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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Sie sich an mich erinnern, Ms Blake.«
    »Marshal Blake genau genommen.« Ich sagte es lächelnd.
    Seine Augen weiteten sich erneut. »Darf ich gratulieren?«
    »Will er Zeit schinden?«, fragte Zerbrowski.
    »Nicht so, wie Sie meinen. Er möchte nicht, dass wir den Gottesdienst stören. Ich glaube nicht, dass er absichtlich einen Mörder schützt.«
    Bruce riss noch mehr die Augen auf. »Mörder? Was sagen Sie da, Ms Marshal Blake? Wir von der Kirche lehnen Gewalt in jeder Hinsicht ab.«
    »In der Wohnung eines Ihrer Mitglieder liegt eine tote Frau, die das sicher bestreiten würde, wenn sie könnte«, sagte Zerbrowski.
    Ein gequälter Ausdruck huschte über Bruces Gesicht. »Sind Sie sicher, dass es die Wohnung eines unserer Mitglieder ist?«
    Wir nickten beide.
    Bruce schaute zu Boden, dann nickte er, als habe er einen Entschluss gefasst. »Wenn Sie bitte im Hintergrund bleiben würden, ich werde Malcolm sagen, was passiert ist.«
    Zerbrowski sah mich fragend an, ich zuckte die Achseln und nickte. »In Ordnung.«
    Bruce lächelte erleichtert. »Gut, gut, bitte sprechen Sie leise. Dies ist eine Kirche, und wir halten gerade einen Gottesdienst ab.« Er ging voraus. Die Streifenpolizisten blieben draußen, aber Marconi und Smith begleiteten uns.
    Es gab kein Vestibül hinter dem Portal. Man gelangte sofort ins Kirchenschiff, und wir blickten unvermittelt auf dicht besetzte Bänke. Die Vampire in den hinteren Reihen drehten sich nach uns um.
    Bruce bedeutete uns, dort zu warten, und ging an der Seite unter den rot-blauen Kirchenfenstern entlang nach vorn. Wo sonst Heilige oder die Stationen des Kreuzweges oder zumindest einige Kreuze zu sehen waren, blickte man auf nackte weiße Wände. Vielleicht war das der Grund, warum mir die Kirche immer unfertig vorkam.
    Mir ist immer unbehaglich, wenn ich plötzlich einer größeren Anzahl von Leuten gegenüberstehe, besonders wenn es eine potenziell feindliche Gruppe ist. Zerbrowski hatte sein Lächeln aufgesetzt, dieses Schön-Sie-zu-sehen-Lächeln, das ich gerade erst als seine Version des nichtssagenden Gesichts erkannt hatte. Marconi wirkte gelangweilt. Viele Polizisten perfektionieren innerhalb einiger Jahre diesen Blick, der behauptet, dass sie schon alles gesehen haben. Smith dagegen hatte leuchtende Augen wie ein Kind am Weihnachtsmorgen. Er schaute neugierig umher und fühlte sich durch die ihn anstarrende Menge nicht im Mindesten beeinträchtigt. Polizisten bekommen diese Kirche wohl selten mal von innen zu sehen, und sicherlich auch nicht ein paar Hundert Vampire auf einem Haufen. He, nicht mal ich sehe sonst so viele auf einmal.
    Die hintersten Reihen hatten genug gesehen und drehten sich wieder nach vorn, aber die Neugier pflanzte sich von Bank zu Bank fort. Schnelle Blicke und Geflüster, als säuselte der Wind durch den Raum. Ein Wind, der die Köpfe drehte, Augen weitete und mehr empörtes Geflüster weitertrug, bis es gegen die Kanzel und in den befremdlich leeren Altarraum rauschte.
    Malcolm stand an dem weißen Altar, war aber bereits dahinter hervor und zum Seitengang getreten, als Bruce an den Altarstufen ankam. Auch die waren weiß. Das einzig Farbige dort war ein schmaler blauer Wandbehang im Hintergrund. Er war leuchtend königsblau und bewegte sich im Luftzug, als hinge er nicht unmittelbar auf der Wand. Ich fragte mich, was sich dahinter befand. Das war das Einzige, was sich seit meinem letzten Besuch vor drei Jahren verändert hatte. Vor ungefähr zwei Jahren war die Kirche von Rechtsextremisten mit Brandbomben angegriffen worden. Das hatte die Entwicklung der Gemeinde nicht gebremst. Vielmehr hatte der Überfall der Kirche die beste nationale und internationale Presse eingebracht und Spenden waren von Leuten geflossen, die weniger für Vampire als gegen Gewalt waren. Ich hatte gesehen, was nach dem Ende der Löscharbeiten von dem Gebäude übrig gewesen war. Wenn man es jetzt sah, konnte man kaum glauben, dass dieser weiße, weiße Raum je einmal rußgeschwärzt gewesen war.
    Malcolm sprach mit Bruce an der Seite des Altarbereichs. Ich war nicht im Geringsten überrascht, als er, gefolgt von Bruce, den breiten Mittelgang entlang auf uns zukam. Das Erste, was an Malcolm auffiel, waren die kurzen Locken, die hellgelb wie das Gefieder eines Goldfinken waren. Das machen dreihundert Jahre ohne Sonne aus blonden Haaren. Als Nächstes sah man, dass er erschreckend dünn war, wodurch er noch größer wirkte, als er war. Er trug heute einen schlichten

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