Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blinde Zeugen: Thriller

Titel: Blinde Zeugen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
mich nicht erinnern, okay?«
    Seine Mutter versetzte ihm noch einen Schlag.
    »Hör auf! Es waren dieselben Typen, die das hier gemacht haben …« Er deutete auf die dicken Verbände, die seine aufgeschlitzte Nase bedeckten. »Ja, okay, ich hab den Mollie in das Wettbüro geschmissen.«
    Steel stieß einen Pfiff aus. »Das müssen ja wirklich verdammt furchteinflößende Typen sein, Kevin. Ein Brandanschlag auf das Turf ’n Track? Bist du nicht auf die Idee gekommen, dass die McLeods ein klein wenig sauer sein könnten, wenn sie dahinterkämen?«
    »Schon, aber die McLeods sind noch vom alten Schlag. Wenn ich denen was antue, knöpfen sie sich mich vor, aber nicht meine Kinder. Oder meine Ma. Was hatte ich denn für ’ne Wahl? Hm?« Er stand aufrecht da, während seine Mutter ihm den Arm tätschelte. »Wenn Sie Kinder hätten, würden Sie das verstehen.«
    Während DI Steel Kevin Murray auf den Rücksitz des Wagens bugsierte, rief Logan Finnie an, um ihm zu sagen, dass sie den Mann verhaftet hatten, der für den Brandanschlag auf das Turf ’n Track verantwortlich war.
    » Hervorragend. « Der DCI ließ sich einen detaillierten Bericht geben und stellte dann die entscheidende Frage: » Wird er uns diese Manchester-Heinis ausliefern, die ihn dazu angestiftet haben? «
    Logan sah zu, wie Kevin Murray sich mit Steel stritt.
    »Wahrscheinlich nicht.«
    Schweigen am anderen Ende. Und noch mehr Schweigen, und –
    »Sir?«
    » Ich will, dass Sie mich anrufen, sobald Sie mit ihm im Präsidium ankommen. Verstanden? Sie sagen mir augenblicklich Bescheid, wenn Sie hier eintreffen. «
    »Okay, ich –«
    Steel steckte den Kopf aus dem Autofenster. »Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit, Sergeant – machen Sie hin!«
    »Ich ruf Sie zurück.«
    Logan parkte den Wagen in der Nähe des Hintereingangs. Der Parkplatz lag unter einem Schleier aus bläulichen Schatten; die Außenbeleuchtung war schon eingeschaltet, obwohl es erst halb neun war. Der Himmel über ihnen hatte die Farbe von lackierten Enteneiern, und unten auf der Erde zankte sich DI Steel immer noch mit Kevin Murray, während sie ihn vom Rücksitz zerrte.
    »O doch, das wirst du!«
    Kevin schüttelte den Kopf. »Nee. Nix da. Kommt nicht in Frage. Ich sag kein Wort. Ich hab den Laden ganz allein abgefackelt. Da war niemand sonst beteiligt.«
    Logan rief Finnie an, um ihm wie vereinbart zu melden, dass sie zurück waren.
    » Okay «, sagte Finnie, » geben Sie mir fünf Minuten, und dann bringen Sie ihn in Nummer drei. «
    Steel bohrte Kevin den Finger in die Rippen, als Logan auflegte. »Sei doch kein Idiot. Du kriegst die Höchststrafe aufgebrummt, und wenn du dann rauskommst … in schätzungsweise vier Jahren … dann kommen die McLeods und hämmern dir die Kniescheiben ein, dass sie hinten wieder rauskommen.«
    »Sind Sie taub? Ich sag nix! Die Schweine greifen sich meine Kinder, wenn ich sie verpfeife!«
    »Nun stell dich doch nicht so an.« Steel schob ihn auf die ramponierte Hintertür zu, wo ein paar Hilfskräfte Chips futterten und Zigaretten rauchten.
    »Nein! Das ist nie passiert! Ich hab gelogen, okay?« Seine Stimme wurde lauter und lauter. »Ich hab den Laden abgefackelt, weil ich sauer auf Creepy war. Sie können mir nix nachweisen …«
    »Du kennst mich noch nicht richtig, wie?«
    »Ich verpfeif’ die nicht!«
    So ging es immer weiter, während sie seine Personalien aufnahmen, während sie ihn fotografierten und ihm die Fingerabdrücke abnahmen – nur einmal war er kurz still, als Steel ihm das Wattestäbchen für die DNS-Probe in den Mund steckte. Kevin protestierte immer noch, als Logan ihn über den Flur in Richtung Vernehmungsraum 3 zerrte.
    »Ich hab’s Ihnen doch gesagt, ich war’s. Ganz allein. Niemand hat mich zu irgendwas gezwungen.«
    Steel machte noch einen Versuch. »Polizeischutz für dich, deine Mutter und die Kleinen. Niemand kommt an euch ran.«
    »O ja – so weit kommt es noch, dass ich mich euch anvertraue. Polizeischutz, wie? Ich hab doch gesehen, was mit Big Rob Barkley passiert ist, und das passiert mir bestimmt nicht.«
    Steel boxte ihn in den Arm. »Das war ein Unfall.«
    »Lässt sich beschwatzen, Malk the Knife zu verpfeifen, und ehe er weiß, wie ihm geschieht – batsch, liegt er unter einem Sattelschlepper.« Kevin blickte sich argwöhnisch auf dem Flur um, und als er weitersprach, war seine Stimme ein Flüstern. »Hören Sie mal, ihr Bullen nehmt doch fast alle Bakschisch, stimmt’s? Ich meine, das weiß doch

Weitere Kostenlose Bücher