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Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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bekommt.«
    Berry machte keine Anstalten, näher darauf einzugehen, und war erleichtert, als ihre Mutter sich damit zufriedengab. Die klimatisierte Luft des Supermarkts war eine echte Wohltat nach der Bruthitze auf dem Parkplatz. Ski und ein älterer Deputy, den Berry nur als Stevens kannte, betraten in Begleitung des schmerbäuchigen Mannes den Laden. »Hier entlang«, wies er sie mit wichtigtuerischer Miene an und klimperte geschäftig mit einem Schlüsselbund, der an seinem Gürtel befestigt war.
    Dodge wies auf die Snackbar des Supermarkts. In einer der Nischen lümmelte ein sichtlich gelangweilter und unwilliger junger Mann. Ihm gegenüber saß eine säuerlich dreinblickende Beamtin des Sheriff’s Department von Merritt County, die verdrossen mit dem Stift auf ihren Notizblock tippte.
    »Wer ist der Kerl da?«, fragte er.
    »Der Kassierer, der Starks’ Einkauf abkassiert hat. Aber bisher konnten wir nicht viel aus ihm herausholen.«
    »Darf ich es mal versuchen?«
    Ski zuckte mit den Schultern. »Wieso nicht.«
    Stevens warf Ski einen erstaunten Blick zu, hatte jedoch nichts einzuwenden.
    Dodge schlenderte zu den beiden hinüber und sagte etwas zu der Beamtin, ohne den jungen Mann zu beachten. Die Polizistin warf Ski einen Blick zu, worauf er nickte. Achselzuckend stand sie auf und verließ den Laden durch den Haupteingang, während Dodge ihren Platz in der Nische einnahm.
    »Ich dachte, seine Spezialität seien Frauen«, bemerkte Berry.
    Caroline lächelte dünn. »Er weiß auch Männer ganz gut zu überzeugen.«
    »Ich muss wieder nach draußen, deshalb überlasse ich Sie jetzt Deputy Stevens«, erklärte Ski.
    Er verschwand, während der Filialleiter Berry, Caroline und Stevens in sein Büro im hinteren Teil des Supermarkts führte. Er schien ein wenig enttäuscht zu sein, als Berry Oren Starks gleich auf dem ersten Video erkannte, das er in den Rekorder einlegte.
    »Das ist er, ganz eindeutig«, sagte sie. Auf dem Bildschirm war zu sehen, wie Starks den Supermarkt betrat. »Er hat sogar dieselben Sachen an.« Das Video war schwarzweiß, und seine Kleider sahen zerknittert aus, trotzdem war deutlich erkennbar, dass es dieselben waren wie bei seinem Überfall zwei Tage zuvor.
    »Und er humpelt«, fügte sie hinzu. Er machte einen netten und freundlichen Eindruck, ein durchschnittlich aussehender, nicht im Mindesten bedrohlich wirkender Mann. Trotzdem überkam Berry bei seinem Anblick eine Mischung aus Angst und Ekel.
    »Ist denn niemandem aufgefallen, dass er auf Strümpfen herumlief?«, fragte Caroline.
    »Der Laden hat rund um die Uhr geöffnet.« Der Deputy deutete auf die Zeitanzeige am unteren Bildschirmrand. »Er kam um drei Uhr zwölf herein. Der Laden ist zwar riesig, um diese Uhrzeit aber nur mit wenig Personal besetzt. Es waren noch ein paar andere Kunden da, aber man sieht genau, dass Starks die Gänge meidet, in denen sich Leute aufhalten.«
    Oren hatte sich kurzerhand ein paar Sportschuhe geschnappt und bezahlt. Der Einkauf war innerhalb weniger Minuten über die Bühne gegangen. »Wieso hat er die Schuhe nicht gleich im Laden angezogen und ist damit rausmarschiert? Weshalb das Risiko eingehen, dass der Kassierer sich sein Gesicht merkt?«, fragte Caroline.
    »Wieso das Risiko eingehen, beim Ladendiebstahl erwischt zu werden?«
    »Außerdem hätte das sein Spielchen ruiniert«, warf Berry ein. Die anderen sahen sie fragend an. »Er wusste schließlich, dass überall Überwachungskameras hängen. Das hier ist eine Botschaft an uns, nach dem Motto ›Seht her, ich mag ein Mörder sein, aber ein Dieb bin ich nicht‹.«
    »Und Sie sind sicher, dass das unser Mann ist?«, fragte Stevens.
    »Absolut.«
    »Ski war sich auch sicher, wollte aber seinen Eindruck trotzdem bestätigt haben. Was das angeht, ist er sehr vorsichtig.«
    Sie verließen das Büro und gingen in Richtung Ausgang. Von Dodge und dem jungen Mann war weit und breit nichts zu sehen, doch als sie den Laden verließen, stand er bei der Beamtin, die die Befragung durchgeführt hatte, bevor Dodge auf den Plan getreten war. Inzwischen schien er deutlich redseliger zu sein, denn die Beamtin machte sich hektisch Notizen.
    »Schätze, Ihr Mann hat das Kerlchen geknackt«, bemerkte Stevens, während er Berry und Caroline zu Ski und Dodge führte, die in ein Gespräch vertieft waren. Dodge zog gierig an seiner Zigarette. »Nicht zu fassen, wie kooperativ die Typen werden, sobald man ihren Schwanz als Druckmittel in der Hand hat«, hörte Berry

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