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Blinde Zeugen: Thriller

Titel: Blinde Zeugen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Stuhl. »Mann, was für ein Abend. Wenn die Pubs schließen, kommst du dir in der verdammten Union Street vor wie in Beirut.« Er schüttelte sich und tunkte seinen Keks in den Kaffee. »Ach übrigens, kleiner Tipp: Wenn du Steel kommen siehst, lauf ! Sie hat eine absolute Scheißlaune. Dieser Typ, hinter dem sie her war – du weißt schon –, der wurde letzte Nacht gefunden: Arme, Beine und Kiefer gebrochen.«
    Logan knallte seine Tasse auf die Untertasse, stand auf, bedankte sich für den Kaffee und eilte ins Präsidium.
    Sergeant Eric Mitchell saß am Empfang; tief über die Morgenausgabe des Aberdeen Examiner gebeugt, malte er den Leuten mit einem Kugelschreiber Schurrbärte. Aber so viel Tinte konnte er gar nicht verbrauchen, dass er dem haarigen Monster auch nur annähernd gerecht geworden wäre, das da unter seiner eigenen Nase hockte – ein ausgewachsener Stalin-Schnauzer.
    Er blickte auf, als Logan keuchend und schnaufend vor ihm abbremste.
    »Ich dachte, Sie haben dieses Wochenende frei?«
    Logan hielt sich an der Kante des Empfangstresens fest und mühte sich verzweifelt, seine Lunge mit Sauerstoff zu füllen. »Ich … ahh … es …«
    »Mein Gott, von wo sind Sie denn hergerannt – von Inverness?«
    »Vom Arch … Archies.«
    »Das ist doch gleich um die Ecke! Wie untrainiert muss man sein, um –«
    »Karim hat mir gesagt … Rory Simpson … wäre letzte Nacht … gefunden worden.«
    Ein verständnisloser Blick.
    Logan versuchte es noch einmal. »Zusammengeschlagen? Arme und … Beine gebrochen?«
    Sergeant Mitchell griff nach seinem Journal und blätterte darin. Er runzelte die Stirn. »Nee … Niemand hat Ihren kinderlieben Freund gesehen, seit er sich abgesetzt hat.«
    Also hatte Karim ihm einen Bären aufgebunden, dieser blöde Sack.
    » Was wir allerdings haben«, sagte Mitchell und strich mit einem Finger über die Formschnitthecke in seinem Gesicht, »ist ein Duane Cowie. Anonymer Anruf von einem Münztelefon in einem Pub – der Anrufer sagte, er hätte gesehen, wie ein Mann auf dem Kings-Links-Golfplatz unten am Strand überfallen wurde. Alpha Eins-Sechs hat ihn knapp zweihundert Meter von der Tankstelle entfernt gefunden.«
    »Duane Cowie? Wer zum Teufel ist Duane Cowie?«
    »Keine Ahnung.« Sergeant Mitchell tippte etwas in eine Tastatur unter dem Tresen ein. »Hier steht, dass Steel eine Fahndung nach ihm ausgelöst hat. Irgendwas mit einem polnischen Mädchen, das in einem Pornofilm vergewaltigt wurde?«
    »Verdammt. Hab doch gewusst, dass es zu schön war, um wahr zu sein.«
    »Tja nun, da ist Duane Cowie mit Ihnen sicher einer Meinung.« Er machte sich wieder daran, seine Zeitung zu verunstalten. »Apropos Steel – sie wollte Sie sprechen, falls Sie zufällig in der Nähe wären.«
    »Bin ich nicht. Sie haben mich nicht gesehen.« Logan wandte sich zum Gehen. Dann hielt er inne und drehte sich noch einmal zum Tresen um. »Wie stehen die Wetten für die neue DI-Stelle?«
    Sergeant Mitchell grinste. »Sie hätten setzen sollen, als Sie bei achtzehn zu eins standen. Steel hat es so gemacht.« Er zog eine Braue hoch. »Wenn man vom Teufel spricht …«
    Die Seitentür flog auf, und DI Steel kam in den Empfangsbereich gestürmt, mit einem Blick, bei dem sich schier das Linoleum aufrollte. »Wo zum Henker hast du gesteckt?«
    Logan bewegte sich unauffällig in Richtung Ausgang. »Heute ist mein freier Tag. Ich bin bloß gekommen, um –«
    »In mein Büro! SOFORT!«
    Steel warf sich hinter ihren Schreibtisch und funkelte Logan an. »Das ist alles deine Schuld!«
    »Was? Wie kommst du darauf –«
    »Unterbrich mich nicht. Du hast dich gestern verpisst, und ich musste DS Beattie mitnehmen, diesen Arsch mit Bart. Da ist ja die Kontinentaldrift noch schneller als dieser Fettsack. Duane Cowie ist uns durch die Lappen gegangen.«
    »Ja, aber Eric sagte, er –«
    »Was ist denn an dem Satz ›Unterbrich mich nicht‹ so verdammt schwer zu verstehen?«
    Logan klappte den Mund zu.
    »Wenn du dabei gewesen wärst, dann wäre Duane Cowie nicht entwischt, und dann wäre er auch nicht zu Brei geschlagen worden, und ich hätte wenigstens einen Verdächtigen, den ich in die Mangel nehmen könnte!« Sie kramte eine Mappe aus ihrem Eingangskorb und warf sie ihm über den Schreibtisch zu. »Lesen.«
    Logan schlug die Mappe auf und fand ein Vernehmungsprotokoll. Anwesende: DI Steel, DS Beattie und Allan Rait. Der andere Hundemasken-Vergewaltiger. Logan überflog es. »Das macht ein Pfund –

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