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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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sich an wie Eis«, sagte Nathaniel.
    Jason setzte sich auf. Seine blonden Haare waren zerzaust, seine Lider schwer vom Schlaf. »Was ist denn los?«
    Nathaniel schlang die Arme um mich, rubbelte mir die kalten Arme ab. »Wann hast du zuletzt etwas gegessen, Anita?«
    »Mit dir bei dem Drive-In.«
    »Das ist über zwölf Stunden her.« Er sah Jason an. »Sie braucht sofort etwas.«
    Jason stellte keine Fragen, sondern kroch aus dem Bett und kniete sich vor den Minikühlschrank, der ihm als Nachttisch diente. Er zog eine Schale mit Äpfeln und Bananen heraus.
    »Ich mag kein kaltes Obst«, wandte ich ein.
    »Anita, du hast von Damian geträumt, weil du von seiner Energie zehrst«, sagte Nathaniel. »Iss eine Banane!«
    Ich erkannte, dass er recht hatte. Die Kälte machte mich dumm. Jason gab mir die Banane, aber Nathaniel musste mir beim Schälen helfen, weil ich zu sehr zitterte. Scheiße.
    Er fütterte mich stückchenweise, während ich mit den Zähnen klapperte. Nachdem ich die Banane im Magen hatte, ließ mein Zittern nach, aber nicht sehr. »Fleisch, Eiweiß«, sagte Nathaniel.
    Jason brachte eine Schachtel von einem chinesischen Lieferservice zum Vorschein, schüttelte aber den Kopf, ohne sie anzubieten. »Zu alt.« Als Nächstes holte er einen flachen Styroporbehälter heraus und gab ihn weiter. »Von gestern. Fajita vom El Maguey.«
    Nathaniel öffnete den Behälter, zog mit den Fingern ein Stück Rindfleisch heraus und hielt es mir vor den Mund. »Iss!«
    Ich gehorchte. Das Fleisch schmeckte unglaublich gut, sogar kalt. Es schien mehr als nur meinen Magen zu füllen. Ich stocherte mit dem Finger zwischen den gegrillten Zwiebeln und Paprikastücken und pickte das Fleisch heraus. Als sich meine Haut nicht mehr kalt anfühlte und das Zittern aufgehört hatte, schüttelte ich den Kopf. »Mehr kann ich nicht essen.«
    »Du hast das meiste Fleisch gegessen«, stellte Jason fest. Er kniete neben dem Bett, das Kinn auf die Arme gestützt. »Hat Nathaniel gerade gesagt, dass du von Damians Energie zehrst?«
    Ich nickte.
    »Jean-Claude sagte, dass du mit Nathaniel und Damian ein zweites Triumvirat gebildet hast.«
    »Offenbar«, sagte ich.
    »Mir scheint, du lernst dazu.«
    »Wie man’s nimmt. Dies ist das zweite Mal in vierundzwanzig Stunden, dass ich Damian fast umgebracht hätte.«
    Jason riss die Augen auf. »Wie das?«
    »Sie verhält sich, wie sie es immer tut«, erklärte Nathaniel und gab Jason den Behälter zurück. »Isst kaum, schläft kaum, tut nichts für sich außer Fitnesstraining.«
    »Ich kann der Polizei nicht sagen: ›Tut mir leid, Leute, ich brauche jetzt ein Nickerchen.‹«
    »Nein, aber ich habe dir gesagt, dass du mehr essen musst. Ich habe dir erklärt, dass du mehr wie ein Lykanthrop und weniger wie ein Vampir reagierst. Du hättest doch bloß beim nächsten Drive-In anzuhalten brauchen. Es gibt überall welche, die die ganze Nacht geöffnet haben.«
    Sein Ton gefiel mir nicht. »Daran habe ich nicht gedacht. Ich wollte nur noch ins Bett. Ich war so müde, dass mir schon schlecht war.«
    »Oder dir war schlecht, weil du keine Energie mehr hattest«, erwiderte Nathaniel. Er war aufgebracht. »Aber darauf bist du natürlich nicht gekommen, hm?«
    »Nein. Zufrieden?«
    »Nein. Denn wenn Damian tot ist, was glaubst du, von wem du als Nächstes zehren wirst?« Er war so wütend, dass seine Augen dunkel waren, dunkelviolett.
    Ich wurde ebenfalls wütend, weil mir der Albtraum Angst gemacht hatte, und dass ich Damian schon wieder gefährdet hatte, erschreckte mich. Ich kam mir dämlich vor, weil ich nicht ans Essen gedacht hatte, obwohl Nathaniel es mir lang und breit erklärt hatte. Ich war so müde gewesen. Bei dem Gedanken fiel mir auf, dass ich geradezu ungewöhnlich müde gewesen war, oder nicht? Ich wollte sauer auf ihn sein, weil es mein Fehler war. Ich hasste es, wenn etwas mein Fehler war. Ich hasste es, wenn ich Fehler machte, vor allem wenn sie solche Folgen hatten.
    »Du hast recht. Es tut mir leid. Wirklich.«
    »Du wirst nicht streiten?«, fragte Jason.
    »Wozu, wenn ich sowieso verliere? Ich war leichtsinnig. Es hat mit der Ardeur zu tun. Ich hab sie quasi im Griff.«
    »Was heißt quasi?«, fragte er und setzte sich auf die Bettkante. Er war nackt. Er war schon die ganze Zeit nackt. Es war mir nur nicht aufgefallen. Jetzt bemerkte ich es und sah ihm fest in die Augen.
    »Das heißt, dass die Ardeur nicht mehr von selbst einsetzt.«
    »Das ist gut, oder?« Jason forschte in meinem

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