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Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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lassen. Dodge hatte Ski fest versprochen, Berry keine Sekunde aus den Augen zu lassen. Das hieß: Sie würden alle nach Houston fahren.
    Dodge erhob zwar glaubwürdige Einwände und maulte über die lange Fahrt, die ihnen bevorstand, doch insgeheim war er froh darüber. Berrys Sturköpfigkeit lieferte ihm die perfekte Ausrede, dorthin zu fahren, wo er ohnehin sein wollte. Er wollte dem elenden Dreckskerl, der seinem Mädchen solche Angst eingejagt hatte, in die Augen sehen. Wenn Oren Starks erst einmal in Untersuchungshaft saß, wäre es erheblich schwieriger, ihm klarzumachen, dass er dem lieben Gott auf Knien danken konnte, überhaupt noch am Leben zu sein.
    Sollte Dodge ihn allerdings vor der Polizei in die Finger kriegen, würde es höchstwahrscheinlich gar nicht erst dazu kommen, dass er eine Gefängniszelle von innen sah.
    Sie einigten sich darauf, Carolines Wagen zu nehmen, da er mehr Platz und Komfort bot als der Mietwagen. Wohl wissend, dass er während der Fahrt nicht rauchen konnte, zündete Dodge sich eine Zigarette nach der anderen an, während er darauf wartete, dass die beiden Frauen ihre Sachen packten.
    Berry kam als Erste aus dem Haus. Sie stieg mit einer großen Lederaktentasche und einem Köfferchen in der Hand die Hintertreppe herunter und ließ den Blick über die Zigarettenstummel wandern, die er in der Blumenerde der Kaladien ausgedrückt hatte. »Reichen die, um Ihren Pegel ausreichend hoch zu halten, bis wir dort sind, was meinen Sie?«
    »Bleibt mir etwas anderes übrig, als es zu hoffen?«
    Sie musste über seine Verdrossenheit lächeln. Gemeinsam verstauten sie ihr Gepäck im Kofferraum. Sie öffnete die hintere Wagentür, zögerte jedoch. »Ich weiß, dass Sie nicht gerade begeistert sind, den Babysitter spielen zu müssen. Klar würden Sie lieber richtig loslegen. Trotzdem bin ich froh, Sie hinter mir zu haben, Dodge.« Sie berührte seine Hand. »Danke.«
    Er hatte andere Leute insgeheim immer ausgelacht, wenn sie feuchte Augen bekamen, sobald die Sprache auf ihre Kinder kam. Für ihn waren sie nichts als Idioten, Langweiler und höchstwahrscheinlich Heuchler gewesen. Doch als Berry ihn nun anlächelte und über seine Hand strich, dämmerte ihm, was diese absurde, unerklärliche und grenzenlose Elternliebe wirklich bedeutete.
    Es dauerte mehrere Minuten, bis er wieder Luft bekam und das Druckgefühl in seiner Brust nachließ.
    Auf dem Weg nach Houston versuchte er, Ski zu erreichen, doch es sprang lediglich die Mailbox an. Er hinterließ ihm eine Nachricht, in der er in knappen Worten schilderte, was sie vorhatten. Erst auf halber Strecke, als sie an einer großen Tankstelle haltmachten, rief Ski zurück.
    Dodge, der vor der Damentoilette Wache stand, warf einen Blick aufs Display und wappnete sich mit einem Seufzer für das, was gleich kommen würde. »Mir blieb nichts anderes übrig, ich schwöre«, sagte er und ließ Ski geschlagene dreißig Sekunden toben und wettern, bevor er das Wort wieder ergriff. »Sie ist wild entschlossen, morgen früh diese Präsentation zu halten.«
    Ski ließ den Atem entweichen und mit ihm einen Schwall heftiger Flüche. »Ich will aber, dass sie wieder nach Merritt zurückfährt, sobald sie fertig ist.«
    »Alles klar. Wie sieht’s bei Ihnen aus?«
    Ski schilderte ihm mehrere Minuten lang, was vorgefallen war, ehe er fragte: »Wie geht es Berry? Abgesehen davon, dass sie eine echte Nervensäge ist?«
    »Sie ist ungewöhnlich still.«
    »Hat sie Angst?«
    »Ja. Dabei weiß sie noch nicht mal von den Fotos.«
    »Sie haben ihr und Caroline nichts davon gesagt?«
    »Genau.«
    »Sehr gut.« Er hielt einen Moment inne. »Ich habe einen Deputy gebeten, Amanda Lofland ihr Handy zurückzubringen. Ich weiß, dass Sie darin herumgestöbert haben, also tun wir gar nicht erst so, als hätten Sie’s nicht getan.«
    »Sie haben also auch gesehen, dass sie mehrfach mit Sally Buckland telefoniert hat?«
    »Das war schwer zu übersehen.«
    »Berry wusste nicht mal, dass die beiden sich kennen.«
    »Haben Sie sie gefragt?«
    »Ja, und sie schien ziemlich überrascht zu sein, dass die beiden in Kontakt standen. Worüber haben die beiden wohl geredet, was meinen Sie?«
    Ski gab keine Antwort. »Fahren Sie vorsichtig«, sagte er nur und legte auf.
    Gerade als Dodge das Telefon in die Hülle an seinem Gürtel zurücksteckte, kamen Caroline und Berry aus der Toilette.
    »Mit wem haben Sie telefoniert?«, erkundigte sich Berry.
    »Mit Ski.«
    »Und? Neuigkeiten?«
    »Wir

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