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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Zeit lässt zu entwischen. Wir wollen ihn aber schnappen, oder?«
    Sie nickte. »Ich benehme mich nicht wie ein Neuling.«
    Ich seufzte. »Ich nehme das zurück, und wenn Sie streiten wollen, können wir streiten, aber später, wenn wir keine Ermittlungszeit vergeuden.«
    Arnet schaute wieder auf die Tote, hauptsächlich, weil ich darauf zeigte. Vielleicht war das zu dramatisch, aber ich hatte schon bei Ermittlungen mit Dolph reichlich Zeit durch Streiten vergeudet. Ich brauchte bestimmt keine neue Primadonna. Erst der Mordfall, dann der persönliche Kram, so gehörte es sich. Andernfalls verzettelte man sich.
    Zerbrowski näherte sich von hinten, aber Arnet bemerkte ihn nicht. »Gehen Sie nach draußen frische Luft schnappen, Arnet«, sagte er freundlich, um der Situation die Schärfe zu nehmen.
    »Ich bin der Ermittler im Team, nicht sie.« Sie zeigte mit dem Daumen auf mich.
    »Nach draußen, Arnet, sofort«, sagte Zerbrowski und hatte seinen gut gelaunten Hallo-Kumpel-Ton vollkommen abgelegt.
    Arnet stand da und starrte ihn wütend an.
    »Wenn ich es noch einmal sagen muss, Arnet, dann gehen Sie nicht nur, um Luft zu schnappen.«
    »Was soll das heißen?«, fragte sie, und ihre Hände fingen an zu zittern. Sie war so wütend, dass sie zitterte. Was hatte ich eigentlich getan, dass sie dermaßen sauer auf mich war? War es wegen Nathaniel? Sie war kein einziges Mal mit ihm ausgegangen. Sie hatte ihn sogar erst kennengelernt, als er schon mit mir zusammenlebte.
    »Wollen Sie von dem Fall suspendiert werden?«, fragte Zerbrowski mit tiefer Stimme, die völlig fremd klang.
    »Nein«, sagte Arnet überrascht. Sie hatte nicht gewusst, dass er so einen Ton anschlagen konnte. Ich auch nicht.
    Er sah sie an, und sein Blick passte zu dem neuen Ton. »Was sollten Sie dann tun?«
    Sie machte den Mund auf, dann schloss sie ihn wieder und presste die Lippen zu einem rosa Strich zusammen. Sie drehte sich auf ihrem soliden Zwei-Zentimeter-Absatz um und marschierte hinaus.
    Zerbrowski seufzte laut und blickte mich dann finster an. »Was haben Sie ihr getan?«
    »Ich? Nichts.«
    Ich erntete einen vielsagenden Blick.
    »Ich schwöre, ich habe ihr gar nichts getan.«
    »Katie sagt, Arnet war ziemlich sauer über irgendetwas, was Sie auf der Hochzeit zu ihr gesagt haben.«
    »Woher weiß Katie, dass sie sauer war?«
    Er machte die Augen schmal. »Sie haben was zu ihr gesagt, stimmt’s?«
    Ich machte den Mund auf und zu und schaute dann auf die Leiche. »Wir vergeuden nur Zeit mit diesem persönlichem Mist«, sagte ich. Na gut, ich wollte außerdem meine Beziehung zu Nathaniel nicht vor Zerbrowski ausbreiten. Aber wir hatten wirklich einen Mörder zu fassen.
    »Stimmt. Aber sobald wir hier ein bisschen Luft haben, bringen Sie das mit Arnet in Ordnung.«
    »Ich? Warum ich?«
    »Weil Sie nicht stocksauer auf sie sind«, antwortete er vollkommen sachlich.
    Ich wollte seiner Logik widersprechen, aber eigentlich hatte er recht. »Ich werde tun, was ich kann. Was hat Abrahams berichtet?«
    »Arnet entdeckte das Blut unter der Tür. Sie riefen Verstärkung und sind reingegangen, haben die Wohnung abgesucht, keinen Avery Seabrook gefunden. Das Bett war ungemacht, und die Blutspur beginnt augenscheinlich dort.«
    »Im Bett?«
    Er nickte.
    »Wissen wir, wer sie ist?«
    »Handtasche neben dem Bett bei ihren ordentlich zusammengelegten Kleidungsstücken. Sally Cook, Alter vierundzwanzig, Körpergröße einssechzig, und ich halte die Gewichtsangabe im Führerschein einer Frau nie für zutreffend.«
    »Ja, Frauen mogeln dabei. Aber Männer geben mehr Zentimeter bei der Größe an.«
    Er grinste mich an. »Die meisten von uns haben nicht den Grips, um sich ihre Körpergröße zu merken.«
    Ich lächelte ihn an und widerstand dem Drang, ihn in den Arm zu knuffen. Manchmal hatte er diese Wirkung auf mich, selbst an einem Tatort.
    »Mir ist aufgefallen, dass Sie neben der Leiche Liegestütze auf Fingerspitzen gemacht haben. Sie haben die Blutflecken für die Analyse verfälscht.«
    »Ich habe keine Liegestütze gemacht und auch so wenig wie möglich berührt. Aber ich weiß jetzt, warum sie verblutet ist.«
    »Reden Sie.« Allmählich klang er wie Dolph. Das war nicht schlecht, nur ein bisschen verwirrend.
    »Sie hat am inneren Oberschenkel einen Teilbiss. Der hat offenbar die Arterie verletzt.«
    »Was heißt Teilbiss? Entweder hat er sie gebissen oder nicht.«
    »Er hat sie gebissen, aber es sieht so aus, als hätte sie sich losgerissen oder als

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