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Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Seiten in seinem Computer gestoßen. Er geht regelmäßig in Boards und Blogs, postet aber selbst nie etwas.« Wieder sah er sie bedeutungsvoll an. »Aber ich bezweifle, dass ein kompliziertes Labyrinth so spannend sein könnte wie Sie.«
    »Vielleicht ist es nur eine Frage des Schwierigkeitsgrads«, erwiderte sie kühl.
    »Vielleicht.« Ein, zwei Sekunden verstrichen, ehe er fortfuhr. »Inzwischen wird im gesamten Südosten von Texas und bis nach Louisiana nach ihm gefahndet. Wir überprüfen auch Hotels, obwohl ich bezweifle, dass er sich irgendwo einquartiert hat. Normalerweise verlangen Hotels eine Kreditkarte, aber keine von seinen Karten wurde seit letzter Woche benutzt. Die letzte Abhebung vom Geldautomaten über zweihundert Dollar wurde vor drei Tagen in einer Zweigstelle einer Bank in Houston vorgenommen.«
    »Er ist viel zu schlau, um so leicht nachvollziehbare Spuren zu hinterlassen.«
    »Das dachte ich mir schon«, sagte er nickend. »Trotzdem haben wir es überprüft. Wir klappern Motels und Vermietagenturen von Hütten ab. Am meisten macht mir zu schaffen«, erklärte er und zog die Brauen zusammen, »dass das Gebiet so riesig ist und es massenhaft Verstecke gibt.«
    »Das sagten Sie bereits heute Mittag.«
    »Wenn er sich irgendwo in die Wälder geschlagen hat …«
    »In die Wälder?« Berry lachte. »Da müsste er schön verrückt sein.«
    »Genau das sagten Sie doch.«
    »Ich sagte, er sei verstört gewesen.«
    »Ist das nicht dasselbe?«
    »Nein.«
    »Und worin liegt der Unterschied?«
    »In der Dauerhaftigkeit. Verrücktheit ist ein Zustand, Verstörtsein dagegen eine Reaktion.«
    »Dass er Sie mit Lofland erwischt hat, hat ihm den Rest gegeben.«
    »Er hat mich nicht mit Ben ›erwischt‹. Sondern unter der Dusche. Allein.«
    »Stimmt. Als ich kam, waren Sie noch immer ganz feucht.« Er sah ihr sekundenlang in die Augen, ehe er fortfuhr. »Sie haben Sheriff Drummond erzählt, Sie hätten Starks nur ein einziges Mal davor in so einem Zustand gesehen. Wann war das?«
    »Zu Beginn des Sommers. Bevor ich nach Merritt gezogen bin.«
    »Starks ist ausgeflippt, weil Sie ihn zurückgewiesen hatten, und für eine Weile aus Houston wegzugehen, war Ihr letzter Ausweg?«
    »Genau. Ich bekam es mit der Angst.«
    »Glauben Sie, er schlittert immer tiefer in eine Psychose hinein?«
    »Keine Ahnung, ich bin kein Psychiater. Ich kann Ihnen nur sagen, dass Oren sich normalerweise nicht wie ein tobender Irrer gebärdet.«
    Er schlug die Beine übereinander und kreuzte die Arme vor der breiten Brust. »Beschreiben Sie mir, wie er sonst so ist. Unter normalen Umständen.«
    »Also, erstens ist er kein Frischlufttyp. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er auf einem Campingplatz Zuflucht sucht, ganz zu schweigen von den Wäldern. Diese Möglichkeit können Sie getrost von Ihrer Liste streichen.«
    »Okay. Wohin ist er Ihrer Meinung nach dann geflüchtet?«
    Sie senkte den Kopf und massierte sich die Stirn. »Keine Ahnung, Deputy Nyland.«
    »Ski.«
    Sie sah ihn an, ging jedoch nicht näher darauf ein. »Oren ist ein pingeliger Mensch. Sehr ordnungsliebend.«
    »Zwangsgestört?«
    »Hart an der Grenze«, antwortete sie und nickte geistesabwesend. »Ich habe ihn bei Delray immer damit aufgezogen, dass er den saubersten Schreibtisch der ganzen Firma hätte. Alles lag immer an Ort und Stelle. Und sein Gehirn funktioniert genauso.«
    »Zum Beispiel?«
    »Bei mir kann es während einer Diskussion über ein Projekt vorkommen, dass ich von einem Punkt zum anderen springe, aber Oren arbeitete sich immer ganz systematisch von Punkt A zu Punkt B, wenn Punkt A von allen Seiten beleuchtet, besprochen und hundertprozentig abgesegnet war. Er konnte sich so lange mit einer Sache auseinandersetzen, bis alles so war, wie er es sich vorstellte.«
    »Sie wollen damit sagen, er gibt nicht auf, ehe alles so ist, wie er es haben will?«
    »Ja«, sagte sie mit rauer Stimme. »Bis ich tot bin.«
    »Ich werde alles daransetzen, dass es nicht dazu kommt.«
    »Danke.«
    »Sie haben also keine Ahnung, wohin er geflüchtet sein könnte?«
    »Nein.«
    »Okay.« Er stellte seinen Fuß wieder auf den Boden und beugte sich vor. »Sie sagten heute Mittag, nicht nur Sie hätten sich in seiner Gegenwart unwohl gefühlt, sondern auch all die anderen Mitarbeiterinnen bei Delray.«
    »Das stimmt.«
    Nyland zog einen Block und einen Stift aus der Brusttasche seines Jacketts und bat sie, ihm einige Namen zu nennen. »Vor allem Sally

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