerspitze ein imaginäres Muster auf sein T-Shirt. »Also … du sagtest was von Übernachten?«
    Blöde Schlampe.
    Gegen Ende der Woche kochte Prather vor Wut. Er war so sauer, dass er kaum noch klar denken konnte.
    Eine Woche. Eine ganze verfluchte Woche lang hatte Nielson ihn zu Schreibtischarbeit verdonnert.
    Daran war nur diese blöde Schlampe schuld.
    Zur Hölle mit Lena Riddle.
    Es kostete ihn all seine Selbstbeherrschung, nicht zu ihr zu fahren und der kleinen arroganten Schnepfe mal ordentlich die Meinung zu geigen. Und diesem arroganten Schnösel von Detective hätte er auch am liebsten die vorlaute Fresse poliert. King hatte sich doch tatsächlich bei Nielson über ihn beschwert – und die ganze Angelegenheit damit natürlich nicht besser gemacht. Und Nielson, dieser Arschkriecher, hatte vor dem Kerl geduckt.
    Immer musste der Sheriff sich anbiedern, sich bei jedem einschleimen, von dem er glaubte, dass er ihm vielleicht nützen könnte. Vor diesem Klugscheißer von State Cop gut dazustehen, war ihm wichtiger, als seine eigenen Leute zu verteidigen. Sollte Nielson doch auch zur Hölle fahren.
    Die konnten ihn alle mal kreuzweise.
    Sie hatten Lena Riddle einen Sündenbock präsentieren müssen, und das war nun Prather – auch wenn er lediglich versucht hatte, dieser dummen, nervigen Zicke zu helfen, die nicht wusste, was gut für sie war.
    Blöde Kuh. Bei der Erinnerung daran, wie sie sich vor ihm aufgebaut und verlangt hatte, dass er etwas unternahm, kniff er die Augen zusammen. Die Frau hatte Nerven. Und ihre kleine Marionette war auch dabei gewesen, Law Reilly. Der Kerl schnüffelte immer um sie herum, als wäre sie eine läufige Hündin.
    Verdammt, vielleicht steckten die beiden unter einer Decke. Wahrscheinlich sogar.
    Denen gehörte ein Denkzettel verpasst.
    Jedem Einzelnen von ihnen.
    Das war dringend mal fällig.

13
    Ihr Name war Jolene Hollister und sie wusste, bald würde sie sterben.
    Seltsamerweise nahm sie diese

Weitere Kostenlose Bücher