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Blinder Einsatz

Blinder Einsatz

Titel: Blinder Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Lafani , Gautier Renault
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hatte.«
    »Klar hattest du recht«, tröstete ihn der Italiener, der auch schon einiges getrunken hatte.
    »Und diese Typen, die sich beim Pokerspielen die Taschen vollstopfen! Karten spielen und Millionen gewinnen, das kann ich auch! Da ist doch nichts dabei. Die machen sich ein lockeres Leben, was? Spielst du Poker?«
    Der Italiener überlegte kurz. Offensichtlich bewertete sein Gegenüber dieses Spiel eher negativ.
    »Ein bisschen, doch ich hasse es, immer gegen Typen zu verlieren, die nicht anständig spielen können, aber Glück haben. Das ist langweilig. Beim letzten Mal habe ich vor Wut meinen Laptop an die Wand geschmissen. Ich habe begriffen, dass Poker nichts für mich ist.«
    »Warum bist du dann in Las Vegas?«
    »Mein Vater hat in Mailand eine Firma, die Spielkarten und Chips herstellt. Ich heiße Cesare La Hire Monteserano und bin der Sohn des bekannten Spielkartenherstellers. Für uns ist das Finale der Abschluss eines Mammutprojekts, für das wir seit sechs Monaten gearbeitet haben. Nach Vertragsabschluss hat mein Vater das Projekt mir übertragen.«
    »Warum reist du dann ausgerechnet jetzt ab?«
    »Für mich ist das hier kein Zuckerschlecken. Ich will weg aus dieser Stadt. Spielkarten und Chips, da gibt es doch wesentlich spannendere Geschäfte. Außerdem will ich nicht der Sohn sein, der Papas Firma übernimmt.«
    »Dabei klingt das gar nicht übel, du kannst wenigsten reisen.«
    »Ja, in alle Casinos der Welt, um die Turniere zu verfolgen und mit den Spielern zu diskutieren, die nur über Poker reden … siehst du«, sagte er und deutete auf den Flachbildschirm, »normalerweise sitze ich beim Finale ganz in der Nähe dieses Tisches. Und da links, das ist mein Vater.«
    »Worum ging es bei deinem Vertrag?«
    »Wir haben den Zuschlag für das Main Event der WSOP bekommen. Es wird mit unseren Karten und Chips gespielt, sie sind mit unserem Firmenlogo bedruckt!«
    »Aha! Und was unterscheidet euch von den anderen?«
    »Die Qualität. Aber in diesem Fall mussten wir vor allem bestimmte Bedingungen erfüllen. Es sollten verschiedene Sachen eingedruckt werden. Alle Chips zum Beispiel mussten die Aufschrift der Internetsite www.docfountain.com tragen.«
    »Doc Fountain wie das Getränk?«
    »Ja, das ist der Sponsor des Main Event, das jetzt übrigens Doc Fountain Final Table heißt. Und das will man natürlich auch zeigen. Sieh nur!«
    Während der Pause wurden verschiedene Spielvarianten wiederholt, und auf den Chips war klar und deutlich www.docfountain.com zu lesen.
    Als die Pokerpartie weiterging, fuhr der Italiener mit seinen Erklärungen fort:
    »Spielkarten sind ein großartiges Werbeinstrument. Du musst dir nur vorstellen, dass auf der ganzen Welt die gleichen Karten benutzt werden. Die gleichen Farben und Figuren werden für verschiedene Spiele verwendet. Schon seit Langem drucken viele Marken ihr Logo auf die Rückseite von Karten. Aber in diesem Fall wollten unsere Kunden, dass es auf der Vorderseite und den Figuren zu sehen ist. Das gab es noch nie. Zumal die Figuren eine starke Symbolik besitzen, und genau mit der wollten sie spielen und bestimmte Elemente verändern. Die Zeichen auf den Karten lassen sich als kriegerische oder religiöse Sinnbilder deuten. Pik steht für die Spitze der Hellebarde, Herz für die Spitze der Armbrust, Karo für die Schneide der Lanze, Kreuz für das Heft des Schwertes. Das gefällt mir an meiner Arbeit. Kartenspiele gehören zur Volkskultur, aber wenn man den Namen einer Internetsite wie www.docfountain.com aufdruckt und die Darstellung der Figuren ändert, um mehr Umsatz zu machen … Das hat nichts Künstlerisches, sondern ist reines Business. Mich ekelt das an.«
    Er spülte seinen Ärger mit einem Schluck Bier hinunter.
    Nur ein paar Meter von den beiden entfernt saß Noah Crouch auf einem Barhocker. Ihm ging das Foto des toten Philippe Bloker nicht aus dem Kopf. Er starrte in sein viertes Glas Wodka und führte es an den Mund, die einzige Bewegung, zu der er noch fähig war. Schweiß trat ihm auf die Stirn, als er den Namen Doc Fountain hörte. Die beiden Männer schienen sich nicht für ihn zu interessieren. Wären sie hier gewesen, um ihn zu töten, hätten sie das schon längst getan. Also rückte er ein Stück näher, um mehr zu erfahren.
    »Sprechen Sie über die Site www.docfountain.com?«
    »Ja, das sind Kunden von mir. Sie wollten unbedingt im Finale der WSOP dabei sein. Ein sechsstündiges Turnier mit dreihundert Millionen Zuschauern!«
    »Haben

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