Blinder Stolz: Thriller (German Edition)
gegeben, wo er steckt?«
»Auf dem Walmart-Parkplatz«, antwortete Berry düster.
»Aber er ist nicht hier«, erklärte Dodge beharrlich. »Der Anruf kam aus Houston. Haben Sie Hintergrundgeräusche gehört?«
»Ich habe nichts Auffälliges bemerkt. Was ist mit Ihnen, Berry?«, meinte Ski.
Sie schüttelte den Kopf.
Ski legte ihr die Hand auf die Schulter und drückte sie behutsam. »Sie haben das wirklich toll gemacht«, wiederholte er, ehe er sich an die anderen wandte. »Wenn er tatsächlich aus Houston angerufen hat …«
»Hat er«, bekräftigte Dodge nachdrücklich.
»Dann muss ich da hin. Dodge, haben Sie Ihre Pistole noch?«
»Was glauben Sie denn?«
»Könnten Sie bei Berry bleiben?«
»Ich will dabei sein, wenn die dieses Arschloch hopsnehmen«, wandte Dodge ein.
»Noch haben sie ihn nicht.«
»Aber wenn es so weit ist.«
»Sie hoffen immer noch darauf, dass Sie ihn selber abknallen können.«
»Auch. Das ganz besonders.«
Ski schüttelte den Kopf. »Aber Sie sind kein Polizeibeamter. Und falls Starks uns noch einmal durch die Lappen gehen sollte, ist Berry in Ihrer Nähe sicherer als bei jedem anderen.«
Dodge stieß einen Fluch aus und sah zuerst Caroline, dann Berry an. »Na gut«, sagte er schließlich. »Ich werde sie nicht aus den Augen lassen.«
»Danke.«
»Aber ich werde dieses Arschloch abknallen, wenn ich die Gelegenheit dazu bekomme. Ich kenne rein zufällig einen erstklassigen Strafverteidiger.«
Ski grinste, wandte sich um und trabte davon.
»Und, Ski, noch etwas«, rief Dodge ihm hinterher, worauf er stehen blieb. »Diese Nummer, von der Starks gerade angerufen hat …«
»Ich bin sicher, die Houstoner Polizei kann sie zuordnen.«
»Das ist nicht mehr nötig«, meinte Dodge. »Haben Sie sie nicht wiedererkannt? Das war Sally Bucklands Handynummer.«
18
E s ist rein gar nichts dabei herausgekommen«, sagte Dodge, während er einen Schluck Bourbon in ein Glas goss und es Berry reichte.
»Nein, danke.«
»Nur ein, zwei kleine Schlucke, damit Sie sich ein bisschen beruhigen.«
»Ich kann jetzt keinen Alkohol trinken. Ich fahre gleich nach Houston.«
Er drückte ihr das Glas in die Hand. »Nur ein, zwei kleine Schlucke.«
Dodge war Berry und Caroline ins Haus am See gefolgt, ohne sie auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. An der Abzweigung hatte er das Fahrerfenster heruntergelassen und dem wachhabenden Reservedeputy die Anweisung gegeben, sofort zu schießen und erst danach Fragen zu stellen, falls er irgendjemanden auf dem Grundstück sehen sollte, der nicht hierhergehörte.
»Und was sagt Ski dazu?«
»Dass Sie sicherheitshalber gleich zweimal abdrücken sollen«, log Dodge. »Und sagen Sie das auch Ihrem Kollegen am Bootsanleger.«
Gemeinsam hatten die drei das Haus betreten und überprüft, ob jemand während ihrer Abwesenheit versucht hatte, die Alarmanlage zu deaktivieren. Dodge hatte Caroline gefragt, ob sie etwas Hochprozentiges im Haus hätte, worauf Caroline auf den Wohnzimmerschrank gedeutet hatte. Er hatte eine Flasche Bourbon herausgenommen und etwas davon in ein Glas gegossen, an dem Berry nun nippte.
»Danke.«
»Was ist mit Sally Buckland?«, fragte Caroline.
Dodge seufzte, doch ihm war klar, dass sie erst Ruhe geben würde, wenn er ihr alles haarklein dargelegt hatte. »Wie gesagt, das erste Gespräch mit ihr hat gar nichts gebracht. Also habe ich sie angerufen …«
»Wieso das denn?«
»Weil ich dachte, ich könnte vielleicht mehr aus ihr herausholen als Ski. Er ist ein guter Mann, kein Zweifel, aber seine Manieren könnten noch ein bisschen Schliff vertragen.«
»Wohingegen Ihre ganz ausgezeichnet sind, wie wir alle wissen.«
»Mutter, bitte«, warf Berry müde ein. »Lass ihn doch erzählen, was er herausgefunden hat.« Sie wandte sich an Dodge. »Wie sind Sie überhaupt an Sallys Nummer gekommen?«
»Dazu komme ich gleich. Der Punkt ist, dass ich mehrmals versucht habe, sie zu erreichen, aber es ging niemand ran. Irgendwann habe ich sie auf ihrem Festnetzanschluss erwischt, allerdings habe ich genauso wenig aus ihr herausgekriegt wie Ski. Die Schüsse auf Ben Lofland in Carolines Haus würden sie nichts angehen, sie hätte keinerlei Kontakt zu den alten Kollegen von Delray, blablabla.«
»Hat sie Ihnen auch erzählt, dass meine Behauptung, Oren sei ein Stalker, eine Lüge ist?«
»Quasi mit demselben Wortlaut wie Ski.«
»Ich verstehe das einfach nicht«, murmelte Berry.
»Sie hat mir genau dasselbe erzählt wie ihm. Deshalb
Weitere Kostenlose Bücher