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Blinde Zeugen: Thriller

Titel: Blinde Zeugen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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si e ˛ herbaty. Wie wär’s, hm? Ein schönes Tässchen Tee? « Und dann führte er sie aus dem Bild.
    Es piepste dreimal, und der Bildschirm wurde schwarz.
    »Sehen Sie?« Der Regisseur lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Sieht das so aus, als ob irgendjemand sie dazu zwingt, irgendetwas zu tun, was sie nicht will?« Er schlürfte und schluckte. »Wir haben mit Hilfe der Computer versucht, ihr ein glückliches Gesicht zu machen, aber um ehrlich zu sein, kommt es mich billiger, ihre Szenen einfach mit einer anderen neu zu drehen.«
    »Tja …« Logan steckte das Foto wieder in die Tasche. »Vielleicht hat sie für eine andere Firma gearbeitet? Wer dreht hier in der Gegend sonst noch Pornos?«
    »Wir sind das einzige professionelle Studio im Nordosten, also dürfte es sich um irgendeine kleine Billigklitsche handeln. Amateure. Ich kann mal rumfragen, wenn Sie wollen.«
    Steel hüstelte. »Können Sie noch mal die Vögelszenen von vorhin draufschalten?«
    Der Regisseur zuckte mit den Achseln und drückte ein paar Knöpfe, worauf die Bildschirme sich wieder mit rosa Fleisch füllten. »Ich …« Er räusperte sich. »Es hat mir ja so leidgetan, zu hören, was mit Inspector Insch passiert ist. Wirklich eine ganz furchtbare Geschichte.«
    Und eine, über die Logan nun wirklich nicht reden mochte. »Ja, nun …«
    »Geht es ihm wieder besser? Mein guter alter Papa hatte einen Herzinfarkt, und er hat sich davon nie mehr so richtig erholt. Hat sich mehr oder weniger aufgegeben danach.«
    »Wir müssen –«
    »Ja, und ich habe mir gedacht, falls es Insch helfen würde, wenn er etwas zu tun hat – also, ich könnte ihn hier immer gebrauchen.«
    DI Steel schüttelte sich. »Nicht in ’nem Porno! Mann, wer will denn so einem Fettkloß beim Bumsen zugucken?«
    »Ich meinte, als Produktionsassistent.« Zander reckte das oberste seiner Kinne in die Höhe, worauf die anderen sich entsprechend spannten. »Und manche Leute stehen auf kräftigere Männer, danke vielmals!«
    »Ich wollte doch nur –«
    »Entschuldigen Sie«, sagte Logan, »aber könnten wir vielleicht auf Krystka Gorzałkowska zurückkommen? Wie haben Sie sie gefunden?«
    »Kostchey International Holdings Limited – das ist eine Agentur, die sich auf polnische Schauspielerinnen für Erotikfilme spezialisiert hat. Ein absoluter Glücksfall. Ihre Mädchen sehen fantastisch aus, die meisten können singen, sie können sich ihren Text merken, und schauspielern können sie auch. Ich bekomme einfach keine einheimischen Mädchen, die auch nur annähernd so gut aussehen – alle, die einigermaßen attraktiv sind, wollen nur bei so einem Mist wie Big Brother oder diesen Castingshows mitmachen.« Er seufzte. »Niemand will mehr Pornostar werden.«
    Auf der Fahrt zu ihrem Haus war DI Steel verstörend gut drauf. Sie konnte sich gar nicht vom Anblick der zwei nagelneuen DVDs losreißen, die der Regisseur ihr zum Abschied verehrt hatte: Mary Potter und die Kammer des Leckens und Indiana Jane und der Tempel der Titten. Die Cover waren überraschend stilvoll gestaltet. »Ich wette, die sind randvoll mit spitzenmäßiger Girl-on-Girl-Action.«
    »Ich würde gerne bei der Agentur nachfragen, ob sie Krystka auch an andere Produktionsfirmen vermittelt haben.«
    »Du solltest doch das Wochenende frei haben, schon vergessen? Ruf auf dem Präsidium an, und sag Bescheid, dass sie irgendeinen Deppen darauf ansetzen sollen. Wenn Rennie schon zurück ist, können sie den nehmen.«
    Steel drehte sich auf ihrem Sitz um und starrte hinaus in den Sonnenschein, während sie sich in Richtung Bridge of Don voranquälten. »Susan konnte mich heute nicht abholen, weil sie …« Steel fummelte noch ein wenig an den DVDs herum. »Sie hatte ein Gespräch mit den Leuten von der Adoptionsvermittlung.«
    »Ich dachte, sie mag ihren Job als Buchhalterin?«
    »Kein Vorstellungsgespräch, du Trottel. Wegen einer Adoption.« Sie ließ ihr Fenster ein Stück herunter, zündete sich eine Zigarette an und blies einem vorbeikommenden Radfahrer eine Rauchwolke ins Gesicht. »Susan will ein Kind. Sie wollte immer schon ein Kind.«
    »Ah.«
    »Es ist ihr wirklich wichtig, und ich bin … Na ja, ich bin wohl nicht gerade eine Kandidatin für die Mutter des Jahres , oder? Am Dienstag hab ich einen Termin mit irgend so einer Sozialarbeiter-Tusse. Muss irgendwie überzeugend rüberbringen, dass ich die Sorte Mensch bin, der man ein kleines Baby anvertrauen würde.«
    Logan folgte der Blechlawine über die

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